Habe ich ein Alkoholproblem?

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iopiod
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Anmeldungsdatum: 30.05.2014
Beiträge: 399

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2020 19:23    Titel: Habe ich ein Alkoholproblem? Antworten mit Zitat

Aus meiner Sicht irgendwie schon. Ich trinke zwar m.M.n. im Vergleich zu anderen Menschen sehr wenig Alkohol (höchstens einmal die Woche), aber ich merke halt das ich ihn nicht vertrag. Zudem rauch ich an diesem Tag Zigaretten, was ich aber nur tue, wenn ich Alkohol/ Bier trinke, ansonsten würde ich mich als NR bezeichnen.

Warum ich es nicht ganz schaffe, die Finger ein für allemal davon zu lassen, weiß ich nicht. Ich schätze es liegt an der Macht der Gewohnheit, weil ich wie ziemlich jeder bereits in der Jugend angefangen hab Alkohol zu trinken (heimlich natürlich ^^). Hat sich dann bis zu meinem 30 so fortgesetzt, bis ich krank wurde und den Konsum auf ein Minimum beschränkt habe.

Ich sage mir jedes Mal aufs neue das wars jetzt oder nehm mir vor wenigstens einen Monat lang nichts zu trinken, aber pack es nicht. Nach einer Woche denk ich nicht mehr dran oder ignorier einfach den Vorsatz und hol mir dann halt mal wieder ein paar Becks.

Ich hätte damit kein Problem, wenn ich es vertragen würde, aber mit den Oxys die ich wegen meiner Krankheit brauch, fühl ich mich nach 3 Schlücken schon so Matsch in der Birne, das ich es bereits wieder bereue, aber dann ist zu spät, weil das Matsch Gefühl im Kopf bleibt dann bis mind. zum nächsten Tag.

Und weil heute wieder einer dieser Tage war und 2 Becks intus hab, fühlt sich mein Kopf schon wieder an als wär ne Bombe drin expoldiert... hat denn hier jemand einen Tipp wie ich es schaffen könnte die Pfoten vom Alk zu lassen? Wäre dankbar
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Weaver
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Anmeldungsdatum: 11.07.2013
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2020 20:16    Titel: Antworten mit Zitat

Du gehst in den Laden und kaufst dort Bier? Du weißt beim Kauf schon, dass du es später bereuen wirst, aber in dem Moment ist dir das egal?
Hab ich das so richtig verstanden?
Ich würde mein Verhalten - sprich meine Gedanken/meine Einstellung - genau beobachten, ab dem Zeitpunkt wo ich von zuhause weg gehe. Passiert das mit dem Vorsatz Bier zu kaufen? Oder denkst du da noch gar nicht dran.
So könnte man raus finden wann dieses "egal" Gefühl einsetzt und wodurch es getriggert wird.
Eine Möglichkeit wäre auch noch direkt im Laden, bevor du dir die Dosen schnappst, eine einfache Achtsamkeitsübung zu machen. Was weiß ich - drei Dinge aufzählen die du siehst und hörst zb. Was ist eigentlich nicht wichtig, weil es nur darum geht wieder zu sich zu finden, zu seinem vernünftigen erwachsenen Selbst, das weiß, dass ihm die Biere nicht gut tun. Wink

Liebe Grüße
Sabine
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iopiod
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Anmeldungsdatum: 30.05.2014
Beiträge: 399

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2020 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Es kommt urplötzlich. Nach meinem Mittagsschlaf hat irgendetwas zu mir "gesagt" das ich heute was trinken muss, aber hatte dabei trotzdem das Gefühl, das es nicht richtig ist. Ich wusste, das es mir nach dem Bier und den Zigaretten nicht gut gehen wird, dennoch bin ich in Laden und hab 6 Stück geholt. Nach 1,5 Flaschen und 3 Zigaretten konnte ich nicht mehr weitertrinken, es ekelte mich absolut an, der Geschack, der Kippengestank, das Gefühl im Kopf einfach alles. Ich weiß nicht, was der Auslöser ist, aber es ist jedesmal der gleiche.
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2020 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

"Irgendwie", "es kommt urplötzlich von irgendwoher", "irgendetwas sagt zu mir" ... usw., das wird Dir in jedem Fall nicht helfen, die Kurve noch zu kratzen, bevor Du ggf. in die Alkoholsucht abrutschst. Bis jetzt liest es sich so, als würdest Du Missbrauch betreiben.

