Mein Sohn_ Papa Alkoholkrank laaaang

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Notre
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.03.2013
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 4. März 2013 11:40    Titel: Mein Sohn_ Papa Alkoholkrank laaaang Antworten mit Zitat

Hallo,

heute wende ich mich zum ersten Mal an Euch. Ich weiss leider einfach nicht mehr weiter.

Ich will Euch eine Zusammenfassung geben :

Ich lebte mit meinem Exmann 17 Jahre zusammen. Wir haben ein Wunschkind bekommen, geheiratet, Haus gebaut.

Ich habe ihn sehr, sehr geliebt und wollte mit ihm alt werden. Aber er fing an zu trinken, erst nur Wochenends, dann manchmal auch während der Woche (immer Bier oder Apfelwein). Fuhr betrunken Auto.

Später trank er teilweise schon in seiner Mittagspause beim Essen ein grosses Glas.

Während unseres Hausbaus, kam er sehr oft nicht auf die Baustelle, obwohl er die Arbeiter bestellt hatte und ich alleine mit Ihnen da stand. Und Rede und Anwort stehen musste.

Er ist nähmlich nach der Arbeit sofort ohne bescheid zu sagen in die Kneipe. Kam spät abends nach Hause. Betrunken, aggresiv.

Das war ab da an dann täglich so. Er schlief auch nur noch auf der Couch, da er es bis ins Bett nicht mehr schaffte.

Alles, was ich oder seine Eltern versuchten, half nicht. Ich habe gelitten. Unser Sohn (damals 3) hat gelitten. Es wurde immer schlimmer. Ich habe jeden Tag geweint. Es waren Höllenjahre.

In jedem noch so kleinen nüchternen Moment habe ich versucht mit ihm zu reden. Ihm klar gemacht, das ich ihm helfen will, dass ich ihn liebe und nicht verlieren möchte. Das wir kämpfen müssen.

Alles half nicht. Er war nur jedesmal sauer auf mich, wenn ich sagte, wir hätten ein Problem. Oder wenn ich ihm sagte, er sein evtl. Allkohokrank. Er wurde dann immer böse und brach das Gespräch mit den folgenden Worten ab:" Ich trink halt nun mal gerne. Das ist so. Und wenn Du damit nicht klar kommst, dann such dir einen anderen."

Das ging 2 Jahre so.

Er wurde mir gegenüber gewalttätig. ich habe es hingenommen. Ich habe ihn geliebt und wir haben ein Kind miteinander und gerade erst verheiratet UND ein Haus gebaut.

Ich lernte einen anderen Mann kennen. Betrog meinen Ehemann. ein halbes Jahr lang.

Dann wurde er gegenüberen unseres Sohnes gewalttätig. Mehrfach.

Ich schmiss ihn umgehend raus. Er hatte genug Chancen.

so dachte ich.

Es fiel mir schwer, sehr schwer. Noch als er mit der Tasche in der Hand zur Haustür ging, schrie ich und weinte ich. Ich wollte das er bleibt. (Blöd wie ich war) aber er ging.

Das ist jetzt 6 Jahre her. In der Zwischenzeit bin ich geschieden. Lebe seit 2 Jahren mit meinem Partner und meinem mittlerweile 9jährigem Sohn in meinem Haus.

Mein Sohn leidet. Ist unglücklich, traurig. Schläft schlecht, weint oft.

Man denkt, nach so langer Trennungszeit, sollte sich der Schmerz etwas legen. Aber es ist nicht so. Immer wieder gibt mein Kleiner mir die Schuld. Acuh wenn er weiss, das sein Papa Alkohlkrank ist.

Ich gehe mit ihm schon seit 5 Jahren in Therapie. Es tut ihm gut. Seinen Papa sieht er regelmässig. Auch mal ausserhalb des Ausgemachten, wenn Papa Zeit hat. Er kann immer zu ihm, er kann ihn immer anrufen. Er wohnt 5 Min. entfernt von uns. Es klappt echt super.

ABER DAS SCHLIMMSTE:

Er trinkt immer noch.Auch wenn er seinen Sohn hat. Auch wenn er Auto fährt. Auch mit unserem Sohn. Mein Sohn weint, hat Angst. Sagt es aber seinem Papa nicht. Er will nicht, dass Papa traurig ist. Er ist doch schon traurig, dass er nicht mehr bei uns wohnt (so die Worte meines Kindes).

Er nimmt den Kleinen mit in die Kneipen. Lässte den Kleinen dort "mithelfen". Also zapfen. Mein Sohn findet das cool. Klar, er kann bei den Erwachsenen sein und zeigen, wie cool er ist.

Aber zu Hause dann, ist er traurig. Gestern abend kam er wieder vom Papawochenende und fing zu Hause sofort an zu schreien und zu weinen. "Der Papa hat getrunken. obwohl er mir doch versprochen hat nix mehr zu trinken, wenn ich dabei bin. 3 Schnaps und 2 Bier ! Und ich hab gesagt, er soll aufhören, aber er hat gesagt, das sei doch nur ganz wenig. Und ausserdem fährt er ja immer ganz langsam heim, da kann ja nix passieren. Ich bin so enttäuscht vom Papa, Mama. Ich glaub ich will bald nicht mehr zu ihm. Aber ich habe ihn doch so lieb und ich vermisse ihn jeden Tag und ich will, dass er wieder hier einzieht. Aber verrat das nicht dem Papa, das ich Dir erzzählt habe, dass er wieder mal getrunken hat. Ich will nicht das er böse auf mich ist!"


