Probleme mit Freundin meines Neffen

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mausi234
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.04.2015
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2015 00:43    Titel: Probleme mit Freundin meines Neffen Antworten mit Zitat

Hallo,
ich bin neu hier, aber es dreht sich nicht um mich, ich habe keine Probleme mit Alkohol, sondern um meinen Neffen und seiner Freundin. Mein Neffe sitzt seit 1992 durch einen Unfall im Rollstuhl, ist linksseitig gelähmt und ist auch sprachgestört. Er hat vor vier Jahren eine Frau kennengelernt, eine Russin die hier eingebürgert wurde. Die erste Zeit war ja noch in Ordnung (der erste Monat). Aber seitdem ist hier die Hölle los. Ich habe mit meiner Schwester zusammen ein Haus geerbt und mein Neffe lebt in der unteren Wohnung. Die Freundin meines Neffen ist jeden Tag hier und trinkt ihren Schnaps (meistens Wodka und Korn) und mein Neffe trinkt mit, obwohl er im Rollstuhl sitzt. Er ist jetzt seit er hier im Haus ist schon so oft umgefallen und ich habe mir durch ihn, weil ich hochheben wollte, schon Wirbel gebrochen. Ich musste wegen ihr schon einige Male den Notarzt holen weil sie Epileptische Anfälle gehabt hat und auch die Polizei weil sie einfach nicht die Wohnung verlassen wollte. Wie gesagt mein Neffe ist jetzt auf Reha und gestern war sie wieder da, morgens um 9.30 Uhr, stand sie wieder betrunken vor der Tür. Ich habe versucht mich ganz normal mit ihr zu unterhalten, aber dann hat sie mich beschimpft und sogar Morddrohungen ausgesprochen. Ich habe ihr gesagt sie soll gehn, hat sie nicht gemacht. Ich musste notgedrungen die Polizei rufen, sie haben sie dann mitgenommen. Sie hat mich wo sie sie abgeführt haben, verflücht. Sie hat auch schon vorher, Zeichen gemacht, Sie will mich umbringen. Hier ist wirklich die Hölle los. Meine Schwester hat sie heute gesehn wie sie 5 Flaschen Wodka
gekauft hat. Ich habe nur Angst wenn mein Neffe von der Reha kommt, dass das ganze Theater wieder von vorne los geht. Könnt ihr mir einen Rat geben was wir (meine Schwester) und ich machen können. Bin für jeden Tip und Rat dankbar.
Liebe Grüsse
Ute
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Still_GagaMama
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2015 01:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ute,

mmh, Dir und Deiner Schwester einen Rat zu geben ist eigentlich unmöglich ohne ein paar zusätzliche Infos!

Du schreibst, Dein Neffe - vermutlich der Sohn Deiner Schwester - ist halbseitig gelähmt und sprachgestört. Mir stellen sich ein paar Fragen:
- Ist Dein Neffe auch geistig durch den Unfall behindert?
- Hat er einen Pflegedienst oder erledigen das Deine Schwester und Du?
- Hat Dein Neffe abgesehen von der Frau andere Kontakte zu Freunden?
- Hat Dein Neffe mittlerweile ein Alkoholproblem? Ist er deswegen zur Reha?
- Hat die Russin ein ehrliches Interesse an Deinem Neffen oder braucht sie nur einen Kumpel zum Saufen?
- Tut sie etwas für ihn bzw. in seinem Haushalt oder säuft sie nur mit ihm?
- Wie alt ist Dein Neffe und wie alt seid ihr?
- Finanziert Dein Neffe seine Freundin mit?

Ich hätte ein paar Ideen, die mir spontan in den Sinn kommen - aber ich bin weit weg und nicht persönlich betroffen.

Bin gespannt auf Deine Antworten.

GaGa
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mausi234
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.04.2015
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2015 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ute,

mmh, Dir und Deiner Schwester einen Rat zu geben ist eigentlich unmöglich ohne ein paar zusätzliche Infos!

