Therapie

[lämmchen]

So...der letzte...ich hab nur kurz gesucht und gefunden...probiere es doch mal.

http://www.psychotherapie-veyhl-richter.de/ueber-mich

Nun fällt mir aber nix mehr ein...hab nen ruhigen Tag, lieber Newi

[newlife]

vielen Dank Lämmi und häng dich bitte nicht allzu sehr darein. In unserer Diakonie-Station bin ich ja bestens bekannt. Die stellen mich vielleicht bald noch als Suchtberater ein...

Wir sollten doch auch mal versuchen, nicht immer nur das Negative jetzt zu sehen. Negativ ist sicherlich zunächst mal der Punkt das ich wieder konsumiere.

Aber es ist doch auch einiges Positives passiert. Ich habe seit Mai 2013 keinen einzigen Fehltag mehr auf der Arbeit gehabt. Ich arbeite konmzentriert und ausgeglichen. Ich bin wieder in der Lage etwas zu unternehmen, hatte wieder Spaß an meinem kleinen Urlaub. Über die Feiertage will ich mit meinen Eltern auch wieder ein paar Tage fort und ich freue mich drauf.

Meine Güte, alle diese Dinge waren bei mir schon komplett verschwunden...

Sicherlich bin ich noch nicht dahintergekommen, wie sowas alles ohne Suchmittel geht und dennoch Spaß machen kann. Das wird für mich dann aber auch ein richtig langer, steiniger Weg werden, weil ich mein Leben eben nur mit Konsum kenne und an alles was davor war keine wirklich guten Erinnerungen habe.

Für meine Begriffe habe ich zwar im Jahr 2013 den Weg zum Cleansein nicht gefunden und ich will auch versuchen, das gar nicht mehr als primäres Ziel zu definieren. Ich habe aber eine Möglichkeit gefunden meinen Alltag wieder alleine zu meistern und sollte vielleicht auch darauf ein wenig stolz sein und vielleicht auch etwas weniger in diesem Forum lesen.

Das ist nicht böse gemeint, ich meine es nur in Bezug auf eine ausgewogene Lebensführung, denn das ist meine zur Zeit sicherlich nicht.

[newlife]

I zitiere hier mal etwas, was mich voll und ganz anspricht.

Meine persönliche Meinung zum Thema erfolgreich Abstinent werden ist folgende. Man sollte seinen Konsum ausleben. Jede Art von permanenten Konsum wendet sich irgendwann ganz von selbst gegen sich. Alles was man im Leben zuviel betreibt verliert auf lange Sicht sämtliche Reize! Damit meine ich nicht das man schmutziges Straßenheroin oder ähnliches konsumieren soll, sondern das man in eine Substitution gehen soll. Patient bekommt sein Medikament und kann dann seinen Glauben im Bezug auf das Medikament ganz von selbst ausleben bzw wird dem irgendwann von selbst überdrüssig werden. Dabei bin ich der festen Überzeugung das Konsum im Endeffekt wie eine Religion ist. Solange man davon überzeugt ist das einem welche Substanz auch immer abhilfe gegen was auch immer verschafft, ist ein Entzug Fraglich! Die Motivation die man zu Beginn seines Konsums hat, muss man sich selbst kaputt machen, das passiert in meinen Augen am besten wenn man Gesellschaftlich integriert ist. Wenn man als Einzelner unter vielen ist die nicht konsumieren, lernt man in meinen Augen irgendwann ganz von selbst das man sich mit dem Konsum nur selbst im Weg steht bzw sich selbst sozial ausgrenzt. Die Überzeugung die man am Anfang seines Konsums hat, der Aha Effekt der einem sagt das ist gut und die darauf folgenden Erlebnisse sind nicht von Dauer! Genau so sehr wie man eine Substanz am Anfang seines Konsums für sinnvoll erachtet und daran glaubt, genau so sehr kehrt sich dieser Glaube, wenn man jemanden die Sache zu Ende bringen lässt. Am Ende dieses Prozesses kommt die Überzeugung, dass man alles das im Leben was man mit Substanz erreicht hat auch ohne erreichen kann ganz von selbst! Wobei auch diese Theorie natürlich kein Allheilmittel ist, den es gibt mehr als genug Konsumenten die von selbst nie zu solchen Überzeugungen gelangen.

Quelle: http://www.med1.de/Forum/Sucht/420107/

So sieht das nämlich aus. Ich muss wirklich die Schnauze vom Konsum so gestrichen voll haben, um wirklich ernsthaft daran arbeiten kann. Solange ich aber selbst glaube, ich kann mit Konsum viel besser arbeiten als ohne und sich solche Dinge auch tatsählich noch bestätigen, hat eine auf Abstinenz gerichtete Therapie mit Sicherheit überhaupt keinen Sinn.

