Bin ich Alkoholiker? :Update

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power-mueller
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Anmeldungsdatum: 02.01.2012
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2018 20:52    Titel: Bin ich Alkoholiker? :Update Antworten mit Zitat

Nabend zusammen,

Ich wollte mich mal nach längerer wieder melden! Habe einen Entzug mitgemacht... aber habe mich nach 5 Tagen wieder selbst entlassen. Ist auch schon was her (vor 5 Monaten) habe auch am selben Tag der Entlassung wieder angefangen. Embarassed Embarassed jetzt meine Frage ein Entzug dauert 14 Tage ist es möglich dass die mich für die Zeit richtig sedieren mit starken Medikamenten dass ich die zeit da überstehe ? Habe bei der entgiftung alle 2h 2distras bekommen(wurde nach und nach runter reduziert),wo ich aber nach dem 3. Tag gesagt habe dass ich gehen möchte wurden die abgesetzt. Und wie geht's nach dem Entzug weiter...? Ich brauche was als Ersatz, können die mir benzos verschieben für zuhause? Was würde praxx sagen? Naja will nen neuen Versuch angehen und hol mir morgen eine Einweisung beim Hausarzt und werde wieder zwischen 10-11 in der ballerburg anrufen und fragen ob was frei ist._. Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Und wie geht's euch?
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 25. Nov 2018 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

Tja der Praxx, der sagt:
Warum gehst du überhaupt in eine Entgiftung, wenn du eigentlich gar nicht aufhören willst?
Eine Entgiftung dauert 1-2 Wochen, manchmal auch länger. Eine Entgiftung alleine bewirkt erst mal nur, dass das Zeug mal aus dem Köroer raus ist und die Duaervergiftung unterbrochen ist.
Sucht besteht immer aus zwei "Krankheiten": Einer "preaddiction morbidity" - es gibt einen Grund, warum du Trinekn gut findest, du kannst Dinge möglicherweise überhaupt nur mit Alkohol, oder du kannst sie besser oder besser aushalten.
Dazu kommt dann Sucht als "erworbene Hirnkrankheit" durch die Veränderung der Rezeptorfunktionen im Gehirn, die letztlich ihr Gleichgewicht nur mehr mit Alkohol aufrechterhalten können.
Dazu kommen noch viele ritualisierte Verhaltensweise ums Trinken, die sich in den Alltag einschleichen: Die vielen "Bierchen", "Weinchen", "Schnäpschen" die einfach dazu gehören zum Feierabend, zu Erfolg und Niederlage, zur Geselligkeit...
Dafür gibt es die klassische "Therapie": Dort sollst du dise Trinkrituale "verlernen". Hilft leider gar nicht gegen das Craving, auf deutsch "Saufdruck": Sobald das Gehirn bemerkt, dass es sein Gleichgewicht ohne Alk nicht halten kann, verschafft es sich den - ob du das willst oder nicht... da ist die Flasche leer, bevor du überhaupt merkst, dass du sie in der Hand hast
Gegen das Craving gibt es ein zugelassenes Arzneimittel namens "Campral" (Acamprosat), dessen Wirkung gerade eben signifikant über Placebo liegt, und das dafür nicht zugelassene Baclofen in unzulässig hoher Dosis, das bei 65% bis 85% der Patient effektiv ist...
Wenn du des Englischen halbwegs mächtig bist, guckst du hier: https://www.peertechz.com/Addiction-Medicine-Therapeutic-Science/JAMTS-3-124.php
In den deutschen Anwenderforen gibtr es weitere Infos und auch Ärztelisten, viel Erfolg.
Du kannst mit Baclofen auch starten, wenn du noch trinkst - wahrscheinlich wirst du dann aber eine häöhere Dosis für die "Indifferenz" brauchen.
"Indifferenz" - also Gleichgültigkeit - ist das Ziel der Baclofentherapie: Wenn du vor deinem Lieblingsregal im Supermarkt stehst und dich nicht anders fühlst, als würdest du wor den Windeln oder Spülmitteln stehen

LG

Praxx
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Seppel 4
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 25. Nov 2018 09:34    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Power - Mueller,

dem ist eigentlich nix hinzuzufügen, was Praxx gepostet hat.

Die Kunst besteht darin einen für SICH SELBST STIMMIGEN Grund zu finden,

warum man sich den Schmerz des Entgiftens antut und dann auch noch clean

bleibt.

Wenn Du diese Fragen für Dich nicht geklärt hast, dann macht jedes Bemühen

um Cleansein keinen Sinn; denn auch Nichtsüchtige haben schwere schmerz-

hafte Krankheiten oder Unfälle und werden nicht süchtig, wenn sie harte

Medis einnehmen; jedenfalls meistens.

Such Dir einen Grund, der DICH TRÄGT, wenn Du aufhören willst und lass Dich

auf den Schmerz und danach auf eine konkrete Suchtmittelfreie Lebensgestal-

tung ein. Ganz konkret. Nicht nur weil Du das alte Leben leid bist; DAS ist zu

Wenig. Meine Einstellung dazu.

