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Etosha Bronze-User

Anmeldungsdatum: 20.09.2012 Beiträge: 42
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Verfasst am: 8. Mai 2013 14:03 Titel: Stimmen im Kopf - Brücken ins Jenseits |
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Hallo alle miteinander,
irgendwie...keine Ahnung, ich glaube, ich muss mir mal Luft machen.
Hierbei geht es um einen wirklich guten Freund (35 Jahre) von mir, der momentan ziemlich in den Seilen hängt.
Er ist seit 14 Jahren Alkoholiker, 12 Jahre davon lebt er auf der Straße.
Er hat schon unglaublich oft versucht, vom Alkohol wegzukommen und war oft auch verhältismässig lange Zeit "clean".
So auch vor kurzem: Er dosierte sich eigenständig runter, ging auf Distanz zu seiner Clique und war ein völlig neuer Mensch.
Wie jeder von euch ahnen wird, ist es ein fast unmöglicher Akt der Selbstbeherrschung, als Alkoholiker abstinent zu leben und gleichzeitig wohnungslos zu sein.
Er schaffte es aber wirklich gut. Bis eben eine völlig unvorhersehbare Situation auftrat, die ihn wieder aus der Bahn warf.
Nun ist es so, dass er nach 8 Monaten Abstinenz wieder an genau demselben Punkt ist, wie vor dem Entzug auch:
Seine Bewährung wird zum 2. Mal widerrufen, weil er sich um nichts kümmert und er trinkt wieder wie ferngesteuert.
Momentan dürfte er wieder so bei 2 Flaschen Korn sein. Vor dem letzten Entzug war er bei bis zu 4 Flaschen tgl.
Hinzu kommt, und das macht mir am meisten Sorgen: Er erzählt mir von Stimmen. Von Stimmen, die ihn bitten an die Tür (ins Jenseits) zu klopfen.
Auch will er unbedingt eine Brücke ins Jenseits bauen...Er hat vor, sich so dermassen abzuschiessen (mit was auch immer ),
dass er Kontakt zu den ganzen Verstorbenen aufnehmen kann.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter...
Wenn er jetzt ins Gefängnis geht, dann ist damit gar nichts geändert und geklärt. Er wird rauskommen und wieder an genau demselben Punkt sein.
Ich sehe aber auch keine wirkliche Chance, dass er in eine normale Therapieeinrichtung geht. Einfach, weil er wirklich 0 Perspektiven im Leben hat.
Keine "gesunden" Freunde, keine Ausbildung, keine Wohnung = keine Hoffnung auf ein besseres Leben. Er quält sich nur mit den ewigen Rückfällen
und dem damit verbundenen Gefühl, dass er glaubt, dass das sein Schicksal ist. Ein fieser Teufelskreis.
Deswegen bin ich jetzt auf die Idee gekommen, dass er nach Melchiorsgrund gehen könnte. Genau so etwas hatte er während seiner letzten Cleanzeit
gesucht, ist dann aber leider bei den Fleckbühlern gelandet. Was ihm aber letztendlich mehr geschadet, als geholfen hat. Schon allein, weil er die totale
Isolation schlecht verkraftet hat. Aber Ziel war eben, dort auch dauerhaft leben und arbeiten zu können und somit wieder eine Perspektive im Leben zu haben.
Leider haben die Melchiorsgründer nun wohl aber nur 15 Therapieplätze bewilligt bekommen. Und die, die da sind, gehen dort wohl auch nicht so schnell weg.
Die Person am Telefon meinte, es wäre wohl allerfrühestens mit einem Platz in einem 3/4 Jahr zu rechnen. Wenn überhaupt so früh...
Wahrscheinlich sollte ich jetzt einfach mal in aller Ruhe mit ihm reden. Dann kann er sich das durch den Kopf gehen lassen.
Was mich nun aber von Euch interessiert:
Wie ist das mit diesen Stimmen im Kopf, die mit ihm reden? Und dieser Geschichte mit dem Brückenbauen? Ist das womöglich der Beginn einer Psychose? |
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campmaster Gold-User

