Wie tief stecke ich nun drin?

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Laura2
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.06.2014
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2014 13:22    Titel: Wie tief stecke ich nun drin? Antworten mit Zitat

Hallo,

ich bin neu hier und hoffe, ihr könnt mir etwas helfen. Trinke seit ca. 9 Jahren fast regelmäßig Alkohol. Lange wollte ich nicht wahrhaben, dass ich süchtig bin, da es die ersten 7 Jahre "nur" 5 Biere am Abend waren. Irgendwann wurde mir aber klar, dass es so nicht weitergehen kann und ich ging in eine Entgiftung, die problemlos verlief. Also ohne Entzugserscheinungen und Medikamente. Weitere Hilfe nahm ich nicht in Anspruch. Dennoch blieb ich anschließend 5 Monate trocken.

Dann ging das Spiel von vorne los. Dachte, ich könnte ab und zu mal was trinken und wieder aufhören. Von wegen. Landete schnell wieder bei 5 pro Abend. Nur es steigerte sich plötzlich. Mittlerweile bin ich bei 10 am Tag und habe ständig Angst und Panik, dass ich nicht genug da habe, falls ich auf Entzug komme. Dabei habe ich bisher nicht viel gemerkt.

Mein Problem ist aber, dass ich seit etwa einer Woche schreckliche Angst vor dem nüchtern sein habe. Fühle mich dann unwohl, bin nervös ... ja manchmal sogar ängstlich. Nun weiss ich nicht, ob das mit dem Trinken zusammen hängt, oder mit meiner alten Krankheit (Hatte als Jugendliche mal eine Angststörung. Das war aber VOR dem Alkohol). Kennt das jemand? Sind das die ersten Anzeichen für körperliche Abhängigkeit?

Möchte Montag zu meinem Hausarzt gehen und mit ihm besprechen, wie ich am besten davon loskomme, denn ich bin endlich so weit, dass ich den entscheidenden Satz aussprechen und schreiben kann: Ja. Ich bin Alkoholikerin.

Will aber nicht so gerne wieder in eine Klinik. Geht ein Entzug auch ambulant? Hat das jemand schon mal gemacht?

Habe gerade einfach nur Angst, denn diesmal komme ich da körperlich bestimmt nicht so leicht wieder raus.
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Ambivalenzia
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 17.01.2014
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2014 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Laura und herzlich Willkommen hier im Forum!

Schön dass du aufhören willst mit dem Saufen. Es ist schwer zu sagen, wie weit du drin steckst und ob eine ambulante Entgiftung klappen kann. Grundsätzlich ist das möglich, kommt aber auch auf die Entzugssymthomatik und die Person selbst an. Letztlich kann eine Entgiftung -egal ob im Krankenhaus oder Zuhause- "nur" ein Anfang sein. Das Trinken wird Gründe haben, der Rückfall auch, und von daher wäre eine Therapie und /oder der Besuch von Selbsthilfegruppen wahrscheinlich eine sinnvolle Ergänzung. Beides ginge ambulant. Lass dich von deinem Arzt gut beraten oder suche zusätzlich noch den Kontakt zu einer Suchtberatungsstelle. Die können auch weiterhelfen.

Ich wünsche dir einen guten Start in ein trockenes Leben!

Ambivalenzia
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Seine Merkwürden
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2014 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Laura,

also, Angst ist schon auch ein Symptom beim Alkoholentzug (Alkohol wirkt ja angstlösend), aber das kann natürlich genauso gut auch "nur" von der Psyche kommen. Wie lange waren denn deine nüchternen Phasen in der letzten Zeit, wo du Angst bekommen hast? Wenn du körperlich abhängig bist, solltest du auf jeden Fall was spüren, wenn kein Alk mehr im Blut ist. Und wenn du nicht extrem viel auf einmal trinkst, sollte das zumindest nach einem Tag der Fall sein.

Ansonsten: psychisch abhängig bist du wohl sicher und die psychische Komponente ist ja letzten Endes auch das eigentlich Schwierige. Sich Hilfe zu holen ist natürlich immer ratsam. In eine Klinik würde ich persönlich jetzt nicht gehen, wenn du nicht körperlich entgiften musst. Aber du kannst dir ja auch einen Therapeuten suchen, eine Selbsthilfegruppe besuchen und natürlich auch hier schreiben. Wie auch immer, es ist natürlich toll, dass du jetzt endgültig aufhören willst. Viel Erfolg dabei!
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Domenico
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2014 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Laura!
theoretisch ist ein ambulanter entzug schon möglich.meine mutter(seit 18
j. trocken) hat einfach von einem auf den anderen tag zu hause aufgehört
und ist auch trocken geblieben bis heute.sie hat allerdings damals sofort
eine selbsthilfegruppe(freundeskreis) aufgesucht.
meine tante dagegen(zwillingsschwester meiner mutter,seit 26j. trocken)
brauchte eine stationäre entgiftung mit anschliessender stationärer therapie.
jeder mensch ist anders wobei die meisten menschen es nur stationär
schaffen.
deswegen würde ich dir schon empfehlen eine stationäre entgiftung zu
machen.du könntest ja im internet suchen und dir eine entgiftungsstation
deiner wahl raussuchen!
ich finde es aber gut das du dir deine sucht eingestehst und was dagegen
machen willst!respekt dafür!
am besten such eine suchtberatungsstelle auf(diakonie,caritas).die helfen
dir auf jeden fall weiter und die können dir helfen die geeignete entgiftung
für dich zu finden.
LG Vittorio
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benno
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.05.2014
Beiträge: 134