Liebe Grüsse und alles Gute von

Seppel
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Schlaumeier
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 1931

BeitragVerfasst am: 25. Nov 2018 10:41    Titel: Re: Bin ich Alkoholiker? :Update Antworten mit Zitat

power-mueller hat Folgendes geschrieben:
Nabend zusammen,

Ich wollte mich mal nach längerer wieder melden! Habe einen Entzug mitgemacht... aber habe mich nach 5 Tagen wieder selbst entlassen.


Schau mal Hr. mueller,
da krebst Du mit der Scheiss Alksucht jahrelang durchs "Leben?" und schaffst es nichtmal ne entspannte Entgiftung durchzuziehen.
Und dann kommt noch son Wunschdenkenscheiss dazu:
Zitat:
jetzt meine Frage ein Entzug dauert 14 Tage ist es möglich dass die mich für die Zeit richtig sedieren mit starken Medikamenten dass ich die zeit da überstehe ?

Da willste also den Alk mit existenzbedrohenden Drogen wie Benzos "verschlafen". Das ist komplett verpeilt. Du hast schon ne Affinitaet zu Drogen, jetzt auf heftige Drogen fuer einen vermeintlich ertraeglichen Entzug auf Haerteres zu schalten , OMG ...
Mir hilft Baclofen. Cool
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Seppel 4
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 25. Nov 2018 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Power-Müller,

nach meinen Forumserfahrungen, werden wir von Dir nicht mehr viel hören;

nach so ernüchternden Wahrheiten von Schlaumeier, Praxx und mir bedarf

es schon einer gehörigen Portion Power, um hierauf sinnvoll zu antworten.


Ich weiss, dass manche Sachen im Leben unangenehm sind, bin vor kurzem

von einer 22-tägigen Entgiftung wieder nach Hause gekommen. Doch da muss

ich noch mal hin; das war erst die halbe Miete. Doch dafür nehme ich mir das

Frühjahr vor.

Wie Schlaumeier schon schrieb:

Du scheinst den Teufel mit dem Beezelbub austreiben zu wollen, oder anders

ausgedrückt: Du möchtest ein Feuer mit Benzin löschen, weil Benzin ja flüssig

ist. Ich kenn mich mit Baclofen nicht aus; doch wenn Schlaumeier das schreibt,

dann IST das gut. Probiers doch mal aus und berichte uns.

Wenn Du Dich noch traust. Mit Deiner Idee bist auf dem völlig falschen Ansatz,

lieber Power-Müller. Daran kann man nix beschönigen.

Komm zu Dir mach das Richtige.

LG Seppel
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gast1225
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Anmeldungsdatum: 23.05.2015
Beiträge: 79

BeitragVerfasst am: 25. Nov 2018 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Moin,

diese Story von dir Power-Müller ist fast identisch von einem meinem Bekannten.
Dieser hatte unzählige Entgiftungen hinter sich und 70% dieser hatte er selber abgebrochen. Und auch paar Langzeittherapien waren nach fünf Tagen futsch. Und diese ganze Sache hat er innerhalb kurzer Zeit so weit gebracht (ist eine lange Story, werde diese hier nicht mehr reinschreiben) so dass er vom Amtsgericht (rechtl. Betreuung) eine zweijährige geschlossene Heimunterbringung aufgebrummt bekam. Kann man nur hoffen, dass es meinem Bekannten ein wenig Einstellung gibt, was ich aber kaum glaube.

Kann dir noch einen Tipp geben Power-Müller. Schließ dich besser meinen Vorrednern an.


MFG

gast
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Quasimodus
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1797

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2018 03:48    Titel: Antworten mit Zitat

Welches Bundesland ist das denn ?
Ich mein, geschlossene Heimunterbringung ist schon heavy, alles was man MUSS, bringts eh nicht würd ich sagen.
und gleich 2 Jahre, da muss er sich schon n Ding geleistet haben, is ja auch egal was, aber hab ich noch nie gehört son Fall, crazy.
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Schlaumeier
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Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 1931