SO


Das ist ganz oft so. ich weiss nicht, was ich noch tun soll !

Ich war schon bei der Polizei und wollte das sie ihn mal kontrollieren. Sie haben gesagt, sie kontrollieren nur, wenn sie eine Arbeitsanweisung bekommen. Ich könnte ihn ja anzeigen, dann würden sie ihm mal kontrollieren. Aber nicht anonym. Sie müssten ihm schon sagen, dass ich angerufen habe. Das will ich nicht. Er stand schonmal mit der Pistole vor meiner Tür.

Mein Sohn hat aufgemacht. Und seinen Papa weggeschubst.

Ich weiss nicht was ich tun soll.

Nein, zum Anwalt gehe ich nicht.

Helft mir. ich will niemandem weh tun. Vor allem meinem Kleinen nicht. Und das tue ich.

Ich könnte noch ganze Romane schreiben.

Es bricht mir das Herz.

Danke fürs Lesen.

GN
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veilchenfee
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4076

BeitragVerfasst am: 4. März 2013 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Puuuh, das ist heftig. Dein Sohn ist alt genug, um zu verstehen, was abläuft. Spontan fällt mir leider nicht ein, wie Du die Situation verbessern könntest. Außer, dass Du ihm Deine volle Aufmerksamkeit schenkst und ihm jederzeit das Gefühl gibst, dass er der wichtigste Mensch in Deinem Leben ist.

Dein Exmann ... nun ja, Du kannst ihn nicht gewähren lassen, damit würdest Du Deinen Sohn gefährden. Andererseits hat mich mein Vater auch schon nachts mitgenommen, wenn er in Kneipen unterwegs war. Das hing damit zusammen, dass meine Mutter in Urlaub war und er sich dachte, lieber nimmt er mich mit, als mich alleine zu Hause zu lassen. Da war ich teilweise sogar noch jünger als Dein Sohn und ich hab das gut verkraftet. Ich habe den Alkoholismus meines Vaters lange nicht als Problem wahrgenommen. Ich habe es als Kind zur Kenntnis genommen, mehr nicht. Erst als ich so ca. 13 Jahre alt war, fing seine Sauferei an, mich zu nerven.

Ich würde vor und mit Deinem Sohn auf keinen Fall über die Problematik sprechen. Dafür ist er zu jung. Versuche, ihm Sicherheit zu vermitteln. Er liebt seinen Vater und verkraftet es schwer, wenn "schlecht" über ihn geredet wird. Aber wie gesagt ... die Patentlösung hab ich im Moment leider auch nicht.
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Yolande
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 4. März 2013 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

Veilchen hat recht, dafür gibt es keine Patentlösung und jeder Mensch reagiert anders darauf. Es hätte genauso gut sein können, dass der Sohn froh ist, dass der gewalttätige Papa weg ist, es hätte sein können, dass er nicht mehr hin will etc. Was mir Sorgen macht, ist die Art Gewissen, die dein Sohn inne hat. Das kommt doch nicht von ungefähr...Wenn alles so laufen würde, wie es für deinen Sohn gut wäre, dann wäre er weniger traurig. Er war drei, als der Vater ging und er hat ihm weh getan. Wer von euch beiden erpresst den Sohn moralisch und emotional? Ich weiß, dass das manchmal schwer zu vermeiden ist, weil man selbst ja auch verletzt ist, aber klare Regelungen helfen da mitunter. Lass deinen Sohn nicht mehr zu ihm, sie können sich ja auch bei euch sehen. Was spräche da dagegen? So wie es ist, ist es für deinen Sohn nicht gut, aber es Millionen von Situationen, die für Kinder nicht gut sind...Das Zusammenleben mit einem Druffi ist nicht gut, ohne ein Elternteil ist aber auch nicht gut. Manchmal leben Eltern zusammen, die nur streiten oder sich nicht lieben, auch das ist nicht gut für die Kindern. Ich beneide häufig Freundinnen, deren Eltern schon immer zusammen sind...sprechen wir dann darüber, sagen die oft, wie froh sie gewesen wären, hätten sich die Eltern getrennt...das was ich damit sagen will, ist eben, dass jede Situation für ein Kind schlecht sein kann. Du kannst deinen Sohn nur dabei stärken, damit gesund umzugehen, du brauchst ihm mit Moral aber nicht zu kommen, denn ob er säuft oder nicht, der Papa ist ein Teil von ihm und er wird ihn immer lieben...und tut er es nicht, liebt er einen Teil von sich selbst eben auch nicht. Ein Kind ist immer 50 % von dem und 50 % vom anderen Elternteil. Sagt der eine, dass der andere schlecht ist, denkt das Kind automatisch, dass 50 % von ihm selbst auch schlecht sind.

Das ist der schlimmste Schaden, den dein Kind am Ende davon nehmen kann.

LG
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