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allesinderwaage Silber-User
Anmeldungsdatum: 01.08.2014 Beiträge: 183
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Verfasst am: 9. Aug 2017 16:45 Titel: Bekommt hier einer Cannabis auf Rezept? |
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Hallo, ich wollte mal an die Runde fragen, ob von Euch jemand Cannabis auf Rezept bekommt und wenn, welche Hürden musstet ihr dabei alles überwinden? |
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G50.0 Bronze-User
Anmeldungsdatum: 12.07.2014 Beiträge: 31
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Verfasst am: 9. Okt 2017 13:33 Titel: |
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Also,ich bin gerade dran,am THC auf BTM-Rezept. Seit diesem Jahr ist es einfacher,das man Cannabis aus medizinischen Zwecken verordnet bekommen kann.
Dein,oder ein Arzt,darf das verschreiben,auf BTM Rezept,is klar,und mittlerweile gibt es Diagnosen,welche dazu führen,das die Kasse die Kosten übernehmen muss.
Es sollten aber vor der Verordnung alle möglichen Mittel und Behandlungen durchgeführt wurden sein. Ich bin zum Beispiel "austherapiert". |
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Lugosi Gold-User
Anmeldungsdatum: 06.05.2013 Beiträge: 739
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Verfasst am: 11. Okt 2017 14:32 Titel: |
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Hallo Waage,
mal zurück gefragt auf Grund welcher Erkrankung glaubst du denn das Cannabis
die richtige Arznei für dich ist?
Zudem bin ich überzeugt, dass es eben nicht so einfach ist an Cannabis auf Rezept zu
kommen. Die Indikationen sind schon sehr eng gehalten und woher soll denn das Zeug auch kommen?
Klar, Ärzte können Cannabis auf Rezept ausgeben, aber leider ist der Bedarf in keinster Weise gedeckt. Die sind aber auch mal schlau, hauen ganz zukunftsweisend Gesetze raus, aber wie der Spaß realisiert werden soll, tja, da hat sich keiner der Experten drum gekümmert - könnte natürlich auch mit vollster Absicht passiert sein!
Oder ist dir die Antwort zu persönlich, Waage?
Cu
Lugosi |
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andy1977 Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 25.11.2010 Beiträge: 3104
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rock Platin-User
Anmeldungsdatum: 16.03.2015 Beiträge: 2481
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Verfasst am: 11. Okt 2017 17:11 Titel: |
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G50.0 hat Folgendes geschrieben: | Also,ich bin gerade dran,am THC auf BTM-Rezept. Seit diesem Jahr ist es einfacher,das man Cannabis aus medizinischen Zwecken verordnet bekommen kann. |
Zur Praxis der Verschreibung - warum kaum ein Patient es trotz "Liberalisierung" bekommt - hat Praxx in einem anderen, ähnlichen Thread einiges geschrieben.
Cheers |
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rock Platin-User
Anmeldungsdatum: 16.03.2015 Beiträge: 2481
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allesinderwaage Silber-User
Anmeldungsdatum: 01.08.2014 Beiträge: 183
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Verfasst am: 11. Okt 2017 19:12 Titel: |
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@Lugosi; habe beidseitige Hüftkopfnekrose, wodurch sich im Laufe der Zeit auch noch eine Hüftarthrose gebildet hat, also beide Hüftgelenke sind da betroffen. Das fügt mir halt teils sehr schlimme Schmerzen zu. Targin bekomme ich seit 4 Jahren bereits verschrieben, doch es hilft teilweise auch nicht mehr weiter und ich muss dann noch Ibu oder Diclo zusätzlich schlucken, was mir aber absolut nicht bekommt, was die Nebenwirkungen angeht.
Kommt laut 2 Orthopäden, bei denen ich war nur noch ein kompletter Austausch der kranken Gelenke in Frage, womit ich aber laut den beiden Orthos geduldig sein soll, weil ich erst etwas über 35 bin, zudem bin ich von künstl. Hüftgelenken auch nur sehr wenig angetan, erst wenn der Rollstuhl drohen sollte, werde ich mich operieren lassen, vorher noch nicht oder wenn die Schmerzen halt nicht mehr zum aushalten sind.