Anmeldungsdatum: 22.07.2012 Beiträge: 623
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Verfasst am: 8. Mai 2013 14:57 Titel: |
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Also ich hatte die auf mich einwirkenden Stimmen erst wie ich schon ganz tief drin steckte in der Psychose, mein ganzes Leben schon richtig versaut war. War da schon auch kurz vorm Selbstmordversuch.
Trinken ist da absolutes Gift und die Stimmen werden immer lauter und drücken einem die Vergangenheit und Probleme die man hat mitten in die Fresse, von der ersten Sekunde wenn man aufwacht bis zum Schlafen. Bin teilweise nachts aufgewacht und hab mit den Stimmen weitergesprochen wie ich wach wurde.
Unbedingt keinen Alkohol mehr und Medikamente gegen Schizophrenie nehmen. Da gehts um Leben und Tod und auch wenn man da jetzt was tut können Folgeschäden bleiben die nie mehr weg gehen, bin schon über ein Jahr unter ambulanter psychiatrischer Aufsicht.
Viel Glück, hört sich für mich nicht so einfach an! |
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Wedard Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.03.2013 Beiträge: 239
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Verfasst am: 8. Mai 2013 15:05 Titel: |
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Oh, ja niemals Psychopharmaka und Alkohol zusammen nehmen.
Das kann Symptome verstärken. In vielen Neurolepitka ist
synthetisch hergestellter Alkohol und wenn man dann noch
"normalen" Alkohol zu sich nimmt setzt das noch einen drauf.
Wichtig ist viel Schlaf, denn die Stimmen die man hört sind
oft eine Überreizung des Nervensystems und auf einen
ruhelosen Verstand zurück zu führen.
Gruß
Wedard |
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campmaster Gold-User

Anmeldungsdatum: 22.07.2012 Beiträge: 623
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Verfasst am: 8. Mai 2013 15:38 Titel: |
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Man bildet sich dann noch ein das man es Stimmen von Bekannten sind und Sie es gut meinen, ich hab das auch alles mitgemacht.
Wenigstens keinen Alkohol mehr! |
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Etosha Bronze-User

Anmeldungsdatum: 20.09.2012 Beiträge: 42
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Verfasst am: 8. Mai 2013 15:55 Titel: |
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Also, was ich noch ganz in ganz dunkler Erinnerung hatte, war, dass er schonmal
stationär in Behandlung war, wegen so einer Geschichte. Aber damals kannte ich
ihn einfach noch nicht so gut und hab das damals nicht weiter verfolgt.
Das grösste Problem ist, dass er mir gar nicht alles erzählen wird, weil er nicht
möchte, dass ich mir noch mehr Sorgen mache. Aber das ist doch sicherlich kontraproduktiv?
Eigentlich müsste es doch zumindest ein bisschen Erleichterung schaffen, wenn man
wenigstens darüber reden kann? Oder ist das irgendwann gar nicht mehr zu verheimlichen? |
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newlife Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 8. Mai 2013 18:12 Titel: |
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oh herrje. Er muss unbedingt aufhören und zwar schnellstmöglich. Es hört sich leider so an, als ob er sich jetzt aufgegeben hat, wenn er sagt, dass er sich so dermaßen abschießen will. Kommst du irgendwie an ihn ran? Ihr seid ja gut befreundet. Er braucht unbedingt Betreuung, weil ich zwischen den Zeilen lese, dass er auch die Lust am Leben verloren hat. Er wird sich da wohl ne Pssychose eingefangen haben. Ich kann euch nur alles erdenklich Gute wünschen. Er hat doch schon richtig was geschafft, dass muss ihm erst mal einer nachmachen. Schockiert mich gerade richtig. |
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campmaster Gold-User