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2014 00:01    Titel: Re: Wie tief stecke ich nun drin? Antworten mit Zitat

Laura2 hat Folgendes geschrieben:
Hallo,



Mein Problem ist aber, dass ich seit etwa einer Woche schreckliche Angst vor dem nüchtern sein habe. Fühle mich dann unwohl, bin nervös ... ja manchmal sogar ängstlich. Nun weiss ich nicht, ob das mit dem Trinken zusammen hängt, oder mit meiner alten Krankheit (Hatte als Jugendliche mal eine Angststörung. Das war aber VOR dem Alkohol). Kennt das jemand? Sind das die ersten Anzeichen für körperliche Abhängigkeit?


Warum bist du denn rückfällig geworden? Was sind denn immer diese Schlüsselreize wo es dir schwer fällt?

Wenn du vorher schon Angsterkrankungen hattest, ist das gerne mal eine "offene Tür" für den Alkohol. Die angstlösende Wirkung könnte bei deinen ersten Rausch schon für deine Psyche einen gewissen Aha-Effekt bewirkt haben.

Bin kein Arzt, aber ich denke ein ambulanter Entzug wäre wohl kein Problem. Wichtig finde ich die Zeit danach. Würde dir eine Psychotherapie entpfehlen und diese auch regelmäßig besuchen. Du solltest herausfinden, warum dir der Alkohol so wichtig ist und wie du gewisse Situationen meistern kannst. Dann kannst du auch in Zukunft besser beständig bleiben.

Wünsche dir auf jeden Fall viel Glück und besuche wirklich deinen Arzt und bleib bei deinen Vorhaben. Auch wenn evtl. dein Gedanke morgen schon wieder anders ist! Lass dich nicht weiter vom Alkohol kontrollieren!

lg
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Laura2
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.06.2014
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2014 10:06    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen lieben Dank für eure Antworten. Nun geht es mir schon viel besser und ich fühle mich noch motivierter. Tut gut zu lesen, dass es Leute gibt, die einen verstehen.

Mir ist klar, dass der körperliche Entzug nur der erste winzige Schritt in richtig Trockensein ist und die Psyche das ist, was oft über einen sehr langen Zeitraum Hilfe benötigt, damit man nicht rückfällig wird. Schließlich gibt es immer einen Grund, weshalb man zur Flasche greift. Doch ich möchte es wirklich schaffen. Klingt blöd ... aber ich bin wegen morgen schon ziemlich aufgeregt. Wenn mein Arzt sagt, dass ich wieder ins Krankenhaus muss, mache ich es. Wünsche mir aber insgeheim, dass es nicht soweit kommt. Die Pfleger und Patienten waren sehr nett, manche Nächte jedoch der absolute Horror. Da habe ich mir dann schon gewünscht wieder zu Hause zu sein. Nur ohne Alkohol.

Habe auch schon Kontakt zu einer Suchtberatung im Internet aufgenommen. Die Frau war ziemlich verständnisvoll und gab mir Adressen von Beratungsstellen in meiner Stadt, an die ich mich wenden kann, wenn ich den Entzug durch habe. Allerdings macht mir das Körperliche gerade am meisten Angst, nachdem ich letzte Woche ohne Grund nervös wurde.

Seine Merkwürden hat Folgendes geschrieben:
also, Angst ist schon auch ein Symptom beim Alkoholentzug (Alkohol wirkt ja angstlösend), aber das kann natürlich genauso gut auch "nur" von der Psyche kommen. Wie lange waren denn deine nüchternen Phasen in der letzten Zeit, wo du Angst bekommen hast? Wenn du körperlich abhängig bist, solltest du auf jeden Fall was spüren, wenn kein Alk mehr im Blut ist. Und wenn du nicht extrem viel auf einmal trinkst, sollte das zumindest nach einem Tag der Fall sein.


Hmm... Wie lange ich nüchtern war, weiss ich nicht mehr so genau. Es müssten etwa 12-16 Stunden gewesen sein. Ich saß vormittags am Pc und hatte mir gerade einen Kaffee geholt, als mir total schwindelig wurde und ich in Panik geriet. Womit ich mich beruhigt habe, kannst du dir ja denken Sad . Ein dummes Bier und es ging mir besser. Wird wohl der Entzug gewesen sein, oder?

benno hat Folgendes geschrieben:
Warum bist du denn rückfällig geworden? Was sind denn immer diese Schlüsselreize wo es dir schwer fällt?


