Alkohol und Gabapentin

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crunchy
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.12.2015
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 1. Dez 2015 00:37    Titel: Alkohol und Gabapentin Antworten mit Zitat

Hi, bin neu hier und versuche seit 3 Jahren den Alkohol links liegen zu lassen. Ich habe jetzt nicht soo viel getrunken, aber es wurden dann doch die letzten Jahre so 3 Liter Bier jeden Abend. Das fand ich dann selbst nicht mehr schön, bekam leichte Panik und ging zum Arzt deswegen. Dort wurde mir Gabapentin gegen das Craving verschrieben. Habe das Trinken dann auch gelassen, allerdings dafür die Pillen wie Smarties konsumiert und mich gefreut, wenn es ein paar Effekte zur Belohnung gab. Irgendwann habe ich es der Ärztin gebeichtet und dann war Schluss mit dem Gabapentin. Ich muss gestehen, psychisch habe ich auch einen an der Klatsche, denn ich habe mich dann u.a. mit selbstverletzendem Verhalten abreagiert. Aber immerhin habe ich es 2 Jahre komplett ohne Alkohol geschafft. Nun hat kürzlich die Ärztin gewechselt und die neue hat mir vorgeschlagen, bei Bedarf zur Entspannung doch mal Gabapentin zu nehmen... Also das selbe Lied wie vorher. Ich nehme davon mehr als ich sollte und wenn die Tabletten alle sind, schaue ich dumm aus der Wäsche bzw. bekomme heftigen Suchtdruck. Also habe ich in den letzen Wochen wieder häufiger zur Flasche gegriffen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen die Abende komplett ohne irgendetwas entspannendes/berauschendes zu verbringen. Seit meiner Jugend habe ich immer irgendetwas konsumiert. Früher Gras, Speed, Koks (auch gebased), LSD, Pilze, halt alles was für mich verfügbar war. Irgendwann habe ich das halluzinogene Zeug nicht mehr vertragen und davon Panikattacken bekommen. Also kam dann vermehrt der Alkohol zum Einsatz.
Ich weiß nicht, ob es mir möglich ist den Rest meines Lebens komplett nüchtern zu verbringen. Tja, langer Text und keine konkrete Frage... Sorry. Aber vielleicht fällt ja trotzdem jemandem dazu etwas erhellendes ein...

LG,
Crunchy
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 1. Dez 2015 01:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Crunchy,
wenn es dir mit Gabapentin gelungen ist, das Trinkverlangen zu reduzieren, könnte ein Behandlungsversuch mit Baclofen sinnvoll sein.
Baclofen kann ebenfalls das Verlangen nach Alkohol (und anderen Drogen) unterdrücken. In den Anwenderforen (baclofen-forum.de) findest du weitere Informationen und auch Adressen von verschreibenden Ärzten.
Ich behandle seit fast 6 Jahren Alkoholiker erfolgreich mit Baclofen - mit eindrucksvollen Ergebnissen (>65% Abstinenz, weitere 10% deutlich gebessert)

LG

Praxx
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3358

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hätte da noch eine andere Idee: Therapie Wink
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2015 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn die Therapie so hilfreich wäre, Dakini!

Alle "Standardtherapien" verschaffen zunächst mal dem Betroffenen eine Konsumpause, in der er sich regenerieren und möglichst viel Zeit zwischen die letzte Dosis und den Tag heute bringen kann.

Zeit für körperliche Erholung und Entlastung vom Konsumstress sowie die Behandlung prämorbider psychischer Störungen ist der Haupteffekt von Reha - auch wenn das ganze mit medizinischer Behandlung nicht viel zu tun hat. Gruppe hier, Gruppe da, Tanzen, Musizieren, Meditieren, malen...
Wer war in einer Reha und hat mehr als zweimal einen Arzt oder gar Psychiater gesehen?

Die behaupteten Erfolgsquoten stehen erst mal nur auf dem Papier - sobald man hingeht und bei den sich selbst als "abstinent" bezeichnenden Leuten Ethylglucuronid im Urin oder in den Haaren bestimmt, ist es damit nicht mehr weit her.

Wenn erst mal ein echtes Heilmittel für die biochemischen Aspekte der Sucht gefunden ist (Baclofen ist ein guter Kandidat), werden die ganzen Therapieeinrichtungen verschwinden wie die "Lungenheilstätten" nach der Erfindung des Streptomycins.

Und nicht zu vergessen: Das große, unsichtbare Schild über dem Eingang des Suchthilfesystems: "Wenn du hier hinein gehst, wirst du nie mehr einen Tropfen trinken oder auch bloß daran denken dürfen!"

LG

Praxx
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