Aber vielleicht funktioniert so eine Psychotherapie ja völlig anders und ich muss überhaupt nicht abstinent leben. Ich hab mir den Link von der Therapeutin in Heilbronn gesichert und werde die auch anschreiben. Vielen Dank an Lämmi.

[Pimpinelle]

Nur noch kurz dazu, Newbie.

Warum glaubst du, würden Therapeuten so rar sein, die auch aktiv Konsumierende therapieren? Das dürfte in den meisten Fällen Zeitverschwendung sein. Du schreibst selber, du befürchtest, in einer Therapie "wieder alles falsch zu machen", so dass man dein Problem nicht erkennt. Genau das ist ja der Punkt. Weiter schreibst du an anderer Stelle, ohne Alkohol usw. würdest du dich nicht wohl fühlen.

Vielleicht geht dir beim Lesen deiner Aussagen ja ein Licht auf.
Das ist dein Problem, an dem du arbeiten müsstest. Zum Therapeuten geht man gewöhnlich nicht bestens gelaunt hin und tut so, als wäre nichts. Das wäre völliger Unsinn.

Aber es mag Therapeuten geben, die auch aktiv süchtelnde Menschen therapieren wollen, was auch immer sie damit bezwecken wollen. Ich wäre da sehr skeptisch in Bezug auf (Heilungs)Erfolge.

Gruß

Pimpinelle

[lämmchen]

Hallo Pimpinelle,

es gibt Psychotherapeuten mit dem Schwerpunkt SUCHT. Wenn man sich für diese Therapieform entscheidet, wird zuallererst eine Anamnese gemacht, dann etwas "gebohrt" bzw. analysiert...was wieso weshalb etc. und dann wird zusammen ein Absetzplan erstellt, mit dem dann gearbeitet wird und die Suchtmittel ( was auch immer..ausser Alk ) ausgeschlichen werden. Immer mit therapeutischer Begleitung. Und das ist gut so.

Hallo Newi,

ich sehe in der Tat "nur" das negative, denn Du schreibst ja selbst, das Du Dich so ziemlich oft Kacke fühlst. Das Du arbeiten gehen kannst ist ja vorbildlich, das rettet Dich ja auch vorm Abgrund, nur, wenn Du am Abend schreibst, hast Du ne ganz andere Klangfarbe und die ist oftmals sehr depressiv. Am Morgen bist Du hier, wenn ich das so sagen darf, ganz gut gelaunt. Logisch, weil Du da nicht so abgefüllt bist. Mann, ich will Dir doch nichts vorschreiben oder was auch immer, zur Therapie musst Du eben bereit sein, nicht ich, aber wenn man Dich so seit vielen Monaten "beobachtet" ( blödes Wort ) ist da eben eine ganz deutliche Veränderung zu bemerken und die ist eben nicht positiv gestimmt, wie Du oft auch selber beschreibst. Geb bitte auf Dich acht, ja?

Liebe Grüsse von Lämmi

[lämmchen]

Hallo Newi ,

das depressive, aus meinem Vorpost, kam gestern Abend wieder bei Dir durch.
Du dosierst das Tramal jetzt runter, weil Du keinen Kick mehr hast? Und das Kratom macht nur den Geldbeutel leer und bewirkt auch kaum etwas... dann warst Du wohl mit Allem viel zu hoch.

Ist es nur Dein Empfinden, das Du Scheisse aussiehst oder haben Dich Deine Mitmenschen darauf angesprochen? Denn sonst schreibst Du immer, das Dir niemand Deinen Konsum ansieht?

Ich wiederhol mich nochmal: morgens bist Du ein anderer als am Abend...hier im Forum.


Mir geht es manchmal so, das wenn ich zusätzlich wegen akut starker Schmerzen, meine Tilidintrpf nehmen muss...kommt kurze Zeit später das heulende Elend über mich herein...ganz merkwürdig und sehr belastend. Also hab ich es probiert und etwas weniger Tpf. genommen...siehe da...nix mit Psychokacke...vielleicht geht's Dir mit dem Tramal ebenso?


Liebe Grüsse von Lämmi

[newlife]

ist schon so. Ich werde in letzter Zeit ständig darauf angesprochen, wie scheisse ich wohl aussehe. Völlig aufgequollen eben und das sagen auch Personen, an denen mir was liegt.
Ne zeitlang war das auch so, dass man es wohl nicht sah. Ich verstehs selber nicht, aber der Opi-Konsum ist echt nicht ohne gewesen in den letzten Wochen.

