Unkontrolliertes Trinkverhalten

[Moody65]

Hallo ich bin 19 Jahre alt und gerade in der Phase zwischen Abitur und Studium. Ich trinke seit ca 2 1/2 Jahren (davor hatte ich noch eine Freundin) völlig unkontrolliert Alkohol. Jedes Wochenende besaufe ich mich bis zur Besinnungslosigkeit und gehe auch alleine in Kneipen nur um mir einen anzusaufen. Daheim trinke ich zwar nicht aber trotzdem habe ich am Morgen nach dem Suff ein extrem schlechtes Gefühl. Das geht von Schuldgefühlen bis hin zu Suizidgedanken. Leider trinken meine ganzen Freunde auch und zu denen will ich den Kontakt nicht verlieren. Ich kann es einfach nicht kontrollieren und kennen kein Maß und kein Ziel
Was soll ich machen?

[Lillian]

Such Dir dringend professionelle Hilfe. Du bist auf dem besten Wege schwerst alkoholkrank zu werden.
Du musst sogar-wenn Du trocken sein willst- Dir einen neuen Freundeskreis suchen. ich weiß das es leicht gesagt ist, doch ich kam zu der Einsicht erst nach der 2ten Langzeittherapie und habe auch das Bundesland gechwechselt.
Mach was, Du bist noch so jung !

[lämmchen]

Guten Tag Moody65,

sei herzlich Willkommen.

Du fragst was Du machen sollst? Was hälst Du davon, Dich an einen Suchtmediziner zu wenden? Wenn Du am Tag nach der Sauferei so schlimme Gefühle und sogar Suizidgedanken hast, ist das ein Wahrnzeichen Deines Körpers.

Eine andere Alternative wäre weitersaufen bis Dein Verstand auf NULL ist. Damit wäre es dann Asche mit Studium und einem Leben auf einem gewissen "Normalen" Standard.

Überlegs Dir genau, noch hast Du Deine Situation erkannt, kannst also aktiv etwas dagegen unternehmen.

Viel Glück wünscht Dir Lämmchen

[Moody65]

Ich will ja nicht unbedingt trocken sein sondern einfach Kontrolle über das Trinken haben. Aber vielleicht ist es dafür schon zu spät. Ich sag mir halt immer"Solangs nur am Wochenende ist, ist es kein Problem". Aber es ist schon eins, das hab ich erkannt

[lämmchen]

Wenn Du DAS erkannt hast, dann solltest Du etwas unternehmen. Kontrolliert saufen haben vor Dir schon viele probiert und sind gescheitert.

Schaffen kann man das, aber dazu gehört ein Umfeld, dass das auch kann. Dieses hast Du anscheinend aber nicht.

Aus einem WE wird dann ganz fix auch der Montag, der Dienstag und immer so weiter...

Sprich mit einem Doc darüber, anfangs kann das auch Dein Hausarzt sein, wenn Du Vertrauen zu ihm hast.

Tu was, Du bist noch so jung und kannst noch die Richtung angeben.

Alles Gute wünscht Dir Lämmchen

[newlife]

das unkontrollierte Trinken ist schon daneben, bei mir war das auch mit 19 Jahren bereits so. Ich wäre sogar bald mal abgenippelt, ich wurde von Freunden die ganze Nacht beobachtet und hab mich vollgekotzt und wäre evt. dran erstickt, wenn keiner dagwesen wäre.
Ich bin im weiteren Verlauf schwer abhängig geworden. Habe bis zum 39. Lebensjahr immer fleiißig getrunken, immer Zeiten gehabt mit schweren Abstürzen und zwischendrin gings auch mal wieder so halbwegs. Ich kann auf jedenfall nicht kontrolliert mit Alkohol umgehen.
Trocken bleiben ist bei mir natürlich angesagt, habe eben auch eine entsprechende körperliche Abhängigkeit entwickelt, ich kann nicht einfach aufhören. Bei dir geht das aber noch, aber inwieweit du besser damit umgehen lernen kannst, kann ich dir auch nicht beantworten. Das Gehirn speichert eben die "Erlebnisse" im Suff, das Verlangen nach immer mehr Stoff, etc.
Ich bin jetzt weiß Gott kein Trockenheitspapst und schreibe auch an verschiedenen Stellen immer wieder mal, dass diese Lebensform auch nicht wirklich sozialverträglich ist. Ich verfüge auch über einschlägige Erfahrungen, habe schon weit über zwei Jahre völlig clean gelebt. Ich will dich aber nicht entmutigen und dich wie meine Vorredner ermuntern, dir Hilfe zu holen. Ich habe es nie in eine Suchtberatungsstelle geschafft. Ich ging das erste Mal dahin, als ich nach ständigen entzugsbedingten Zusammenbrüchen mit dem Krankenwagen zu meinem ersten stationären Entzug gefahren wurde. Zuvor lag ich wirklich oft richtig am Boden, habe schwere Depressionen entwickelt, habe Angstzustände mit Panikattacken und muss einsehen für den Rest meines Lebens krank zu bleiben. Ist nicht schön, aber je frühzeitiger du dir Hilfe holst, desto besser kann sie auch anschlagen. Du bist erst 19 Jahre, hast noch so viel vor dir, also mach was draus.