Anmeldungsdatum: 22.07.2012 Beiträge: 623
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Verfasst am: 8. Mai 2013 18:33 Titel: |
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Auf mich hatten die Stimmen so einen starken Einfluß das ich andere Ratschläge gar nicht mehr angenommen habe. Noch dazu kommt das ich anhand von Namen der Medikamente schon irgendwelchen Bezug zu meinem Leben interpretiert habe. Ich habe gedacht ich bekomme extra genau die Medikamente verschrieben weil ich dies und das im Leben verbockt hab und es nicht der Norm entspricht, ich war fest davon überzeugt jeder ist ein Feind, nur SUCHTSTOFFE bringen Linderung. Ich denke wenn einem z.B. die Stimmen sagen "nimm Deine Medikamente nicht, Alkohol ist besser" kommt das aufs gleiche raus.
Ich wollte halt sterben, hab keine Flüssigkeit mehr zu mir genommen nur noch harten Alkohol und die Stimmen wurden dadurch immer krasser und lauter. Bin mir nicht so sicher wie man da helfen kann. Hab nen Selbstmordversuch gebraucht, einige Wochen Psychiatrie und noch 11 Monate an denen ich an den Wochenenden immernoch ein paar Schluck Alkohol getrunken habe um jetzt ganz von allem weg zu sein. Der Weg war für mich schon unendlich hart, jetzt nur noch ein Medikament und Zigaretten.
Hört sich für mich so an als steht Deinem Freund da noch einiges bevor, bin auch vorher einige male ausgerastet wie ich gemerkt habe das es so extrem bergab geht und ich die Sucht gesundheitlich nicht mehr verantworten kann. Aber ich hatte bis auf meine Familie auch keinen, im Gegenteil, war schon ein paar mal schwer enttäuscht worden. Ich glaube Freunde die ein wenig Plan haben und HELFEN WOLLEN können da viel tun! |
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Etosha Bronze-User

Anmeldungsdatum: 20.09.2012 Beiträge: 42
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Verfasst am: 8. Mai 2013 22:12 Titel: |
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Ich danke euch für euren Zuspruch. Es tut mir unendlich gut, mich mit Euch auszutauschen, denn ich fühle mich schon sehr allein mit diesem Problem.
Wißt Ihr, er ist so ein wunderbarer Mensch mit einer ganz ganz tiefen Lebensfreude. Ich kann nur mir einem Menschen ausser ihm so lachen, wie mit ihm.
Die Zeit mit ihm ,als er abstinent gelebt hat, war wie ein einziger Traum. Vorallem, weil ich ihn eben vorher nie nüchtern kannte.
Damals hat er jeden einzelnen Satz 10x wiederholt. Und: Ich kenne ihn seit fast 3 Jahren. Er hat mich erst kennengelernt, als er sich runtergeholt hatte
und kennt mich faktisch erst 1 Jahr. Die Zeit davor ist für ihn praktisch ausgelöscht.
Aber ich wusste immer, was in ihm steckt und ich habe mich nicht getäuscht.
Aber dann ist alles so entsetzlich schief gelaufen.
Ja, ich komme an ihn ran. Aber eben nur schlückchenweise, weil er eben momentan 100km weit weg lebt. Wenn ich bei ihm bin reden wir oft darüber,
was es für Wege geben könnte, etc.pp. um aus diesem Kreislauf auszubrechen. Aber wenn ich dann weg bin, schiebt er all das weg. Ignoriert seine ganzen
Probleme und die Leute, die um ihn herum sind, haben alle genug mit sich selbst zutun. Aber ich bin ja schon froh, wenn sie ihn zumindest aufhalten, wenn
er diese "Brückengeschichte" in Angriff nehmen will...Aber er möchte das unbedingt noch machen, bevor er in den Knast wandert. Das sind die Stimmen...
Ich wünschte nur, es würde sich irgendeine Tür öffnen. So wie meine Mutter früher immer gesagt hat: Und wenn du glaubst, es geht nicht mehr...Dann kommt
von irgendwo ein Lichtlein her...Nur fürchte ich, dass es hier keine einfachen Lösungen geben wird. Und auch keine Wunder. Wir brauchen irgendeinen Plan.
Ein Ziel.
...und Hoffnung.
@ campmaster: Das klingt super übel. Hast Du dich denn bei den Ärzten gut aufgehoben gefühlt? |
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Etosha Bronze-User