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2018 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Quasi,
eine Einweisung fuer 2 Jahre heisst am Ende nicht wirklich 2 Jahre weggesperrt sein zu muessen. Aber viel interessanter ist die Frage, "Wie kann es soweit kommen?" Mann wird als nichkrimmineller Abhaengiger nicht mal einfach so weggesperrt. Da muss man schon eine Gefahr fuer die Gesellschaft oder sich selbst sein. Ich habe einige kennengelernt die jetzt nicht direkt eine toedliche Gefahr darstellten, aber ich mich dennoch wunderte das sie weiter auf die Menschheit losgelassen wurden.
Ein Beispiel ist ein Bekannter hier. Nuechtern, hilsbereit, ein netter Kerl. Besoffen, verbalgressiv und ungeniessbar. Wie oft lief er mit nem Veilchen rum weil er mal wieder jemand auf plump beleidigt hat. Ein Spruch von Ihm "und was kostet Deine Nutte so?". Stell Dir vor Du sitzt in nem Resto, ein besoffener Spinner sitzt am Tisch neben Dir und laesst sowas beim candle light dinner mit deiner Geliebten vom Stapel. Und noch mehr. Manche gehen, aber einer die Woche geht nicht sondern "redet" tacheless ...
So mancher hat sich hier totgesoffen, mancher im Suff totgefahren. Was ich sagen will, unterschaetz die Droge Alk nicht. Fuer mich die schlimmste aller Drogen, gleich neben Crystal. Ich persoenlich sage mir, wer sich totsaufen will, sich umbringen will, soll das tun. Ich wuerde niemanden vom Sprung ins Wasser abhalten. Wenn Jemand allerdings nach Hilfe fragt, helfe ich gerne.
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2018 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Quasi,
"Heimunterbringng" ist das nicht. Das ganze heißt "zwangsweise Unterbringung in einer Entziehungsanstalt nach §64 StGB" und wird von Gerichten verhängt, wenn eine Person wegen einer Suchtkrankheit schuldunfähig oder nur eingeschränkt schuldfähig ist und die Gefahr besteht, dass infolge der Suchterkrankung weiterhin erhebliche Staftaten zu erwarten sind.
Nennt sich auch "Maßregelvollzug".

LG

Praxx
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gast1225
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 23.05.2015
Beiträge: 79

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2018 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

Abend, zusammen

Also laut den Infos wo ich über meinen Bekannten weiß ist, dass er sich öfters in akute Lebensgefahr begeben hatte, wo er auch zwei Mal wiederbelebt wurde.

Er wurde seit einigen Jahren Zeit unter rechtl. Betreuung gestellt. Wenn mein Bekannter anfing Alkohol zu trinken, dann musste er sich regelrecht wegschießen (Komatrinker) und dass so lange bis man ihn irgendwo auffand oder er sich starke Verletzungen zuzog. Sein rechtlicher Betreuer hat innerhalb eins Jahrs zweimal eine geschlossene Unterbringung § 1906 bgb beim Amtsgericht angeregt. Beim ersten Verfahren hatte der Sachverständiger ihn noch einen freien Willen attestiert, worauf die Unterbringung § 1906 bgb nicht genehmigt wurde.
Beim zweiten Verfahren hatte ein neuer Gutachter eine akute Lebensgefahr attestiert, worauf mein Bekannter nach einem § 1906 bgb untergebracht wurde.
Denn laut den Infos muss mein Bekannter nicht diese zwei Jahre dort absitzen, wenn er sich an den Therapieregeln hält und mitspielt, kann der Beschluss früher aufgehoben werden.

Was du Praxx meinst ist der §64 StGB. Das würde die forensische Psychiatrie bedeuten? Wenn mein Bekannter dabei noch straffällig wäre.
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 31. Dez 2018 02:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, das ist die Zivilrechtliche Unterbringung nach den "PsychKG", die sind von Bundesland zu Bundesland verschieden.
Vielleicht erhält dein Bekannter dort die Gekegenheit, seine posttraumatische Belastungsstörung endlich zu erkennen und zu behandeln.
Dieses selbstzerstörische Komasaufen ist ganz oft Folge einer posttraumatischen Störung.

LG

Praxx
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gesuchtundgefunden
Anfänger


Anmeldungsdatum: 19.02.2014
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 14. Feb 2019 01:55    Titel: Antworten mit Zitat

Praxx hat Folgendes geschrieben:

Sucht besteht immer aus zwei "Krankheiten": Einer "preaddiction morbidity" - es gibt einen Grund, warum du Trinekn gut findest, du kannst Dinge möglicherweise überhaupt nur mit Alkohol, oder du kannst sie besser oder besser aushalten.
Dazu kommt dann Sucht als "erworbene Hirnkrankheit" durch die Veränderung der Rezeptorfunktionen im Gehirn, die letztlich ihr Gleichgewicht nur mehr mit Alkohol aufrechterhalten können.

Praxx

Danke dir, finde ich super gelungen diese beschreibung! Sie trifft wohl zu. Bitte bleib dem forum erhalten!
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Quasimodus
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1797

BeitragVerfasst am: 2. März 2019 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

was ist denn nun power müller, bist du inner Klinik , set deinem letzten post sind 4 Monate rum.
Mach mal Meldung.
Aus eigener Benzoab´hängigkeit kann ich sagen, lass die Finger davon weg, sie weichen dein Hirn auf, und du vergisst soviel wichtige Sachen, zB plötzlich fällt dir deine PIN nr nicht mehr ein usw

Ich mein, dass du Distras bekommst , ist nicht selbstverständlich, in vielen kh`s gibts keine Distras mehr, soindern du wirst gleich mit Benzos abdosiert, so wie zB in Ochsenzoll HH.

Und 5 Tage, ich mein, das ist auch nicht gerade ne Glanzleistung, den Frust musst du ja wegsaufen, wenn das mal ginge Twisted Evil
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