Ich glaube das hat viele Gründe. Hauptproblem war wohl, dass ich mir meine Sucht nicht hundertprozentig eingestanden habe.

Ich dachte immer, dass ich, aufgrund der harmlosen Entgiftung, wieder in ein normales Trinkverhalten zurückkehren könnte. Darum suchte ich mir auch keine psychologische Hilfe. Dabei hätte ich diese dringend gebraucht. Blieb 5 Monate einfach so trocken, weil mir das Leben ohne Alkohol gefiel.

Ich war fitter, konnte immer Auto fahren, sobald ich es wollte und musste nicht mehr warten, bis ich nüchtern bin, ich sah besser aus, hatte mehr Lebenslust usw ... Doch irgendwie war ich auch leicht verletzbar und schnell gereizt. Und das, obwohl ich eigentlich selbstbewusster geworden bin.

Das führte zu heftigen Streitereien mit meinem Freund. Es gab fast jeden Tag Probleme. So kam es, dass ich abends wieder trank. Als er mich dann schließlich nach 5 Jahren Beziehung verlassen hat, steigerte ich die Dosis und kümmerte mich nur noch um das Nötigste. Denke, das sind die Ursachen für den Rückfall gewesen.

benno hat Folgendes geschrieben:
Wenn du vorher schon Angsterkrankungen hattest, ist das gerne mal eine "offene Tür" für den Alkohol. Die angstlösende Wirkung könnte bei deinen ersten Rausch schon für deine Psyche einen gewissen Aha-Effekt bewirkt haben.


Das könnte sein ja. Ich litt als Jugendliche unter Panikattacken und habe eine Psycho und Verhaltenstherapie gemacht. Etwa 1 Jahr danach kamen die Ängste nie wieder. Doch im Kopf bleiben sie vermutlich für immer und der Alkohol könnte sie wieder geweckt haben. Diese Erkrankung ist aber glaube ich nicht Schuld an meiner Sucht. Ich fing irgendwann einfach an aus Spaß am Wochenende alleine zu trinken, wenn keiner Zeit hatte. Einfach so, weil mir der Rausch gefiel und Schulstress und Co vergessen waren. Die Gefahr habe ich überhaupt nicht gesehen.

Lag eventuell auch daran, dass es ziemlich viele Trinker in meinem Umfeld gibt/gab. Dachte immer "Wenn die schon jahrelang saufen und dennoch ein normales Leben führen, kann ich es auch". Falsch gedacht.

Hoffe, ich komme da gut wieder raus, denn heute bin ich schlauer und akzeptiere mich endlich als suchtkrank.

Lg an euch.
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Ambivalenzia
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 17.01.2014
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2014 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Laura,

es klingt für mich sehr vernünftig, wie du an die Entgiftung herangehen willst. Ist sicher besser, deinem Arzt die Entscheidung zu überlassen, ob du ambulant oder doch stationär entgiften solltest. Inwieweit weiß dein Arzt über deine Abhängigkeit bescheid? War das schon mal Thema oder weiß er gar nichts?

Du, mit Panikattacken hatte ich auch schon sehr früh zu tun. Und ich denke auch, dass das mit ein Grund für meine Aghängigkeit war. Obwohl mir damals der Zusammenhang gar nicht bewusst war. Es scheint eher im Unterbewussten abzulaufen.

Alkoholabhängigkeit ist sehr trügerisch, solange man noch nicht körperlich tief drinsteckt. Ich habe auch mehrfach aufgehört und das klappte dann auch relativ gut. So gut, dass ich nach kurzer Zeit dachte, es sei alles in Ordnung und ich wäre gar nicht anhängig. Denn ich konnte ja aufhören und auch einige Zeit auf den Alk verzichten. Da dachte ich dann, wenn ich das so kann, bin ich ja gar nicht abhängig und kann normal trinken... Pustekuchen! Es dauerte nie lange und ich war voll wieder drin! Habe alles in meinem Leben dem Alkohol untergeordnet, auf vieles verzichtet wegen des Alkohols. Und mir trotzdem vorgemacht, ich könnte es ja lassen.

Du siehst also, viele Erfahrungen ähneln sich. Hier im Forum sind Viele, die die Kombination aus Angsterkrankung und Sucht kennen. Von daher wirst du hier immer gute Ansprechpartner haben.

Viel Erfolg!