Ok lange Rede, auf jeden Fall, würde ich Cannabis gegen Ibu und Co "eintauschen", aber ich traue mich irgendwie nicht meinen Arzt danach zu fragen, weil er weiß, das ich mal Suchti gewesen bin.. deprimierend das ganze |
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Mohandes59 Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.12.2014 Beiträge: 1858
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Verfasst am: 11. Okt 2017 19:48 Titel: |
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Hi,
ich bekomme kein Cannabis auf Rezept, rauche aber gelegentlich Hasch in der Purpfeife (Schwarzer vom Hindukush, viel THC aber auch viel CBD - wirkt bei mir sehr angenehm). Aber ich kann euch eine (wahre) Geschichte erzählen:
Ich kenne eine Schmerzpatientin, die von von Morphin bis Oxycodon so ziemlich alles durch hat. Dann verschrieb ihr der Arzt eine Dose Cannabis (Gras). Ging ganz unkompliziert. Ergebnis: völlige Entspannung, keine Schmerzen, guter Schlaf.
Als die Dose leer war, ging sie zum Arzt. "Nein, kein Cannabis, DAS MACHT DOCH SÜCHTIG" - hallo?! Stattdessen bekam sie das vollsythetische Opioid Tapentadol (Palexia). Wieder keine Schmerzen. Aber seitdem fühlt sie sich im falschen Körper, mag nicht mehr angefaßt werden, kein Sex mit ihrem Mann, absolute Gefühllosigkeit. Heute traf ich sie, inzwischen ist sie auf der doppelten Dosis.
Cannabis macht süchtig?! - wo lernen die Ärzte heutzutage? Aus Vorkriegs-Lehrbüchern?
Auch ein interessantes Detail: Als Schmerzpatientin darf sie auch mit Cannabis Auto fahren. Natürlich nicht akut intoxikoniert, aber die Beurteilung ihres Zustandes obliegt ihr selber. Jemand anderes, der am Abend zuvor einen Joint geraucht hat, verliert den Führerschein (ich kenne jemand der am Tag zuvor geraucht hatte - Kontrolle, 5ng im Blut (Grenzwert 1ng) - FS weg).
Soll mal jemand verstehen ... |
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Yez Platin-User
Anmeldungsdatum: 20.04.2016 Beiträge: 2974
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Verfasst am: 11. Okt 2017 21:22 Titel: |
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Hallo Waage ,
wenn du auf deinen Führerschein ( aufs Auto fahren ) nicht angewiesen bist ,
würde ich mir " einfach " was besorgen.
Lieber zu Fuß unterwegs und dafür keine Schmerzen.
Alternative könntest du auch einen neuen Arzt drauf ansprechen,
der deine Vorgeschichte nicht kennt .
Liebe Grüße
Yez |
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ast Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 14.03.2012 Beiträge: 3305
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Verfasst am: 11. Okt 2017 21:50 Titel: |
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Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass es nicht das Problem ist, einen Arzt zu finden, der einem ein Rezept für medizinisches Cannabis ausstellt, sondern die Kostenübernahme bei der Krankenkasse durchzukriegen.
Beim MDK fängt der Spaß erst an...das ist wie ein Kampf gegen Windmühlen |
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Praxx Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 11. Okt 2017 21:58 Titel: |
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Hallo Mohandes,
du vertust dich da - die 1.0 ng/THC des BGH sind die für alle gültige Grenze der Fahrtauglichkeit - AUCH für verschriebenes Cannabis! Der "Verschreibungsvorbehalt" gilt dabei NICHT
Wenn du mit mehr als 0.8 Alkohol fährst, machst du dich auch dann strafbar, wenn der Alkohol aus Verschreibung stammt (zB "Pepsinwein")
Nächstes Jahr wird sich auf meine Anregung der Verkehrsgerichtstag damit befassen, dass statt der willkürlichen 1.0ng/ml ein realistischer Grenzwert ermittelt wird.
Ein Grenzwert, der nur für "Missbraucher" gilt, wäre willkürlich - es geht ja dabei nicht um die FAHREIGNUNG (die Abhängigen grundsätzlich abgesprochen wird), sondern um FAHRTAUGLICHKEIT!
LG
Praxx |
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Mohandes59 Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.12.2014 Beiträge: 1858
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Verfasst am: 11. Okt 2017 22:58 Titel: |
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Praxx hat Folgendes geschrieben: | Hallo Mohandes,
du vertust dich da - die 1.0 ng/THC des BGH sind die für alle gültige Grenze der Fahrtauglichkeit - AUCH für verschriebenes Cannabis! Der "Verschreibungsvorbehalt" gilt dabei NICHT
Wenn du mit mehr als 0.8 Alkohol fährst, machst du dich auch dann strafbar, wenn der Alkohol aus Verschreibung stammt (zB "Pepsinwein")
Nächstes Jahr wird sich auf meine Anregung der Verkehrsgerichtstag damit befassen, dass statt der willkürlichen 1.0ng/ml ein realistischer Grenzwert ermittelt wird.
