Alkohol und mein bester Freund

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Alosius
Gast




BeitragVerfasst am: 24. Jan 2008 22:41    Titel: Alkohol und mein bester Freund Antworten mit Zitat

Habe einen guten Freund in meiner Therapie kennengelernt. Er stand mir bei und half. Er war einer der wenigen der aus Eigeninitiative die Therapie gewählt hatte, andere hatten ehe Gründe wie Arbeitsstelle, Familien, Führerschein usw....; ich lernte ihn schätzen. Nach der Therapie wohnte er für circa 1 Jahr bei mir als Untermieter. Er hatte keine Wohnung mehr, Schulden, keinen Job und hatte auch schon die Erfahrung gemacht, auf der Straße zu leben. Vor der Therapie. Wir hatten uns wirklich geschworen immer ehrlich zueinander zu sein. Aber während mein Leben langsam wieder in die Gänge kam, hatte er nur die Langeweile, keinen Job und wahrscheinlich bestand sein Tagesablauf darin darauf zu warten, bis ich von der Arbeit nach Hause kam. Damals dachte ich mit seiner Lebensgeschichte - die wir uns während der Therapie ziemlich schonungslos erzählten, brauchte er nur die Bestätigung dass er ein wertvoller Mensch ist und schon wird er (spätestens bei einem Job) sein Leben neu anpacken. Ich habe ihm nach langem Zögern so vertraut wie noch keinem Menschen vorher. Vielleicht bin ich wirklich einfach so naiv, denn wir hatten ausgemacht, dass wir uns immer die Wahrheit sagen und beim Rückfall sofort mit der Sprache rausrücken. Jedenfalls ich machs kurz:

Nach ca. einem Jahr hatte er in der Umgebung wieder einen Job ( nachdem er an allen anderen -zugegeben nicht gerade schönen Jobangeboten- rumzumeckern hatte. Er zog aus. Und es war wirklich die höchste Zeit, sonst hätte ich ihn rausgeschmissen. Denn ich Vollidiot habe erst ca. 2 Monate vorher bemerkt, dass er wieder voll auf Korn und sonstigen "geistreichen" Getränken war. Jedenfalls, wir redeten nochmals ernsthaft darüber. Vielleicht wollte ich einfach glauben, was er mir erzählte; mittlerweile ist er wieder voll in seinem "alten" Trott. Flachmänner mit Korn - hochprozentig, weils schnell und billig sein muss um den Pegel zu halten, und was noch schlimmer ist, wieder Schulden über Schulden, ob er die Wohnung noch hat, ich glaube zwischenzeitlich nichts mehr. Jedenfalls hatte ich ihn dann zu Weihnachten eingeladen und er kam auch. Er erzählte mir wieder die üblichen Geschichten und merkte nicht einmal, dass selbst so ein Naivling wie ich merkte, dass er voll wie ein Eimer war. Erzählte mir Entgiftung bin immer noch clean usw usw.-
Er kam - ich gab ihm eine Kleinigkeit Geld um dass er mich NICHT gebeten hat - er sagte dass er sich weiterhin um seine "Trockenheit" bemüht - also :
Er säuft und die Talfahrt geht jetzt in beängstigendem Tempo bergab. Da ich auch ein Suchtproblem hatte/habe (Tabletten) und sauber bleiben will, muss ich also die Notbremse ziehen und mich schützen , also den Kontakt abbrechen. Ich weiss mittlerweile nicht mehr wie ich mich verhalten soll. Vom Verstand her weiss ich - alle Brücken abbrechen!! Aber vom Gefühl her denke ich dass er ein sehr wertvoller Mensch ist -aber dass nur wenn er nüchtern ist. Ich habe zwischenzeitlich alle Gefühle durchgemacht. Im Moment bin ich einfach nur noch stinksauer auf ihn. Geschrieben habe ich ihm auch einen persönlichen Brief und zwar deshalb weil er beim Reden immer noch versucht mich zu belügen. Brief, dachte ich bringt mehr - da kann er in Ruhe drüber nachdenken muss mir keine Antwort geben und sein "Gesicht wahren". Er antwortete per SMS, mein Brief hätte "ihn mehr als nur berührt " und er würde mir schnellstmöglich antworten. Und ab da ist Schweigen!! Seit ca.3 Wochen. Die Post kommt immer noch bei mir an. Ich werfe sie nur noch Päckchenweise wieder in den Briefkasten zurück.
Wie soll ich mich in Zukunft verhalten? Ich weiss es wirklich nicht mehr. Hat irgendjemand ähnliche Erfahrungen gemacht ? Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass er mit 8 Jahren seinen ersten Vollrausch hatte und niemanden so sehr hasst wie sich selbst. Er würde für andere alles tun, aber für sich selbst NICHTS!
-Danke dass ich mich hier darüber äussern durfte.
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Honey
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 18.11.2007
Beiträge: 313