Ambivalenzia
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2014 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Laura2 hat Folgendes geschrieben:
Hmm... Wie lange ich nüchtern war, weiss ich nicht mehr so genau. Es müssten etwa 12-16 Stunden gewesen sein. Ich saß vormittags am Pc und hatte mir gerade einen Kaffee geholt, als mir total schwindelig wurde und ich in Panik geriet. Womit ich mich beruhigt habe, kannst du dir ja denken Sad . Ein dummes Bier und es ging mir besser. Wird wohl der Entzug gewesen sein, oder?


Das muss nicht sein, also dass das ein Zeichen war, dass du einen körperlichen Entzug bekommen wirst. Ein Entzugssymptom im weiteren Sinn ist es natürlich, wenn du ohne Alk Angst bekommst und die dann weggeht, wenn du trinkst. Aber gerade Angst ist ja ziemlich unspezifisch und so oder so etwas Psychisches. Ich schätze einfach mal, dass du nichts oder nur wenig körperlich merken wirst, aber letzten Endes wirst du es natürlich selbst erfahren müssen.

Ich finde es auch gut, dass du jetzt erstmal zum Arzt gehst und dich um Beratung bemühst. Trotzdem würde ich, wenn du kritisch bist wegen der stationären Entgiftung auch selbst mitentscheiden und vielleicht auch andere Fachleute fragen, was sie für nötig halten.

Ach so, ich hoffe, ich habe es nicht überlesen, aber nochmal gefragt: wann war denn eigentlich dein Rückfall und wie lange trinkst du denn jetzt 10 Bier am Tag? Die Dauer ist ja auch sehr entscheidend dafür, ob man körperlich abhängig wird. Und ich nehme mal an, du trinkst von morgens bist abends? Grundsätzlich sind 10 Flaschen Bier, also ca. 200g Alkohol, pro Tag, den ganzen Tag über eine längere Zeit natürlich schon nicht wenig und es könnte eine körperliche Abhängigkeit entstehen. Aber es ist halt auch möglich, dass es bei dir noch nicht so weit ist. Das ist von Person zu Person unterschiedlich und es kommt eben auch auf die Dauer an.
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benno
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 19.05.2014
Beiträge: 134

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2014 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

Laura2 hat Folgendes geschrieben:


Ich glaube das hat viele Gründe. Hauptproblem war wohl, dass ich mir meine Sucht nicht hundertprozentig eingestanden habe.

Ich dachte immer, dass ich, aufgrund der harmlosen Entgiftung, wieder in ein normales Trinkverhalten zurückkehren könnte. Darum suchte ich mir auch keine psychologische Hilfe. Dabei hätte ich diese dringend gebraucht. Blieb 5 Monate einfach so trocken, weil mir das Leben ohne Alkohol gefiel.

Ich war fitter, konnte immer Auto fahren, sobald ich es wollte und musste nicht mehr warten, bis ich nüchtern bin, ich sah besser aus, hatte mehr Lebenslust usw ... Doch irgendwie war ich auch leicht verletzbar und schnell gereizt. Und das, obwohl ich eigentlich selbstbewusster geworden bin.

Das führte zu heftigen Streitereien mit meinem Freund. Es gab fast jeden Tag Probleme. So kam es, dass ich abends wieder trank. Als er mich dann schließlich nach 5 Jahren Beziehung verlassen hat, steigerte ich die Dosis und kümmerte mich nur noch um das Nötigste. Denke, das sind die Ursachen für den Rückfall gewesen.


Kenne ich leider auch nur zu gut Wink

Ich habe es zig mal versucht und ich bin eigentlich ein zielstrebiger Mensch der auch grundsätzlich diszipliniert ist. Beim Alk sieht es aber anders aus... Er verändert Menschen und er verändert deine Psyche. Die Sucht bringt dich soweit dich selbst zu belügen und zu betrügen. Mit der Sucht geht man einen Weg, der dir die Lebensfreuden, Gesundheit und im schlimmsten Fall sogar das Leben selbst nimmt. Man kann alles genau so gut machen und sogar besser machen als wie mit Alkohol. Es braucht halt Zeit bis man diesen Irrglauben, dass Alkohol alles schön macht, aus den Kopf bringt - aber es geht!

Streit, Probleme etc. können auch gerne mal vom Alk oder Entzug kommen... ABER du musst dich deinen Problemen stellen und nicht wieder flüchten in dem du versuchst mit Alkohol deinen Schmerz zu dämpfen. Dir wird auch schon aufgefallen sein, dass der Alkhol den Streit nicht ungeschehen macht und deine Probleme nicht wegzaubert Wink Ich hätte es zumindest mehrmals versucht, aber irgendwie klappt es nicht Rolling Eyes




Laura2 hat Folgendes geschrieben:
Ich fing irgendwann einfach an aus Spaß am Wochenende alleine zu trinken, wenn keiner Zeit hatte. Einfach so, weil mir der Rausch gefiel und Schulstress und Co vergessen waren. Die Gefahr habe ich überhaupt nicht gesehen.