Anmeldungsdatum: 20.09.2012 Beiträge: 42
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Verfasst am: 17. Sep 2013 16:36 Titel: |
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newlife hat Folgendes geschrieben: | Schockiert mich gerade richtig. |
Noch mal ein kleines Update...
Die Knastzeit ist jetzt nächste Woche um. Ich hab ihn ein paarmal besucht und wir haben viele Briefe geschrieben. Er klingt mal so, mal so.
Letzte Woche war er sehr deprimiert, ja resigniert. Weiss einfach nicht, wo er hin soll. Es ist nicht so, dass er alleine wäre.
Da sind viele Leute um ihn rum. Immer. Er ist wie so eine Art Magnet: Alle mögen, alle schätzen ihn. Aber keiner kapiert anscheinend wirklich, was Sache ist.
Nur so nebenbei:
Er kam mit fast 5 Promille (4,67) zuerst ins KH, dann direkt in den Knast.
Es hat 2 volle Wochen gedauert, bis er vom Alk runter war und dann nochmal so lange, um von den Medikamenten zu entziehen.
Ich weiss auch nicht. Ich kenne ein paar Alkoholiker, aber bei ihm ist das echt ne Nummer, die mir schon richtig Angst macht.
Er hat zwar vor, weiterhin nichts zu trinken, weil er genau weiss, dass es ihn das nächste Mal das Leben kosten kann
(Er hatte wohl während des Entzuges zum ersten Mal in seinem Leben Selbstmordgedanken)...
aber da er jetzt gar nicht wirklich weiss, wo er hin soll, seh ich irgendwie dunkelschwarz.
Ich wünschte, ich könnte ihm irgendwie ein Zimmerchen herzaubern oder irgendeinen Ort, wo er zurückfinden kann ins Leben.
Aber all die betreuten WGs und Schnack, die sind ja erstmal auch nicht direkt verfügbar und die Leute dort...ob die ihm dann so gut tun würden?
Hat einer von Euch eine Idee, wie man so die erste Zeit überbrücken kann?
So lange, bis er dann ne Bude hat? Kennt einer von euch ne Clean WG? |
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campmaster Gold-User

Anmeldungsdatum: 22.07.2012 Beiträge: 623
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Verfasst am: 17. Sep 2013 17:03 Titel: |
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Ich wünsch Dir auf jeden Fall viel Glück! Die Perspektivlosigkeit ist natürlich sehr hart, ich hab da auch jeden Tag meine Zeit in der es mich fast den Verstand kostet.
Wenn der Körper und der Lebenslauf mal so ne Packung bekommen haben ist der Wiedereinstieg ins Leben fast nicht zu schaffen. |
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Etosha Bronze-User

Anmeldungsdatum: 20.09.2012 Beiträge: 42
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Verfasst am: 17. Sep 2013 17:41 Titel: |
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Hi Campmaster!
campmaster hat Folgendes geschrieben: | Die Perspektivlosigkeit ist natürlich sehr hart, ich hab da auch jeden Tag meine Zeit in der es mich fast den Verstand kostet. |
Hast Du denn eigentlich irgendwas, worauf du zurückgreifen kannst?
Irgendwelche Sachen, die Du wirklich gerne machst? Die dir Kraft geben?
campmaster hat Folgendes geschrieben: |
Wenn der Körper und der Lebenslauf mal so ne Packung bekommen haben ist der Wiedereinstieg ins Leben fast nicht zu schaffen. |
Ja, und genau das will ich einfach nicht akzeptieren! Sieh mal, ich kenne wirklich ne Menge Leute, allesamt total talentiert:
Der eine kocht wie ein Weltmeister, der andere kann total gut mit Pflanzen und Menschen und bauen und Technik und was weiss ich alles.
Aber sie haben in diesem Land 0,00 Chancen auf die Füße zu kommen, nur weil unser System ihnen permanent Steine in den Weg legt.
Immer mit der Begründung, sie wären ja kriminell und sozial inkompetent und somit nicht resozialisierbar...nur weil sie auf der Strasse leben!
Durchs Netz gerutscht sind an irgendeinem Punkt in ihrem Leben...falsch abgebogen halt. Und wenn Du dauernd Breitseite bekommst und bestätigt,
dass Dir eh nicht zu helfen ist...was sollste dann anderes machen, als Dich abzuschiessen? Ne, is schon klar. Sozialstaat.
Hey, ich hatte M. hier bei mir. 3 Monate. Er war völlig clean, hat gewartet auf nen Platz im betreuten Wohnen...
Hier ist nix zu machen. Hier kommste nicht mal so einfach unter, wenn Du auf der Strasse lebst. Und da wo Du unterkommst...da willst Du garantiert nicht hin.
Hey, Campmaster...ich wünsch Dir alles erdenklich Gute!
E. |
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newlife Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 17. Sep 2013 18:31 Titel: |
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ja, ich kann dir da leider auch nicht helfen, sondern euch nur viel Glück und gute Umstände wünschen, dass er die nätige Motivation aufbringen kann.
Ich bin auch noch nie dahingekommen, wie man glücklich clean werden kann. Ich bin aber trotz Konsum irgendwie anders, wie früher. Ich hab meine Süchte akzeptiert. Sie gehören einfach zu mir. Ich stecke den Kopf nicht in den Sand und mir gehts auch nicht schlecht. Ich kann zwar nicht ohne, aber ich hab Spaß am Leben, bin wieder motiviert und muss auch nicht um alles in der Welt clean leben. Allein diese Einstellung hilft mir schonmal, mich nicht permanent abzuschießen. Ich hab halt auch noch ein bisschen was anderes vor. |
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Etosha Bronze-User