BeitragVerfasst am: 24. Jan 2008 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ui, da bist du ja in einer sehr schwierigen Situation..
Ich denke, dass du auf jeden Fall an dich denken musst -auch wenn es dir schwer fällt- und dir Gutes tun musst!
Du sagst selbst, dass du nicht wieder abhängig sein willst und gerade deswegen solltest du dich erstmal von ihm fernhalten, damit er dich nicht wieder runterzieht..
Sehr viel kann ich dir dazu auch nicht sagen, du musst im Endeffekt für sich selbst entscheiden, was du möchtest und was du verantworten kannst..

Liebe Grüße,
Honey
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Aloisius
Gast




BeitragVerfasst am: 25. Jan 2008 16:21    Titel: an Honey z. Alkohol und mein bester Freund Antworten mit Zitat

Ich danke Dir für Deine Meinung. Ich muss natürlich selbst entscheiden, aber es hat auch gut getan mich mitteilen zu können. Und es hat noch besser getan, eine Antwort zu bekommen. Denn darüber kann ich mit meiner einzigen Verwandten nicht reden, denn sie versteht nicht, wie man überhaupt süchtig werden kann. Ich habe ihr viel zu verdanken, nur kann sie ja auch gar nicht verstehen, was Sucht bedeutet. Das ist gut so!!!
Ich denke weiter über mein Problem nach-aber eigentlich ist die Entscheidung getroffen. Da ich in letzter Zeit immer häufiger den Druck nach Medi´s verspüre, werde ich mich von meinem Freund fernhalten, denn ich kenne mich genau, der Alkohol wäre dann meine nächste Sucht.

Trotzdem danke ich Dir. LG A.
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Honey
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 18.11.2007
Beiträge: 313

BeitragVerfasst am: 25. Jan 2008 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Dafür sind wir und dieses Forum ja da - um sich austauschen und mitteilen zu können..

Das wäre aber gar nicht gut, wenn du gleich noch in eine zweite Sucht rutschen würdest! Denk an dich und tu dir was gutes!

LG Honey

Du kannst jederzeit wieder schreiben, wenn du was loswerden willst!
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meineHübsche
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 27.09.2007
Beiträge: 319

BeitragVerfasst am: 26. Jan 2008 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Aloisius,

dafür ist das Forum da das man sich seine Sorgen von der Seele schreiben kann.

Im Grunde hast du schon eine Entscheidung getrofffen, denk an dich, das du nicht wieder selber abrutscht.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

LG
meineHübsche
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RoteZora
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 14.01.2008
Beiträge: 178

BeitragVerfasst am: 26. Jan 2008 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

Auch ich wünsche dir sehr viel Kraft!
Ich weiß das es schwer ist, allein der Gedanke, sich von einem Menschen trennen zu müssen.
Aber manchmal muss man eben an sich selbst denken, um nicht in ein tiefes Loch zu fallen.
Es ist Traurig, wenn Freundschaften durch Drogen kaputt gehen.


Wünsch dir viel Kraft für Dich!

LG Zora
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alex
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 29.11.2007
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 28. Jan 2008 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

hi aloisius .........
also deine geschichte hört sich recht kompleziert an ...
was deinen druck nach medis angeht da du in therapie warst weisst du ja das viele trockene alkoholiker zur suchtverlagerung neigen
ich selbst war medikamentenabhängig .. alkohol noch nie ..
aber mein vater war starker alkoholiker ...
fange nicht damit an deinen kummer mit tabletten wegzuspühlen
was deinen freund angeht
ich weiss es klingt hart aber mein therapeut sagt immer hilfe durch nichthilfe ist die beste lösung ..
lasse in links liegen...
wenn er deine hilfe wirklich braucht dann kommt er und er wird sie dann auch annehmen ...
na im moment habe ich nicht mehr dazu zu schreiben ...

in diesem sinne lg alex
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