Lag eventuell auch daran, dass es ziemlich viele Trinker in meinem Umfeld gibt/gab. Dachte immer "Wenn die schon jahrelang saufen und dennoch ein normales Leben führen, kann ich es auch". Falsch gedacht.

Hoffe, ich komme da gut wieder raus, denn heute bin ich schlauer und akzeptiere mich endlich als suchtkrank.

Lg an euch.


Schulstress vergessen... Evtl. Angst den Anforderungen in der Schule nicht gewachsen zu sein? Wie Ambivalenzia schon schreibt, es passiert sehr viel unterbewusst! Der Alkohol lässt dich für eine paar Stunden deine Ängste, Stress, Probleme etc. vergessen, aber er lässt sie nicht verschwinden! Wie ich oben schon geschrieben habe, ich habe es ausgiebig getestet - es klappt einfach nicht Wink

Das stimmt. Alle anderen saufen auch und denen geht es spitze. Ich habe kaum jemand jammern hören oder sich eingestehen, dass Alkohol der letzte Mist ist. Bin vermutlich der einzige auf Erden, dem es so geht? ODER die anderen gestehen sich es nicht ein, denn die Konsequenz wäre ja nichts mehr zu trinken... Vielleicht hat sich der ein oder andere auch bei dir gedacht, der Laura macht aber der Alkohol nichts aus und mir geht es immer so schlecht...

Die Hoffnung liegt bei dir! DU kannst es schaffen, garantiert. Wenn es ab morgen nirgendswo mehr Alkohol geben würde, würdest du auch weiterleben. Es bringt dich nicht um, nichts zu trinken - du musst es "nur" wollen. Sucht kommt von suchen und alles was du suchst, findest du in dir Wink

lg und viel Erfolg für deine neue Zukunft!
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Laura2
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.06.2014
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 16. Jun 2014 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank nochmal für eure tollen Antworten. Einiges war mir bereits bewusst, da man sich ja tief im Inneren schon Gedanken um sich und sein Verhalten macht. Allerdings habt ihr mir mal vor Augen geführt, wie stark der Alkohol einen anfangs hintergeht und wie sehr er sich auch ins Unterbewusstsein schleicht. Es regt definitv zum Nachdenken an und bestärkt mich noch mehr darin endlich aufzuhören. Die Entscheidung hierher zu kommen war auf jeden Fall richtig und ich werde auch in Zukunft weiter hier schreiben.

Ambivalenzia hat Folgendes geschrieben:
Alkoholabhängigkeit ist sehr trügerisch, solange man noch nicht körperlich tief drinsteckt. Ich habe auch mehrfach aufgehört und das klappte dann auch relativ gut. So gut, dass ich nach kurzer Zeit dachte, es sei alles in Ordnung und ich wäre gar nicht anhängig. Denn ich konnte ja aufhören und auch einige Zeit auf den Alk verzichten. Da dachte ich dann, wenn ich das so kann, bin ich ja gar nicht abhängig und kann normal trinken... Pustekuchen! Es dauerte nie lange und ich war voll wieder drin! Habe alles in meinem Leben dem Alkohol untergeordnet, auf vieles verzichtet wegen des Alkohols. Und mir trotzdem vorgemacht, ich könnte es ja lassen.


So ähnlich ist/war es bei mir auch. Habe zwar nie einfach aufgehört, weil ich immer was von Krämpfen und so gelesen habe, doch ich redete mir die Situation schön, da ich ja nur abends trank und tagsüber nüchtern alle meine Pflichten erfüllte.

Glaube man macht es zum Teil aber auch, weil man sich aus Sorge vor Ablehnung nicht als suchtkrank akzeptieren will. Oder?

Als ich 5 Monate trocken war, habe ich auch immer behauptet ich würde wegen meinem Asthmaspray nicht mittrinken. Da war ich aber, wie schon gesagt, noch der Meinung, es würde irgendwann wieder gehen.

Erst als die Angst vor Entzugserscheinungen kam, wurde ich richtig wach. Auf vieles verzichtet habe ich in der Vergangenheit auch. Bin z.B immer nach Hause gegangen, wenn meine "Zeit" kam. Alleine. Egal, mit wem ich unterwegs war und wie schön es war ... Wollte lieber trinken. Der Rausch war mir wichtiger als alles Andere und ich habe es mir dennoch nicht eingestanden. Erst, als es mir körperlich schlecht ging, machte ich mir Gedanken und wegen der harmlosen Entgiftung fing alles wieder von vorne an, weil mir gar nicht klar war, wie stark die Sucht mich im Griff hat. Auch meine miesen Launen in der trockenen Phase schob ich erst nicht auf den Alkohol.