Zitat:
Ich weiß nicht, was der Auslöser ist, aber es ist jedesmal der gleiche.

Der Klassiker schlechthin.
Es gibt viele Betroffene, die der Meinung sind, wenn sie erst einmal die Gründe für ihre Sucht herausgefunden haben, dann würde es ganz leicht sein, damit aufzuhören.
Tja ... und bis das eintrifft, saufen sie halt weiter. Meist bis zu ihrem Lebensende. Wo sie dann immer noch nicht wissen, warum ...

Man könnte Dir jetzt tausend Tipps und Möglichkeiten geben, wie Du Dich gegen das plötzlich Verlangen wappnen kannst. Ich fürchte aber ... Wink

Grüßle
Marle
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Weaver
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Anmeldungsdatum: 11.07.2013
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2020 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

hi ipoid,

ich weiß ja nicht ob dir Ego State Therapie was sagt. Dabei geht man davon aus, dass jeder Mensch aus verschiedenen Anteilen besteht - inneren Kindern, Teenagern, einem Kritiker, einem Streber der super Leistungen im Beruf erzielt... Was natürlich nur eine willkürliche Aufzählung ist.
Wenn sich Ego States bemerkbar machen, wird das von den Menschen oft so beschrieben wie von dir "aus heiterem Himmel/etwas hat zu mir gesagt".
Da wir diese Persönlichkeitszustände nicht kennen - ganz einfach weil wir uns nicht mit ihnen beschäftigen - können wir sie auch nicht beeinflussen. Meist sorgen sie für "Problemverhalten" und da wir dieses Verhalten als Problem erkennen, wollen wir es los werden. Soweit so logisch.
Nur hat der Persönlichkeitsanteil, der dieses Verhalten initiiert einen guten Grund dafür. Und der ist für gewöhnlich, dass er dich vor etwas schützen möchte.

Da du ja weißt wann du zu trinken begonnen hast, kannst du vielleicht mal etwas Ursachenforschung betreiben Wink
Der jüngere ipoid, der heimlich getrunken hat, was hat der so gedacht? In welchen Umständen lebtest du damals? Usw usf...
Ich denke du weißt was ich in etwa meine.
Hat man entdeckt welcher Persönlichkeitsanteil das Problemverhalten triggert, kann man sich nach Alternativen umsehen oder umdenken. Wink

Manchen Menschen hilft es schon, wenn sie sich diesen Anteil quasi neben sich vorstellen. Ein Beispiel: Jemand hat Angst in einen Supermarkt zu gehen. All die Leute - das geht gar nicht. Er kommt drauf, dass ein Kindanteil sich vor den Menschen fürchtet. Auch wenn nun nicht bekannt ist warum es zu dieser Angst gekommen ist, kann er sich vorstellen, wie er das Kind an der Hand nimm, wenn er in den Supermarkt geht.
Durch diese Vorstellung wird eine gewisse Distanz erzeugt, die es oft einfacher macht das Verhalten zu kontrollieren. Man sollte dabei aber immer im Hinterkopf haben, dass alles eigentlich auf gutem Willen, auf helfen wollen, gründete.
Es gibt also keine Anteile die gemaßregelt, weggesperrt... werden müssen.

Davon abgesehen ist natürlich auch die reine Gewohnheit ein mächtiger Faktor. Mit jeder Wiederholung wird Verhalten ja eingeübt.
Da würde ich zb anfangen mit - ich wache auf und wenn etwas mir sagt, dass ich trinken muss, dann mache ich mir einen Kaffee/sehe zum Fenster raus/fange ein Spiel an... Was auch immer.
Aber erst mal die Kontrolle wieder gewinnen. Und dann gucken - wie geht es weiter? Kommt mir die Kontrolle wieder abhanden? Wenn ja, wann?

Liebe Grüße
Sabine
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3358

BeitragVerfasst am: 12. Nov 2020 09:09    Titel: Antworten mit Zitat

Was auch von meinen Vorpostern schon kam: Da wirst Du schlicht "nein" sagen müssen, da hilt kein "warum"...Das ist halt ein Verhalten, bei dem man die Kontrolle verloren hat. Hol sie Dir zurück, Iopiod, indem Du es Dir verbietest! Ist schon merkwürdig, da Du es gar nicht magst! Nichts davon, müsste sein, weder der Alk, noch die 3 Kippen. Iwie lustig, entschuldige, bei mir, geht es gerade um ein paar Glimmstängel mehr. Von "vertragen", kann auch bei mir keine Rede sein, weil zuviele. So haben wir doch ein sehr ähliches Problem, süchtiges selbstschädigendes Verhalten. Fehlende Disziplin...so ordne ich es mal bei mir ein. Ohne jene (das sich verbieten), ist noch niemand frei geworden von Suchtstoffen.

