Rutsche ich in die Sucht?

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flyingaway
Anfänger


Anmeldungsdatum: 18.07.2010
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 18. Jul 2010 21:06    Titel: Rutsche ich in die Sucht? Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben.
Ich bin jetzt 16 Jahre alt, ein Mädchen, mehrere große Freundeskreise, gute engere Freunde, etwas kranke Familie, aber was ist schon normal..?
Ich schreibe, seit ich vor 3 Jahren umgezogen bin, häufig Tagebuch, und habe mir vor ein paar Tagen die Veränderung, die ich vollzogen habe in dem letzten 1,5 Jahren, angeschaut. Was mir bestätigt hat, dass alles in meinem Leben schritt für schritt, und unaufhörlich den Bach runtergeht.
Anfangs war ich stolz auf mein erstes Bier, auf einer Feier mit Leuten, ich war von anfang an, als ich umzog, sehr beliebt und wurde überallhin eingeladen, von Leuten, die zu dem Zeitpunkt mit Feiern sehr viel erfahrener waren als ich. Aber anfangs war ich noch zu unschuldig, ich zog ganz normale aktivitäten wie Kino, Shoppen usw gepflegtem Feiern in großer Gemeinschaft vor. War sehr naiv was das Leben, und Liebe angeht. Dann wurde ich mal wieder enttäuscht. Dazu muss ich sagen, dass ich immer enttäuscht werde, von den Menschen die mich umgeben. Dann habe ich angefangen mit "Feiern", endete zusammenbrechend nach durchfeierter Nacht in meinem Zimmer & schrieb besoffene Einträge, die nicht mehr und nicht weniger sind, als das was ich schreibe, aber sie sind ehrlich. Ich begann, auf die Einladungen einzugehen, und der Drang danach stieg mit jeder weiteren Enttäuschung. Und Menschen werden mit jeder Verletzung weiser. Und wenn man weiser wird, denkt man mehr über das Leben nach. Man wird misstrauischer. Man liest zwischen den Zeilen. Inzwischen feierte ich jedes Wochenende, ich merkte, dass ich aus irgendeinem Grund viel mehr vertragte als die anderen Gestalten dort. Um so richtig betrunken zu sein, brauchte ich 12 Bier. Ich war 15. Aber nach außen hin ließ ich mir nichts anmerken, ich hatte halt gelernt, sehr gut zu schauspielern, da meine Eltern strikt gegen Alkohol sind, und ich nach jedem "Mädchenabend" (mein allzeits geglaubter Vorwand), bei dem ich ab und an sicherlich 2 Promille hatte, dennoch absolut nüchtern wenn ich ins Bett ging, wirken musste. Es kamen Typen hinzu. Ich hätte viele, sehr viele haben können, aus irgendeinem Grund empfindet man mich als sehr schön & sexy. Ich selber habe begonnen, meinen Körper zu hassen. Also, ich hätte wie gesagt beinahe jeden haben können. Aber das wollte ich nicht auch noch zulassen, ich hatte keine Affäre, habe nichtmal mit einem einzigen herumgemacht, was nun auch nichts verwerfliches gewesen wäre. Hab ich aber nicht. Dann kam ein persönlicher Tiefpunkt, an dem ich nach einer großen egfühlsmäßigen Enttäuschung alleine in meinem Haus war, nach einer halben Flasche Rum, betrunken, und mir ein Messer nam. Ich wollte mich nicht umbringen. Ich wollte nur diesem Körper Schaden zufügen. Ich wollte ein Zeichen, dass Leute sehen, dass es mir nicht so gut geht, wie alle denken. Dass auch hinter einem schönen Gesicht Gefühle stecken. Ich habe mich mit dem Küchenmesser am Schlüsselbein geritzt. Am nächsten Tag hat niemand die kleine Wunde bemerkt. Dann kam eine sehr unaktive Zeit. Mir war alles egal. Ich nahm zu (nicht sichtbar, 2 kg), da ich keine Lust mehr auf garnichts hatte. Ich lag abends im Bett und schaute Fern, ich lernte nicht, ich lag nur im Bett. Irgendwann rückte mein 16. Geburtstag näher, und davor hatte ich unglaublich Angst. Ich wollte nicht noch älter werden. Ich habe für mich selber irgendwie das Gefühl, dass ich nicht dazu bestimmt bin, erwachsen zu werden. Wenn man jetzt schon so verkorkst ist, wie soll mann dann die wirklich wichtigen Entscheidungen im Leben treffen? Man wäre ein ganz schrecklicher Mensch als Erwachsener. Von dem Moment an begann ich viel an die Zeit zu denken. Und ich begann auf einen Schlag, soviel von ihr zu nutzen, wie möglich. Weil ich eben dachte, dass mir nicht so viel bleibt. Ich wollte meine Zeit mit Leidenschaft leben. Und von da an feierte ich so viel ich nur konnte, so oft ich nur konnte. Am Wochenende verblieb ich mit 2 std schlaf. Inzwischen brauchte ich,um in dem Maß besoffen zu sein wie meine Freunde, eine bis eine halbe Flasche Wodka. Ich feierte in allen Genres, ging in Clubs (kannte die Türsteher, da war ich noch nicht 16), ging zu den Kifferparties, ging zu den Bonzenparties, zu den Sprayern, überall hin wo am meisten Alkohol war. Ich wurde 16, und zudem Zeitpunkt hatte ich grauenhaften Liebeskummer. Denn ich hatte inzwischen alles Vertrauen in Männer verloren. Wer liebt eine Puppe? Liebe, nicht Sex. Ich hörte auf, zu essen, nicht wegen aussehen, ich suchte oder suche nach Wegen, meinem Körper zu schaden. Ich aß am Tag einen Apfel, Koffeinsüchtig (schwarz, und 5 x am tag) war ich schon lange. Dafür trank ich umso mehr. Jetzt habe ich eine Beziehung, was jetzt dazu führt, dass alles noch viel viel schlimmer geworden ist. Weil es wieder nur eine körperliche Beziehung ist, also für ihn. Ich habe einen gesteigerten Selbsthass, und da ich nur noch sehr selten lerne, lese ich dafür viel. Viel Poesie, viel über Leben und tod. Gestern habe ich eine neue Hemmschwelle überschritten. Habe zum 1. Mal in meinem Leben gekifft. Und ich hatte wieder den Drang, mir möglichst viel zu schaden, weswegen ich gleichzeitig 7 Whiskyshots & Bier getrunken habe. Und ioch habe viel gekifft. Und ich bin erschrocken, da ich diese Hemmschwelle, als es mir vor 1em Monat mal angeboten wurde (Gras), noch nicht überschritten habe. Habe gehört, dass es ziemlich wahrscheinlich ist, dass ich auf dem besten Weg in härtere Drogen und ne gute Alkoholsucht bin, wenn man in meinem Alter kein Wochenendeohne harten Alkohol übersteht. Was meint ihr ?
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veilchenfee
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 18. Jul 2010 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ich meine, dass die Pubertät (doofes Wort, ich weiß) bei Dir momentan in aller Brutalität zuschlägt und Du mit Deiner Art damit umzugehen jetzt die Weichen für Dein späteres Leben stellst. Dass sich alles verändert ist normal - schließlich wirst Du in 2 Jahren volljährig sein.