benno hat Folgendes geschrieben:
Streit, Probleme etc. können auch gerne mal vom Alk oder Entzug kommen... ABER du musst dich deinen Problemen stellen und nicht wieder flüchten in dem du versuchst mit Alkohol deinen Schmerz zu dämpfen. Dir wird auch schon aufgefallen sein, dass der Alkhol den Streit nicht ungeschehen macht und deine Probleme nicht wegzaubert Wink Ich hätte es zumindest mehrmals versucht, aber irgendwie klappt es nicht Rolling Eyes


Da hast du auf jeden Fall Recht. Und siehe Oben ... Gerade, dass Streit und Gereiztes Verhalten davon kommen können, dass die Psyche ihr Suchtmittel vermisst, habe ich nicht gesehen. Somit habe ich mir damit meine Beziehung zerstört. Zum Streiten gehören zwar immer noch 2, aber ich muss ehrlich zu mir selbst sein und mir eingestehen, dass ich die meisten Konflikte provoziert habe. Er geht mir bis heute fast aus dem Weg, obwohl wir schon 1 Jahr getrennt sind. Und Probleme wegtrinken bringt ebenfalls nichts. Spätestens, wenn der Rausch vorbei ist, sind sie wieder da. Das gute Gefühl, was man dann in dem Moment hat, ist es nicht wert, denn eigentlich schafft man sich nur noch mehr Sorgen. Nämlich die Abhängigkeit.

In der Entgiftung früher haben sie uns erzählt, dass man in einer Therapie Alternativen lernt um Stress zu bewältigen. Bin schon ganz gespannt und hoffe, ich schaffe es dann auf diesem Wege Krisen zu bewältigen und meine Psyche lernt ohne Alkohol aus zu kommen. Werde auch nicht mehr auf mein Umfeld schauen, denn

benno hat Folgendes geschrieben:
Alle anderen saufen auch und denen geht es spitze. Ich habe kaum jemand jammern hören oder sich eingestehen, dass Alkohol der letzte Mist ist. Bin vermutlich der einzige auf Erden, dem es so geht? ODER die anderen gestehen sich es nicht ein, denn die Konsequenz wäre ja nichts mehr zu trinken... Vielleicht hat sich der ein oder andere auch bei dir gedacht, der Laura macht aber der Alkohol nichts aus und mir geht es immer so schlecht...


hier stimmt ich dir ebenfalls zu. Es haben wahrscheinlich mehr Leute ein Alkoholproblem, als man denkt. Statistisch werden ja nur die erfasst, die sich in Behandlung begeben. Dabei sind es deutlich mehr. Außerdem hat unsere Gesellschaft immer noch ein völlig falsches Bild von einem Alkoholiker. Sie denken, es handelt sich dabei um einen Menschen, der den ganzen Tag mit einer Schnapsflasche in der Hand herumrennt, schnell zittert und nicht mehr am Leben teilnimmt. Dass die Krankheit unauffällig anfängt und im schlimmsten Fall erst SO endet, wissen die meisten nicht. Und wie ich oben bereits schrieb, haben viele wohl auch Angst ausgegrenzt zu werden und sagen darum nichts.
Ich jedenfalls möchte es schaffen und danke dir für deinen tollen Beitrag.

Heute Nachmittag geht es dann zum Arzt. Hab totale Angst vor dem Entzug Sad. Wenn ich bloß schon beim 3. oder 4. Tag angekommen wäre... Aber mal schauen, was er sagt.

Ambivalenzia hat Folgendes geschrieben:
Inwieweit weiß dein Arzt über deine Abhängigkeit bescheid? War das schon mal Thema oder weiß er gar nichts?


Er weiss, dass ich früher jeden Abend 5 Biere getrunken habe und wollte einen ambulanten Entzug mit mir machen, weil er der Meinung war, dass die Menge keinen Klinikaufenthalt erforderlich macht. Ich sollte 3 Tage lang 0,5 mg Tavor nehmen und täglich zum Blutdruckmessen kommen. Da ich allerdings totale Angst vor Krampfanfällen hatte, schrieb er mir dann doch die Einweisung. Tavor habe ich vor vielen Jahren mal als Notfallmedikament gegen Panik genommen.

Hilft wunderbar. Macht aber ebenfalls sehr stark abhängig.

Von meinem Rückfall weiss er nichts. Jedoch musste ich vor ca. 6 Monaten mal zu einem HNO Ohrenarzt, der mit Blut abnahm. Im Bericht stand dann: Tgl: Alkohol. Wenn er das gelesen hat, ist die Sache für ihn wohl schon längst klar.

Seine Merkwürden hat Folgendes geschrieben:
Ach so, ich hoffe, ich habe es nicht überlesen, aber nochmal gefragt: wann war denn eigentlich dein Rückfall und wie lange trinkst du denn jetzt 10 Bier am Tag? Die Dauer ist ja auch sehr entscheidend dafür, ob man körperlich abhängig wird. Und ich nehme mal an, du trinkst von morgens bist abends?


