Aufhören mit dem Saufen

[Montechristo]

Hallo allerseits,

ich glaube ich bin gestern mit meiner Suchtkarriere ganz unten angekommen.
Aber ich fange mal von Anfang an: Ich bin 22 Jahre alt.
Den ersten Rausch hatte ich mit 13, mit 16 habe ich mich dann die ersten Male alleine betrunken.
Anfangs vielleicht 1x im Monat.
Von 18 bis 22 hat es sich dann langsam von "mal am Wochenende" zum täglichen Rausch gesteigert.
Ich habe eine Zeit lang alleine gewohnt und da habe ich jeden Tag so lange gesoffen, bis ich irgendwann einschlief.
Als ich wieder bei meinen Eltern eingezogen bin hat es sich etwas gemäßigt auf vielleicht 5-7 Bier am Tag (bzw. Abend, ich habe immer erst ab 18 Uhr das Bedürfnis zu saufen).

Vor 3 Wochen habe ich mir dann vorgenommen, endlich damit aufzuhören, weil mir schon länger klar geworden ist, wie der Alkohol mich und mein Leben kaputt macht.

Erst habe ich es gut durchgehalten (auch weil ich mittels Schlaftabletten immer meine "Saufzeit" verpennnt habe). 1-2x habe ich im Freundeskreis ein Bier getrunken, wirklich nur ein Bier.

Da ich langsam Angst bekam, meine Alkoholsucht gegen eine Schlaftablettensucht zu tauschen hörte ich damit auf.
Hatte dann einmal noch einen Rückfall der mit einem Bier vorm Fernseher anfing und mit 2 Gläsern Rum-Cola endete.

Dann gestern der Supergau, ich hatte mich mit meiner Mutter wegen etwas Profanem ein wenig gestritten und plötzlich kam ich nachts auf die Idee 1 Gläschen zu trinken.

Ich ging also in die Küche und mixte alle möglichen alkoholischen Getränke zusammen. (sollte man ja nicht merken, waren ja die von meinen Eltern)
Erst ein Glas, dann zwei. Dann bin ich nochmal in die Küche und schon war ich beim vierten Glas von der ekelhaften Mischung. Irgendwann habe ich dann zusammengerechnet fast eine Flasche harten Alk weg gesoffen.
Hatte ja auch keine Toleranz mehr, also war ich wirklich sturzbetrunken.
Meine Mutter ist dann durch das Poltern aufgewacht und als sie mich gesehen hat, ist sie ziemlich ausgerastet ("Warum ich saufen würde und ich hätte doch ein Problem...")

Ich bin dann zu einem Freund von mir geflüchtet (wohlgemerkt morgens um 5)
und habe ihn und seine Mutter vollgelabert. So richtig wie in einem schlechten Film. Ich schäme mich so.

Ich will das alles nicht mehr.
Aber mir kommt es so vor als wäre das Einzige was mir möglich ist, meine Sucht zu verschieben. Wenn ich viel rauche, sauf ich nicht so viel. Wenn ich (sehr selten) andere Drogen nehme, brauche ich gar keinen Alkohol.
Aber wirkliche Freiheit war mir bisher nicht vergönnt.

[Django.]

[Rumpelstilz]

Das kommt mir sehr bekannt vor, mein Vater war ein knallharter Alkoholiker. Such Dir professionelle Hilfe, die gibt es in jeder Stadt denn scheinbar schaffst Du es nicht allein. Mein Vater hatte es nach mehreren Kuren und 20 Jahren harten Trinken geschafft nicht mehr zu trinken, er hatte einen sehr starken Willen und den braucht man dazu auch.

[Tanaka]

Nun ja, die Aktion in der Küche nachts war wohl eine dumme Idee.

Viel interessanter finde ich die Frage wie es Dir in den drei Wochen ging bzw. wie schwer es für Dich war nur EIN Bier mit Deinen Freunden zu trinken?

Und Deine Eltern haben nicht gemerkt, daß Du Dir jeden Abend 5-7 Flaschen Bier rein gekippt hast?