[lämmchen]

Ich kenne niemanden, der von Opis aufgeschwemmt aussieht. Liegts vielleicht an der Kombination? Hast Du denn auch in den Extremitäten Wasser eingelagert?
Wurdest Du auf der Arbeit auch angesprochen?

[newlife]

ich habe an und zu getrunken zu den Benzos. Wenns nur daran lag, dann wird das der Grund sein. Aber es war wirklich nie viel Alkohol, aber es war eben welcher. Hab ich aber bloß 3 Tage gemacht.
Ja, auch die auf der Arbeit haben mich darauf angesprochen. Bei dem bisschen Alk verstehe ich es nicht, aber vielleicht macht da ja schon ganz wenig was aus. Oder sind es die Benzos und er sonstige Mischkonsum mit den Opis?

[lämmchen]

Ich denke, dass das der Mischkonsum ist. Wenn Du Wasser ausschwemmen möchtest, dann hol Dir in der Apotheke Brennesseltee. Schmeckt scheusslich, hilft aber gut.

Du schriebst auch mal, das Du seitdem Du Tramal nimmst, schlecht pinkeln kannst? Ist das immer noch so? Denn wenn ja, solltest Du Deine Nieren untersuchen lassen, nen Urin Status machen lassen ( geht auch in der Apotheke per Teststreifen ). Und drück mal vorn an Deine Schienbeine mitm Daumen rein. Wenn ne Delle zurückbleibt, hast Du Ödeme.

[newlife]

also mit den Schienbeinen ist alles bestens. Keine Dellen. Das mit dem Pinkeln ist noch so, dafür muss ich dann aber nachts ab und zu raus und dann gehts ja wieder.
Es sind einfach zu viele Drogen und zu hoch dosiert. Vor nem halben Jahr hättest du mich noch forttragen können bei 30 g Kratom und heute ist das einfach nur Beikonsum. Wei gesagt vom Tramal will ich 50mg runter und immer 14 Tage stabil bleiben. Kratom wird einfach keines mehr gekauft. Ich hab noch, aber die Zeit, wo es dann nicht mehr da ist wird hart, das kann ich dir jetzt schon sagen, aber so sieht mal mein Plan aus. Benzos eben in 5mg analog zu Diazepam 14 tägig. Ich hoffe dass ich mir nicht zuviel zumute, nehme auf die Arbeit natürlich was mit, falls es Komplikationen geben sollte. Aber so mag ich echt nicht aussehen. Vielleicht liegts ja auch doch mit am Alk, war nicht viel aber hochprozentig.

[lämmchen]

Okay.
Beim Kratom pass aber auf. Dosiere das auch ganz langsam ab. In nem anderen Forum wurde darüber berichtet, das es beim plötzlichen Entzug zu RLS und Depressionen kam. Also lieber ausschleichen, bei 30 g kannst Du das ja gut abmessen.
Ich wünsch Dir viel Kraft, lieber Newi

[Billy Bones]

[newlife]

ja danke Lämmi. Ohne Entzug komm ich da nicht durch, das ist mir auch klar, es sollte aber erträglich bleiben. Bei 10mg Diaz höre ich auch auf, genauso wie bei 200mg Tramal. Ganz ohne traue ich mir nicht zu. Habe keinen Bock auf Panikattacken, das sag ich dir.

Ich denke auch an Abwechslung, auch wenns regnet, will ich jeden abend nach der Arbeit noch etwas am Neckar spazieren gehen, damit der Kopf freier wird.

Es ist einfach so, es nimmt Ausmaße an mit der Sucht, das ist nicht mehr feierlich und auch bei mir gibts nen wunden Punkt, der mich trifft. Ich finds echt daneben, wenn alle denken "guck mal der, der ist ja völlig drauf" oder sowas in der Richtung.

[lämmchen]

Danke Billy . Ich hatte das bei all meinen Opis nie...zum Glück.

Newi, dann nimm doch diese...sagen wir mal Angst vor der Meinung der Leute...als Anreiz, weniger zu konsumieren. Vielleicht bekommst Du Dein Hirn so überlistet? Manchmal muss man sich im Leben viele Eselsbrücken bauen.

Ich würde auch stutzig werden, wenn andere mich befragen würden...was mit mir los sei...und ich selber steh vorm Spiegel und denk wohlmöglich...hä? was wollen denn alle von mir und wache dann erst auf...

Dann wünsche ich Dir morgen gutes Schwitzen und einen schönen Sonntag, mit viel Entspannung!

Liebe Grüsse von Lämmi