Nein. Du hast nichts überlesen. Habe dich nur missverstanden. Dachte, du wolltest bloß wissen, wie lange ich nüchtern war, bis die Angst kam. Finde es klasse, dass du versuchst mir so viel Mut zu machen, indem du nach Gründen suchst, die gegen eine körperliche Abhängigkeit sprechen. Vielen lieben Dank dafür. Aber ich habe irgendwie im Gefühl, dass da was nicht stimmt. Sad .

Wenn es so ist ... Muss ich da durch. Hab es mir ja auch selbst zuzuschreiben.

Mein Rückfall war im letzten Sommer. Es fing allerdings langsam an. Im Herbst trank ich wieder 5 pro Abend. Dann irgendwann 7-8 am Tag. Bei 10 bin ich erst seit etwa 3-4 Wochen. Und ja ... Leider trinke ich aus Angst vor diesen Panikzuständen fast von morgens bis abends. Fange meist mittags an und es endet erst, wenn ich schlafen gehe. Morgens ist mir neuerdings auch so komisch schwindelig. Fühlt sich aber an, wie ein Kater.

Drückt mir mal ganz doll die Daumen. Werde euch dann schreiben, was er gesagt hat und schicke euch liebe Grüße.
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 16. Jun 2014 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Laura,

nein, da hast du mich nicht falsch verstanden. Bei der Frage ging es mir schon darum zu erfahren, nach wievielen Stunden Nüchternheit die Angst einsetzt. Wie gesagt, wenn du es schaffen solltest, mal 24 nichts zu trinken, dann sollte der körperliche Entzug schon richtig anfangen und sich von Stunde zu Stunde steigern. Natürlich könnte es nach 12-16 Stunden schon mit sowas wie Angst losgehen, aber wenn es bei Angst, Unruhe usw. bleiben würde, dann würde ich eher auf "nur" psychischen Entzug tippen. Wobei da die Grenzen sicher sehr fließend sind. Aber gut, nach einem Jahr trinken und jetzt schon länger mit bis zu 10 Flaschen kann ich deine Befürchtungen natürlich verstehen. Ab besten wäre es natürlich, du würdest wirklich mal versuchen 24-36 Stunden nichts zu trinken. Dann wüsstest du, was auf dich zukommen wird. Aber das ist natürlich leicht gesagt...

Auf jeden Fall viel Erfolg. Du wirkst schon sehr entschlossen und wenn es denn eine richtige Entgiftung sein müsste, dann würdest du auch das schon hinbekommen, nehme ich mal stark an. Mit der Motivation, die du gerade zeigst. Und du schließt ja auch nicht aus, zur Not in eine Klinik zu gehen. Aber, wie ja auch die anderen schon geschrieben haben: egal, wie du jetzt trocken wirst. Die Zeit danach wird dann die richtige Herausforderung sein. Aber auch da bist du ja schon dabei, vieles zu durchdenken und zu planen. Also: gutes Gelingen! Und melde dich immer mal wieder.
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benno
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 19.05.2014
Beiträge: 134

BeitragVerfasst am: 16. Jun 2014 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe meinen Entzug auch zuhause gemacht. Alprazolam habe ich ca. eine Woche genommen. Hatte jedoch noch ein anderes Problem, da ich irgendwann auch zum Koks gegriffen habe um meine Räusche angenehmer und langanhaltender zu machen. Darüber bin ich einerseits froh, denn das Koks hat mich komplett vernichtet und mir wurde endgültig klar, dass jetzt sofort Schluss sein muss! Leider muss es einen immer schon sehr schlecht gehen um endlich zu begreifen es muss sich was ändern Sad

Bin auf jeden Fall nach der Woche Alprazolam mit der Wirkung nicht mehr happy gewesen und habe dann gesteigert. Aber nur einmal, dann wurde mir klar wo das wieder hinführen würde... Also auch weg von dem Zeug und bin dann auf Sport, Baldrian und Melissentee umgestiegen Smile Muss auch sagen, dass ich noch fast ein Monat unruhig war. Kann aber auch am Koks gelegen haben, denn das brennt sich schon ordentlich ein Rolling Eyes

Pass auf jeden Fall mit den Benzos auf und denk dran, dass dein Ziel sein muss dein Leben ohne Hilfsmittelchen zu bezwingen. Die Psyche ist wie eine Waagschale, sobald du was auf einer Seite wegnimmst stimmt das Gleichgewicht nicht mehr. Das "Auffüllen" kann dauern und die "Waage" wippt immer etwas nach bis sie sich endgültig eingependelt hat...