Ein Grenzwert, der nur für "Missbraucher" gilt, wäre willkürlich - es geht ja dabei nicht um die FAHREIGNUNG (die Abhängigen grundsätzlich abgesprochen wird), sondern um FAHRTAUGLICHKEIT!
LG
Praxx |
Danke Praxx - hätte ich mir denken können, daß die 1ng-Grenze auch für Schmerzpatienten gilt. Fahreignung und Fahrtüchtigkeit ... Feinheiten der Sprache. Ändert aber kaum etwas daran, daß auch dem Gelegenheitskiffer die grundsätzliche (charakterliche) Fahreignung abgesprochen wird.
Der Grenzwert von 1ng/ml soll geändert werden? Habe da auch etwas von 3ng gehört (ist ja nicht so weit von 5ng entfernt).
Aber über die Sache mit der Schmerzpatientin komme ich nicht hinweg. 'Cannabis macht süchtig' und dann bekommt sie ein vollsythetisches Opioid was sie schlecht verträgt. Um sie vollends zum Halb-Zombie zu machen, bekommt sie zusätzlich Atosil.
Keine Neuroleptika mehr für Mohandes. Habe so einige durch. Die Gehirnchemie wird unreversibel verändert. In der Anstalt ist mir wieder aufgefallen, wie viele Patienten einen Tremor haben - bedingt durch Neuroleptika. Mal abgesehen von den völlig abgeschossenen Patienten (Haldol), die sabbernd die Wände anstarren (wenn sie es überhaupt aus dem Bett schaffen).
LG Mohandes |
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Praxx Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 12. Okt 2017 13:31 Titel: |
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"Cannabis macht süchtig" ist natülich absoluter Quatsch... aber der Doc hat einfach Panik gekriegt wegen der dauernden Drohung mit Regress von der Krankenkasse oder weil er erst verschriebn und dann über die Konsequenzen nachgedacht hat...
Der braucht ja eine "billige" Ausrede, wenn er Cannabis nicht weiter verschreiben will.
Ich bin immer wieder überrascht, WIE leichtsinnig viele Kollegen unwissend mit allen möglichen hochpotenten Drogen hantieren und wie panisch sie bei den geringsten Problemen reagieren...
Cannabisverordnung ist keine"Praxisbesonderheit" und deswegen mit einem enormen Risiko verknüpft, dass trotz MDK-Genehmigung plötzlich Jahre zurück "Unwirtschaftlichkeit" unterstellt und der Stoff dem Arzt in Rechnung gestellt wird!
LG
Praxx |
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Lugosi Gold-User
Anmeldungsdatum: 06.05.2013 Beiträge: 739
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Verfasst am: 14. Okt 2017 11:36 Titel: |
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Hallo Waage,
Ich bin nun wirklich kein Mediziner, doch stellt sich mir die Frage, wenn du schon Opioide bekommst, wieso sollte ein Arzt dir dann noch Cannabis verschreiben, auch wenn du damit
andere Schmerzmittel ersetzen möchtest?
Inwieweit ist denn geklärt, das THC bei deiner Diagnose schmerzlindernd oder gar
stillend ist? - oder geht es dir mehr um die Entspannung, die selbstverständlich einen
positiven Einfluss auf den Schmerzgrad, bzw. auf das Schmerzempfinden hat.
Ich wünsche dir viel Erfolg!
Weshalb solltest du dich nicht trauen? - weil du einen Suchthintergrund Hast?
Wie siehst du es denn mit den Opioiden die du bekommst? - Ich denke die haben
ein vielfach größeres Suchtpotential
Cu
Lugosi |
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ast Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 14.03.2012 Beiträge: 3305
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Verfasst am: 14. Okt 2017 13:04 Titel: |
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Lugosi hat Folgendes geschrieben: |
Weshalb solltest du dich nicht trauen? - weil du einen Suchthintergrund Hast?
Wie siehst du es denn mit den Opioiden die du bekommst? - Ich denke die haben
ein vielfach größeres Suchtpotential
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bei einer bestehenden Sucht-Problematik tuen sich die Ärzte immer schwer, weitere BTM zu verschreiben, da meistens davon ausgegangen wird, dass man nur auf bequemem Weg seine Sucht finanziert bekommen möchte.
dies gilt insbesondere für Cannabis, da die Pharma-Lobby damit auch noch keinen Reibach machen kann.
mein Internist hat mir empfohlen, es im Laufe des nächsten Jahres noch einmal zu versuchen, wenn sich die Sache etwas eingespielt hat und in fucking Germany selbst geerntet werden kann, so dass der Stoff nicht mehr teuer importiert werden muss. |
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