Du schreibst, Dein Neffe - vermutlich der Sohn Deiner Schwester - ist halbseitig gelähmt und sprachgestört. Mir stellen sich ein paar Fragen:
- Ist Dein Neffe auch geistig durch den Unfall behindert?
- Hat er einen Pflegedienst oder erledigen das Deine Schwester und Du?
- Hat Dein Neffe abgesehen von der Frau andere Kontakte zu Freunden?
- Hat Dein Neffe mittlerweile ein Alkoholproblem? Ist er deswegen zur Reha?
- Hat die Russin ein ehrliches Interesse an Deinem Neffen oder braucht sie nur einen Kumpel zum Saufen?
- Tut sie etwas für ihn bzw. in seinem Haushalt oder säuft sie nur mit ihm?
- Wie alt ist Dein Neffe und wie alt seid ihr?
- Finanziert Dein Neffe seine Freundin mit?

Ich hätte ein paar Ideen, die mir spontan in den Sinn kommen - aber ich bin weit weg und nicht persönlich betroffen.

Bin gespannt auf Deine Antworten.

GaGa


Hallo,
vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Auf deine Fragen zurückzukommen.
1) Teilweise ist sein Kleinhirn geschädigt, dadurch wurde sein Sprachzentrum
gestört, ist aber ansonsten ganz klar im Kopf.
2) Meine Schwester und ich kümmern uns um Ihn, aber teilweise macht er alles
selbst. Er wohnt bei mir im Haus und die Wohnung ist behindertengerecht
eingerichtet. Er kocht selbst und kann auch sonst vieles alleine.
3) Er hat schon Kontakte, aber die Frau ist momentan sein Hauptkontakt.
4) Er ist zur Reha, nicht wegen Alkoholproblemen, sondern er bekommt alle vier
Jahre eine Reha, zum Knochenaufbau. Wie gesagt er sitzt im Rollstuhl und ist
durch einen schweren Unfall 1992 linksseitig gelähmt. Er trinkt aber auch
gerne Alkohol. Auch wenn sie nicht da ist, aber wenn sie da ist, dann artet
es teilweise aus. Vorallem kann er sein Gleichgewicht nicht halten und stürzt.
Ich habe mir dadurch schon zweimal den Wirbel gebrochen, weil ich ihm
hochhelfen wollte.
5) Die zwei sind seit 4 Jahren zusammen, aber schon von Anfang an hat sie
getrunken. Ich musste mehrmals schon den Notarzt rufen, weil sie epilep-
tische Anfälle hatte. Und auch die Polizei war schon mehrmals da, weil sie
randaliert hat und nicht nach Hause wollte.
6) Sie kocht nur hin und wieder und hängt seine Wäsche auf, dass ist aber alles
den Rest macht meine Schwester oder ich.
7) Mein Neffe ist 48 und meine Schwester ist 69 und ich bin 55 Jahre alt.
Cool Nein, sie bezahlt sich ihren Alkohol selbst. Erst gestern hat sie sich 5
Flaschen Wodka gekauft. Der ist bis heute weggetrunken.

Da bin ich ja mal auf deine Idee gespannt. Woher kommst du genau?

Liebe Grüsse
Ute
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Still_GagaMama
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2015 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ute,

melde mich heute später am Abend.

Ist sicherlich für alle sehr belastend und auch nervenaufreibend!

GaGa
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mausi234
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.04.2015
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2015 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ja das stimmt allerdings. Deshalb habe ich mich auch mal an dieses Forum gewandt. Mein Neffe hat jetzt Verlängerung in der Reha bekommen, also bis zum 13 Mai. Ich danke dir schon mal im voraus! Laughing

LG
Ute
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Ambivalenzia
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.01.2014
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2015 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ute,

puuh, schwierige Situation! Einen Masterplan habe ich leider auch nicht. Es ist seine Wohnung und sie ist sein Besuch. Und solange er sie um sich haben will, wird sie auch gegen Euren Willen da sein. Im Grunde hört diese Geschichte erst auf, wenn er von ihr oder sie von ihm die Nase voll hat.

Er trinkt ja auch gern. Und das nicht nur, wenn sie bei ihm ist. Vielleicht hat er irgendwann keine Lust mehr soviel zu trinken. Dann wird sie vermutlich auch weniger oder gar nicht mehr bei ihm sein.

Sitzt er ständig im Rollstuhl und kippt mit dem um oder kann er noch stehen? Ich denke, dass ohnehin ein Pflegedienst sinnvoll wäre, denn Wirbelbrüche vom hochheben sind schon echt heftig.