Alles ist neu, alles ist aufregend - Partys - Alkohol - Kiffen - Jungs. Anerkennung durch Gleichaltrige und Ältere ist sehr wichtig. Was sie tun, möchtest Du auch tun. Das ist total normal. Doch sehr bald wirst Du 20, 26, 35 sein und Dich staunend fragen, wo die Zeit geblieben ist.

Die Frage ist nur, wo Du mit 20 oder 26 oder 35 stehen willst. Möchtest Du schwach, unselbstständig, psychisch zerrüttet, ohne Geld, abhängig vom Staat und seinen Institutionen sein? Möchtest Du womöglich bald schwanger werden?

Oder wünschst Du Dir einen einträglichen Beruf und ein komfortables Leben mit Freunden und - irgendwann - einer eigenen Familie?

Die Hormone und die Anforderungen, die das Erwachsen werden im Moment an Dich stellen, beuteln Dich im Augenblick ganz schön. Nimm das Alles nicht zu wichtig, auch wenn es sehr wichtig erscheint. Denke vorausschauend. Einige Deiner Kumpels von heute werden mit 30 tot sein. Andere werden biedere Sparkassenangestellte mit Familie sein. Wieder andere werden im Knast sitzen.

Du musst nicht alles mitmachen, was Dir angeboten wird und es ist viel cooler, auch mal aufzustehen und zu gehen, bevor die anderen so richtig abgestürzt sind. Du musst keinen Wettbewerb gewinnen. Und Du musst Dich mit 16 nicht von irgend so einem dahergelaufenen Burschen sexuell gebrauchen lassen. Willst Du ihn etwa heiraten? Also.

Und glaube nicht, dass Deine Eltern nicht merken, wenn Du besoffen nach Hause kommst. Alkohol stinkt durch´s ganze Haus, Du dünstest es aus jeder Pore aus. Meine Mutter hat aber auch nie was gesagt. Nichtmal dann, als ich eines Nachts das ganze Klo vollgekotzt habe.

Grüße!
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SusiSorglos
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 27.07.2010
Beiträge: 47

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2010 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hey flyingaway,

ich kann verstehen, was du empfindest, wenn die Menschen in deiner Umgebung dich enttäuschen. Traurigkeit, Alleinsein, vielleicht auch Hilflosigkeit. Und wenn das oft passiert, ist das natürlich auch ganz schön oft Sch... für dich und schwer auszuhalten.

Du schreibst, du hast gute engere Freunde, kannst du vielleicht mit denen über deine Sorgen reden? Oder vielleicht direkt mit demjenigen, der dich enttäuscht hat? Wie soll dieser jemand wissen, wie es dir geht, wenn du nichts sagst? Soll er anhand deiner äußeren Verletzungen auf deine inneren Schmerzen schließen? Ich finde, es ist ganz wichtig, dass du deine Enttäuschung auch demjenigen gegenüber ausdrückst, der sie dir zugefügt hat. Ist vielleicht die ersten Male nicht ganz so einfach, aber Übung macht den Meister ...

Ja, und wegen dem Alkohol und dem Kiffen möchte ich dir auch noch was sagen. Ich finde, es ist der falsche Weg, deine Gefühle zu betäuben. Das Leben hat so viel zu bieten, nicht nur Schlechtes, auch Gutes, und du kriegst das alles nicht mehr mit, wenn du dicht bist.
Also flyingaway, mein Rat an dich: flieg nicht weg, bleib hier!
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