Man kann sich durchaus selbst helfen, indem man sich überlegt, was man in diesem Moment, anderes tun könnte, dagegen setzen kann und sich dann dran hält. Dass das nicht einfach ist, ist mir - und allen hier - bekannt. Es "tut weh", in der ersten Zeit, nach einigen Wochen, max 2-3 Mo hat man sich "umgewöhnt", lässt man es. Dann geht es "wie von allein". Diese erste Zeit ist jene, in der man sich disziplinieren darf. Wink
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Marle
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 12. Nov 2020 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Iopiod,

war Deine Frage nur ein Strohfeuer?
Für mich wichtig, weil Du anderenfalls wahrscheinlich möchtest, dass man sich eingehend mit Deinem Problem befasst!

Ich wollte Dir noch mit auf den Weg geben:
Solange Du noch - auch durch sehr geringen Alkoholkonsum - Vorteile, Wohlergehen, und einen "Kick" durch den Stoff erwartest, und diese Erwartungshaltung die Nachteil - Kopfschmerzen, Kater, Übelkeit - überwiegt, wird es für Dich sehr schwer werden "Nein" sagen zu können.
Erst, wenn Du Dir absolut bewusst machst, dass die subjektiv empfundenen Vorteile die danach folgenden Nachteile nicht aufwiegen können, wird Deine Einstellung innerlich kippen: Dann hast Du die Vorteile primär im Blick, die Dir entstehen, wenn Du nicht konsumierst.

Verbote sind m. E. kontraproduktiv, und von vorneherein so negativ besetzt, dass man sich unbewusst dagegen sträubt, und nur schwer in der Lage ist, sich mit den den positiven Seiten einer Unterlassung auseinanderzusetzen.

Grüßle
Marle
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iopiod
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Anmeldungsdatum: 30.05.2014
Beiträge: 399

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2020 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

Erstmal Danke für eure Antworten. Ich glaube es hat nicht nur mit Alkohol zu tun, sondern mindestens genauso stark mit meiner Nikotinabhängigkeit, die beide wohl Hand in Hand gehen. Die Raucherei hat aber zum Glück auch stark nachgelassen aufgrund der Tatsache, das meine Lunge nicht mehr mitmacht (Bronchien sind sofort zu und die Lunge pfeift). Vielleicht ist auch der Nikotinkonsum der Auslöser der Beschwerden, denn rauchen tue ich fast nur zum Bier. Wahrscheinlich ist es aber das Zusammenwirken beider Suchtmittel, nicht zu vergessen, das ich auch noch jeden Tag Oxy's nehmen muss.

Jedenfalls hab ich bis heute nichts wieder angerührt, weder Kipen noch Alk oder sonstwelche Drogen, wobei ich davon schon lange lange Zeit weg bin. Von der Ego State Theorie hab ich ehrlich gesagt noch nie gehört, aber sie klingt sehr nachvollziehbar für mich. Das unsere Persönlichkeit aus vielen Anteilen besteht halte ich für zutreffend, ich denke die Anteile überlagern sich und aufgrund dessen kommt es manchmal dazu, das wir solche Aussetzer haben oder wie man es nennen will. Falls ich wieder rückfällig werde, lasse ich es euch wissen, wobei rückfällig ein zu großer Begriff für meine wanna be Eskapaden ist ^^
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Marle
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 15. Nov 2020 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

iopiod hat Folgendes geschrieben:
Ich glaube es hat nicht nur mit Alkohol zu tun, ...
Falls ich wieder rückfällig werde, lasse ich es euch wissen, wobei rückfällig ein zu großer Begriff für meine wanna be Eskapaden ist ^^

Deshalb meine Frage.
Ich dachte mir, dass es ganz bestimmt nichts mit Alkohol zu tun hat Twisted Evil
sondern ganz sicher von anderen Faktoren, wie dem Rauchen verursacht wird. Cool
Manchmal auch einfach nur vom Hirn, und gegen das kann man sowieso nix tun, das macht, was es will. Und nicht selten halt - nix.

In diesem Sinne: Wir lesen uns! Wink

Grüßle
Marle
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