Alles Gute,

Ambivalenzia
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mausi234
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.04.2015
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2015 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ambivalenzia hat Folgendes geschrieben:
Hallo Ute,

puuh, schwierige Situation! Einen Masterplan habe ich leider auch nicht. Es ist seine Wohnung und sie ist sein Besuch. Und solange er sie um sich haben will, wird sie auch gegen Euren Willen da sein. Im Grunde hört diese Geschichte erst auf, wenn er von ihr oder sie von ihm die Nase voll hat.

Er trinkt ja auch gern. Und das nicht nur, wenn sie bei ihm ist. Vielleicht hat er irgendwann keine Lust mehr soviel zu trinken. Dann wird sie vermutlich auch weniger oder gar nicht mehr bei ihm sein.

Sitzt er ständig im Rollstuhl und kippt mit dem um oder kann er noch stehen? Ich denke, dass ohnehin ein Pflegedienst sinnvoll wäre, denn Wirbelbrüche vom hochheben sind schon echt heftig.

Alles Gute,

Ambivalenzia







Hallo,
ich weiss ist schwierig. Die Wohnung gehört nicht ihm sondern meiner Schwester, er darf darin wohnen. Wir haben sie schon so oft rausgeschmissen, sogar mit Polizei, sie hat polizeiliches Hausverbot bekommen, aber wenn mein Neffe sie immer wieder holt, kann man das ganze Hausverbot vergessen. Erst vorgestern war sie wieder da, morgends um halb Zehn, stand sie schon betrunken vor der Tür und hat randaliert, weil ich sie nicht reingelassen habe, hat sie Sturm geklingelt und mit dem Fuss gegen die Tür gehauen. Ich habe zu ihr gesagt sie soll wieder nach Hause gehn. Aber sie ging einfach nicht. Ich habe dann einfach die Polizei gerufen, sie ist bei der Polizei schon bekannt. Beim letzten Polizeieinsatz haben sie einen Alkoholtest gemacht und da hat sie 4,2 Promille gehabt. Normaler Mensch wäre da schon tot. Aber sie ist den Alkohol gewohnt.
Ich weiss es nicht ob er auch mal aufhört. Er ist ja linksseitig gelähmt, kann sich nur hin und wieder hinstellen, gerade wenn er auf die Toilette geht. Wenn er was getrunken hat und aufstehn will dann verliert er das Gleichgewicht und stürzt.
Momentan ist er in Reha und hat Verlängerung bis 13 Mai bekommen.
Teilweise wissen wir auch nicht mehr weiter. Meine Schwester stellt ihn jetzt vor die Wahl, entweder sie bleibt weg, oder er muss ausziehen und sich mit ihr eine Wohnung suchen. So kann es einfach nicht mehr weitergehn. Vorallem beleidigt sich mich und macht so Gesten, wie Kopf ab.
Aber vielen Dank für deine Antwort.
LG
Ute
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Still_GagaMama
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 17. Apr 2015 02:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ute,

fangen wir mit der einfachsten Frage an: Ich komme aus dem Ruhrgebiet und in meinem Umfeld gibt es den einen oder anderen Behinderten sowohl körperlich als auch geistig bzw. beides.

Da Dein Neffe nicht geistig beeinträchtig ist, trifft er alle Entscheidungen bewusst und ist sich auch über deren Konsequenzen im Klaren! Scheint mir sehr egoistisch zu sein, Dein Neffe, oder sehr gleichgültig den Bedürfnissen anderer gegenüber!

Du schreibst, dass Dein Neffe halbseitig gelähmt ist - wenn er aber viele Dinge alleine macht, selbst kocht und sich hinstellen kann, um auf die Toilette zu gehen, muss er beide Hände und Arme in gewissem Umfang gebrauchen können, um zu greifen, zu halten und um sich abzustützen. Dann hat er auch gelernt, wie er wieder in den Rollstuhl kommt, falls er herausfällt oder überhaupt hinfällt. . .

Und wenn er zu betrunken ist, um das alleine geregelt zu bekommen, dann lasst ihn einfach liegen, bis er wieder fit genug ist - solltet ihr Angst haben, dass er auskühlt, deckt ihn zu und gut ist!

Wenn er kochen kann, dann sollte er auch telefonieren können. . . braucht seine Freundin einen Arzt, soll er ihr einen rufen! Hinterlegt beim Notruf eure Adresse und erklärt den Leutchen dort, dass Dein Neffe eine Sprachstörung hat und was es bedeutet, wenn er anrufen sollte bzw. welche Fragen sie ihm stellen sollen, die er nur mit "ja" oder "nein" beantworten muss.