Anmeldungsdatum: 20.09.2012 Beiträge: 42
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Verfasst am: 17. Sep 2013 19:52 Titel: |
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Ja, ich glaube manchmal auch, dass dieses "alles oder nix" echt der grösste Hemmschuh ist. Da kannst Du irgendwie nur verlieren.
Da ist die Sucht wirklich so ein übergrosser Gegner und man hat dem einfach nix entgegenzusetzen. Nix! Keine Ausbildung, keinen Job, keine Ziele, Leidenschaften. Irgendwas, für was man...brennt. So, wie du sagst: Zitat: |
Ich hab noch was vor! |
Das ist jetzt wirklich alles in soso weite Ferne gerückt. Nach dem Jakobsweg, da war er so klar fokussiert, auch nicht ausgeglichen, aber es war nie ein Problem, ihn runterzukriegen.
Ach, Mist. Aber ich finde das gut, dass Du da einen gangbaren Weg für Dich gefunden hast und Dich nicht mehr so quälen musst.
Weisst Du, ich war viele Jahre total essgestört, aber auch hier musste ich einen Weg finden, MIT dem Essen zu leben...
Ich weiss jetzt nicht, ob das total deplaziert ist, aber ich glaube schon, dass sich das vergleichen lässt.
Man darf sich nur nicht selbst zerstören und hassen und ich glaube, wenn man dieses total Destruktive erstmal einigermassen im Griff hat...
Sich selbst nicht als Feind wahrnimmt, dann kann das auch klappen. Aber M. ist von so etwas meilenweit entfernt. 1 Schluck und der Drops ist gelutscht. - In der jetzigen Phase. |
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newlife Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 17. Sep 2013 20:23 Titel: |
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ja, so ist es. Ich bin eben der Meinung, man kann niemandem zum Clean-Sein hinprügeln. Wir Menschen sind da einfach zu individuell. Ich kann auch mit Abhängigkeiten leben. Seit dem ich das akzeptiert habe, läufts irgendwie anders. Ich lass mir auch nicht von den Therapeuten irgendwas ins Ohr husten.
Ich habe ja meine ambulante Maßnahme abgebrochen. Ich habe das in meinem Thread hier beschrieben. Ich habe dort noch eine Abschiedsrede gehalten und insbesondere darauf hingewiesen, dass es nicht um Cleansein oder nicht geht, sondern darum, dass das psychische Gleichgewicht im Menschen stimmen muss. Ich halte mich zur Zeit für abstinenzunfähig, aber das ist mir inzwischen einfach nicht wichtig genug, um mich nur damit zu beschäftigen. Ich falle sicher auch mal auf die Schnauze und stehe bestimmt auch wieder auf. Was aber Fakt ist, ist einfach der Tatbestand, dass ich keinen Bock habe zugeknallt in der Ecke zu liegen. Da gibts einfach schönere Dinge wo ich machen kann. Ich lebe eben mit ner gewissen Drogenwirkung am Leben teil. So will ich das mal ausdrücken und das machen genug andere Menschen auch, seien wir doch mal ehrlich. |
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campmaster Gold-User

Anmeldungsdatum: 22.07.2012 Beiträge: 623
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Verfasst am: 18. Sep 2013 16:59 Titel: |
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Ich bin erstmal versorgt, hab aber Schmerzen und würde trotzdem gerne irgendwann wieder arbeiten. Hab ne Ausbildung, aber es ist dann halt definitiv ALLES! Scheiße gelaufen.
Vielleicht werde ich ja wieder gesund, musste halt ganz runter vorher waren die ganzen Suchtstoffe einfach zu schön, da bin ich zu schwach und konnte für nen Zeitarbeitsjob einfach meine Finger nicht von den ganzen Rauschmitteln lassen!
Ich will, ich kann, ich muss  |
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