Halt uns am Laufenden! Auch wenn mal was nicht klappt Wink

lg
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Laura2
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.06.2014
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2014 08:29    Titel: Antworten mit Zitat

So. Es ist geschafft. War gestern beim Arzt und gerade bei der Blutentnahme. Er möchte sich erst ein Bild über meinen Gesundheitszustand machen, bevor er eine endgültige Entscheidung trifft. Außerdem schien er ziemlich überfordert zu sein. Ist vermutlich auch normal, denn Süchtige kommen bestimmt nicht jeden Tag in die Sprechstunde. Heute Nachmittag soll ich nochmal hin. Wenn es zu Hause geht, soll ich ein Beruhigungsmittel nehmen. Welches sagte er nicht. Werde immer nervöser und hoffe, dass zumindest die ersten 4 Tage schnell rum gehen.

benno hat Folgendes geschrieben:
Leider muss es einen immer schon sehr schlecht gehen um endlich zu begreifen es muss sich was ändern Sad


Da hast du Recht. Erst, wenn man merkt, dass man nicht mehr aufhören kann, obwohl man es will, begreift man, was eigentlich passiert ist und was man sich angetan hat. Sad .

benno hat Folgendes geschrieben:
Pass auf jeden Fall mit den Benzos auf und denk dran, dass dein Ziel sein muss dein Leben ohne Hilfsmittelchen zu bezwingen.

Ja. Selbst "harmlose" Sachen wie Baldrian oder Tee können auf Dauer süchtig machen. Vielleicht nicht stark körperlich, aber irgendwann will die Psyche es auch. Oder?

Benzos sind ganz gefährlich, wenn man schon eine Suchterkrankung hat. Nur leider helfen sie verdammt gut, da sie angst und krampflösend wirken. War erst so verrückt, dass ich mir Tavor verschreiben lassen wollte, um mich damit runterzutrinken. Sprich: morgens 1/4 von der Tablette und abends Alk für ca. 5 Tage. Doch beides darf man nicht mischen. Und Runtertrinken soll genauso gefährlich sein, wie ein kalter Entzug. Habe aber in der Klinik früher jemanden kennengelernt, der auf diese Art und Weise seinen Rückfall besiegt hat.

Hoffe jetzt einfach mal das beste und dass es dann am Abend losgeht. Wenn der Entzug durch ist, ist man immerhin schonmal einen kleinen Schritt weiter und dann kann das wahre Problem angegangen werden.

Lg
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GagaMama
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2014
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2014 08:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Laura,
ich kann Deine Gedanken und Ängste sehr gut nachvollziehen - mir geht es ähnlich und gerade die einfache Verfügbarkeit und gesellschaftliche Akzeptanz machen es so schwer, auf Alkohol zu verzichten und sich das Trinken nicht schön zu reden - weil es ja schließlich alle machen. Nur die anderen machen sich eben keine Gedanken und haben (wahrscheinlich) auch kein Suchtproblem.

Ich finde es klasse, dass Du jetzt etwas dagegen tust! Auch wenn Du psychisch sicherlich abhängig bist, hoffe ich doch, dass Du körperlich noch nicht drinsteckst. Mein Arzt, mit dem ich über meinen Konsum gesprochen habe, meinte, dass es meistens Jahre braucht, um körperlich abhängig zu werden. Hoffen wir einmal, dass es für uns beide stimmt, was er so glaubt!

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du schnell einen Therapieplatz findest - bei uns in der Gegend darf man locker sechs Monate und mehr drauf warten. . . bis dahin ist jede Motivation zehn Mal wieder weg! Und ob man dann immer noch trocken ist?

Dir auf jeden Fall alles, alles Gute. Denke dran: "Nur heute will ich nichts trinken!"

GaGa
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2014 09:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Laura,

super, dass es jetzt losgeht! Mal sehen, was bei der Untersuchung rauskommt. Ich war seinerzeit erstmal sehr erleichtert, dass sich körperlich bei mir noch keine Schäden eingestellt haben. Das war mit ein Grund, die maßlose Trinkerei ab dem Zeitpunkt sein zu lassen. Berichte mal, wenn du die Ergebnisse hast.

Laura2 hat Folgendes geschrieben:
Ja. Selbst "harmlose" Sachen wie Baldrian oder Tee können auf Dauer süchtig machen. Vielleicht nicht stark körperlich, aber irgendwann will die Psyche es auch. Oder?


Kann sein. Aber selbst wenn, fände ich das dann nicht so schlimm, ehrlich gesagt. Koffein z.B. macht ja mit Sicherheit süchtig, aber täglich seinen Kaffee zu trinken ist ja nun auch nicht schädlich, jedenfalls nicht so schädlich.
Aber, was die Benzos angeht, hast du natürlich recht. Wenn es sich vermeiden lässt, dann verzichte darauf. Nebenbei: Tavor ist, soweit ich weiß, nicht das beste, was Krämpfe angeht. Dann eher Diazepam. Aber, wie gesagt, besser gar keins.

Und berichte auch mal, ob du jetzt körperlichen Entzug bekommst oder nicht. Ich wünsche dir, dass dir das erspart bleibt (bei mir war es so). Viel Erfolg und Durchhaltevermögen!
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