Setzt Deinem Neffen ganz klare Grenzen: Es ist sein Leben und wenn er gerne trinkt, werdet ihr daran nichts ändern. Wenn er gerne mit seiner Freundin trinkt, werdet ihr auch daran nichts ändern. Ihr könnt aber daran etwas ändern, wie sich die Freundin euch gegenüber verhält! Da müsst ihr für euch klar haben, wie groß euer Leidensdruck ist und wie weit ihr gehen wollt. Wenn er es nicht schafft, seine Freundin dazu zu bringen, sich euch gegenüber zu benehmen . . . droht es nicht nur an, sondern kündigt ihm die Wohnung! Ihr müsst euch nicht bedrohen lassen und ihm sollte in seinem Alter klar sein, dass Taten bzw. Unterlassungen auch Konsequenzen haben. Wenn ihr nur droht, aber nicht umsetzt, hat Dein Neffe keinen Grund, sein Verhalten zu ändern. . . und seine Freundin auch nicht.

Auch wenn das jetzt hart klingt: Würdet ihr das Verhalten auch in der Form dulden, wenn Dein Neffe nicht behindert wäre? Ich denke nicht, dass ihr Deinen Neffen vor seinen Fehlern schützen könnt - solltet ihr auch nicht. Er muss sich ja sonst entmündigt oder in seinen Bedürfnissen als geistig nicht behinderter Erwachsener nicht ernst genommen fühlen.

Ich finde es schade, dass er sich keine Tagesstruktur schafft und - um den Tag eventuell auch nur stundenweise sinnvoll auszufüllen - in einer Beschützenden Werkstatt arbeitet oder schaut, ob er über den Integrationsfachdienst eine Tätigkeit findet. Damit kommt er regelmäßig mit anderen Menschen zusammen, hat Abwechslung, eine Aufgabe und ist abgelenkt.

Dann würde ich ihm ein- oder zweimal pro Woche eine Putzfrau besorgen und - bis auf die üblichen sozialen Kontakte, die man als Mutter und Tante mit ihm hat, mich ganz gepflegt aus seinem Leben und dem Leben seiner Freundin heraushalten. Er hat seine Wohnung und ihr habt eure Wohnungen. . . da muss es keine Berührungspunkte geben.

Dein Neffe ist erwachsen und verhältnismäßig selbständig! Er ist intelligent und sollte das Recht haben, sein Leben so zu gestalten, wie er das möchte - mit allen Konsequenzen! Was wäre denn, wenn er 150 km entfernt wohnen würde? Da könntet ihr ihm auch nicht ständig zur Seite stehen. . . und das wäre sicher sehr gut für ihn!

Wichtig ist, dass ihr nicht nur androht, sondern auch umsetzt!

Und nein, das ist keine Gefühllosigkeit von mir - ganz im Gegenteil! Meine Erfahrung ist die, dass man die Tendenz hat, den Behinderten zu viel abzunehmen und ihnen zu wenig zuzutrauen. Es ist schlimm, dass die Behinderung vorhanden ist - aber so ist das nun einmal und Mitleid hilft nicht, sondern lähmt. Wichtig ist, dass der Behinderte so selbständig wie möglich sein darf - und dazu gehört für ihn auch, Entscheidungen für sich zu treffen, die von den anderen respektiert werden. . . aber auch für sich die Konsequenzen zu akzeptieren, die seine Entscheidungen nach sich ziehen. Nichts anderes würde man von einem Nichtbehinderten erwarten und warum sollte man da einen Unterschied machen?

Mit Behinderten umzugehen bedeutet für mich, Möglichkeiten für die Person zu finden, die Behinderung bestmöglich zu kompensieren - sei es durch Hilfsmittel oder Hilfsleistungen, die aber wirklich nur so weit wie nötig angewendet werden.

Bisher habt ihr Deinen Neffen umsorgt, um ihn für die Nachteile durch seine Behinderung "zu entschädigen". Das kann man nicht - man führt dem Behinderten durch dieses Umsorgen nur noch deutlicher vor Augen, was ihm genommen wurde! Das ist ganz schlecht für seine Psyche und sein Selbstwertgefühl.

Drücke Dir und Deiner Schwester die Daumen, dass ihr den Mut habt, Deinen Neffen in die tatsächliche Selbständigkeit zu entlassen und ihm Verpflichtungen aufzuerlegen, was das Verhalten seiner Freundin angeht. Wie steht er eigentlich zu dem Verhalten seiner Freundin euch gegenüber? Ist es ihm egal? Meint er, dass ihr viel zu kleinlich reagiert? Kann er sich bei seiner Freundin nicht durchsetzen oder hat Angst, sie zu verlieren? Es ist seine Aufgabe, von ihr Respekt euch gegenüber einzufordern! Nicht mit der Freundin, sondern mit eurem Neffen müsst ihr reden und ihm klarmachen, dass sein Verhalten FÜR IHN Konsequenzen hat! Bekommt er seine Freundin nicht in den Griff, ZIEHT ER AUS. . . dass ihr dann nicht mehr unter der Frau zu leiden habt, ist für euch ein angenehmer Nebeneffekt, mehr nicht! Hat er die Folgen seines Nicht-Handelns unter dem Blickwinkel eigentlich verstanden?. . . Er trägt letztlich die Konsequenzen, weil seine Freundin sich nicht benehmen kann. . . und selbst, wenn die Freundin irgendwann einmal verschwunden ist. . . hat er immer noch die Folgen aus der Situation zu verantworten.

GaGa
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 17. Apr 2015 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo GaGa
ich kann jedes Wort deines Postings mit unterschreiben, du hast das sehr gut und einfühlsam auf den Punkt gebracht, hätte es selber nicht besser gekonnt!

LG

Praxx
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Still_GagaMama
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2015
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2015 01:24    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu Praxx,

danke für Deine Meinung - ein Coaching in der Hinsicht ist ein kleiner Teil meines Tagesgeschäftes. . . und weil ich das in der Form handhabe, werde ich zu Beginn des Coachings fast immer EXTREM von den Angehörigen und teilweise auch von den Behindeten beschimpft und gehasst!

Keiner versteht am Anfang, dass Mitleid das Schlimmste ist, was Angehörige als Motivation dem Behinderten gegenüber zeigen und empfinden dürfen - das lähmt beide Seiten und blockiert weitgehend die Entwicklung zu der optimalen Selbständigkeit, die mit dem jeweiligen Grad der Behinderung möglich ist.

Natürlich ist es sehr schwierig für die Angehörigen, den Druck auszuhalten, den Behinderten in die Selbständigkeit zu entlassen, Verantwortung abzugeben, Risiken einzugehen. Aber wenn ich den Angehörigen erkläre, dass es der reine Egoismus und so viel einfacher ist, dem Behinderten alles abzunehmen und ihn zum unselbständigen quasi geistig Behinderten zu degradieren, um nicht Loslassen zu müssen, den Druck dieser Entscheidung auszuhalten, den Behinderten aus der Abhängigkeit zu entlassen, laufen die meisten Amok und bezeichnen mich als gefühlloses Monster. Tat am Anfang weh. . . inzwischen weiß ich, dass ich dann "den Punkt" getroffen habe, freue mich und weiß, wo ich die Hebel ansetzen muss.

Dann ist es meine Aufgabe, einen Plan mit dem Behinderten und auch den Angehörigen zusammen zu erstellen, um diesen Prozess schrittweise und so schmerzlos wie möglich für alle abzuwickeln und immer nur so weit zu gehen, wie alle den Druck aushalten können. Ist immer wieder anders und wahnsinnig spannend. . . und am Ende absolut befriedigend - IMMER - und für alle!

Ein halbes oder ein Jahr später höre ich dann sowohl von den Angehörigen als auch den Behinderten, wie sehr viel besser, stressfreier und angenehmer das neue Leben geworden ist. Die Angehörigen haben viel mehr Zeit, ohne schlechtes Gewissen ihr eigenes Leben zu führen und ihren eigenen Interessen nachzugehen und sind viel entspannter und gelassener - die Behinderten fühlen sich durch die Selbständigkeit endlich wahrgenommen als erwachsene Menschen, sind durch die vielen neuen Aufgaben und Verantwortlichkeiten beschäftigt, gefordert und abgelenkt, haben deutlich mehr Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühlt, sind sozial aktiver, entwickeln neue eigene Interessen, Kontakte und Hobbies. . . und ich fühle mich wieder einmal bestätigt, weil mein Denkansatz zum Erfolg geführt hat. . . ein ganz wunderbares Gefühl!

GaGa
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