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Horizont Anfänger
Anmeldungsdatum: 19.08.2011 Beiträge: 7
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Verfasst am: 19. Aug 2011 12:59 Titel: Umgang mit trinkender Ehefrau |
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Hallo zusammen,
Ich würde gerne eure Meinung und Erfahrung (speziell auch der Angehörigen) hören.
Ich bin seit über 10 Jahren verheiratet, 2 Kinder. Meine Frau trinkt gerne regelmässig und auch viel. Jeden 2ten Tag ca. 1 Flasche Wein. Dazwischen freie Tage. Es gibt keine (sichtbaren) Entzugserscheinungen. Die Wirkung setzt irgendwann ein mit lallen, Sprachstörungen, etc...aber es gibt keinen Stop. Irgendwann geht sie müde ins Bett und hat am nächsten Morgen manchmal Katerstimmung. Das passiert nicht immer, manchmal wirkt sie auch noch recht nüchtern. Das sind Situation, die mir nicht gefallen, ich mir Sorgen mache und die auch nicht gut für die PArtnerschaft bin. Leider bin ich auch Komplize bzw. werde dazu gemacht (Machst Du mal ne Flasche Wein auf?). Wie kann man als Angehöriger damit umgehen und wie erkennt der Betroffene die Problematik?
LG,
Horizont |
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Sonnenscheinchen Silber-User
Anmeldungsdatum: 09.06.2011 Beiträge: 202
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Verfasst am: 19. Aug 2011 13:30 Titel: |
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Hallo Horizont !
Ich würde sagen deine Frau befindet sich gerade in einem Stadium, indem es, schleichend, immer mehr Alkohol werden könnte. Trinkt sie denn nur abends oder auch am Tag ?
Habe mir selber erst vor ein paar Wochen eingestanden Alkoholikerin zu sein und versuche zur Zeit da raus zu kommen. Bei mir waren es täglich 4-6 Bier, abends, so nach dem Motto, Kind im Bett, Arbeit verrichtet und jetzt ein schönes Bier.
Habt ihr denn schon mal über dieses Thema gesprochen ? Sieht sie das als normal an, weißt du wie sie darüber denkt ? Was sagt sie ? Merken die Kinder was ? Streitet ihr euch deswegen ? Seit wann ist das so ?
Jedenfalls finde ich es klasse das du dir Sorgen machst, was auch überhaupt nicht unberechtigt ist ! Alkohol zerstört Familien .
Gruß Sonnenscheinchen |
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Horizont Anfänger
Anmeldungsdatum: 19.08.2011 Beiträge: 7
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Verfasst am: 19. Aug 2011 13:40 Titel: |
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Hallo Sonnenscheinchen,
Danke für Deine Nachricht! Schön, daß Du zur Einsicht gekommen bist! Wie kam es dazu?
Meine Frau trinkt nur Abends (auch am WE), mit sehr seltenen Ausnahmen. Ich denke es ist dann eher so wei bei Dir: Feierabend, Kinder im Bett, Mann dabei: jetzt ein Wein! Wir haben über das Thema gesprochen, aber von ihr aus geibt es da keine (echte) Einsicht mit Folgen. IM Prinzip weiss sie schon, dass das nicht ok ist, aber der persönliche Leidensdruck ist wohl nicht groß genug, was zu ändern. Ich denke sie kann es solange mit sich abmachen, solange ich auch mal ein Weinchen mittrinke. Daher wollte ich komplett damit aufhören und die Komplizenschaft entziehen. Die Kinder merken recht wenig, weil sie meist schon im Bett sind, oder der Pegel Abends nicht so hoch. Aber irgendwann werden sie die vielen Flaschen bemerken. Wir haben nie gestritten, sondern ich habe merhfach das Gespräch gesucht, was dann in kurfrsitigen Besserungen mündete, aber nicht dauerhaft.
LG,
Horizont |
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Sonnenscheinchen Silber-User
Anmeldungsdatum: 09.06.2011 Beiträge: 202
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Verfasst am: 19. Aug 2011 14:07 Titel: |
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Ich kam zu meiner Einsicht, als ich am Morgen nicht mehr wußte wie ich am Abend zuvor ins Bett kam, so gut wie jeden Tag . Aber der aussschlaggebendste Punkt war, als ich mir überlegt habe, mein Kind wird in der Schule bald die Drogen als Thema bekommen, was soll ich ihm dann erzählen ? Davor hatte ich eigentlich am meisten Angst. Bei mir kommt eben die Problematik dazu das ich als Kind von Alkoholikern aufgewachsen bin und somit schon recht früh mitbekam, wie meine Eltern jeden klitzekleinen Frust mit dem Alkohol runterspülten. Ich habe mir immer geschworen niemals so zu werden und doch hat es sich eben ÜBER JAHRE ( 11 ) eingeschlichen. Das Problem ist ja auch Folgendes. Man sieht im Alkoholiker oft nur den Mensch mit der Schnapsflasche, selten den, mit Wein oder Bier. So sah ich das ja auch. Ich abhängig ? Wegen den paar Bier ? Ha, das trinken andere zum Frühstück !
So kann man sich das richtig schönreden .
Ein wichtiger und richtiger Schritt, meiner Meinung nach, wäre es, wenn du dein Komplizendasein erstmal einstellst. Denn wenn der Partner mittrinkt, warum sollte man davon lassen ? Probier`s einfach aus und schau was sie macht. Da sie ja noch nicht in solch einem Fahrwasser ist und sie NOCH NICHT täglich trinkt, wäre meiner Meinung nach viel möglich ! Könnt ihr evtl. irgend etwas an den abendlichen Abläufen ändern ?
Gruß Sonnenscheinchen |
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Horizont Anfänger
Anmeldungsdatum: 19.08.2011 Beiträge: 7
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Verfasst am: 19. Aug 2011 15:09 Titel: |
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Ich denke, dass auch ein Problem ist, dass man in der Privatsphäre unauffällig bleibt. Wir sind beide über 40, das soll nichts heissen, aber da kriegst du nur noch selten Besuch nach 10h Abends, bist nicht mehr oft auf Parties (auch wegen der Kinder)...Da fält es nur noch noch wenigen Leuten wirklich auf...
Weiterhin ist es ja gesellschaftlich sogar extrem gewünscht Alkohol zu trinken, zu manchen beruflichen Anlässen wirst du nicht gefragt, ob den den Wein trinken möchtest.
Ich denke auch und wir sind dabei, daß wir außerhäusig was machen sollten (raus aus der Anonymität) und etwas mit Sport als Entspannungsausgleich...Muss man halt mit den Kindern organisieren...
Ich werde erstmal alles probieren und mich darauf vorbereiten, daß es Rückfälle geben wird.
Wichtig ist auch aus dieser Kombination plaudern=trinken=rauchen herauszukommen...aber das liegt sicher auch an mir...
LG,
Horizont |
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Trini Platin-User
Anmeldungsdatum: 17.06.2009 Beiträge: 1147
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Verfasst am: 21. Aug 2011 01:02 Titel: |
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Hallo Horizont
es ist gut das du dir hier Rat und beistand suchst, denn was du schreibst hört sich nicht so gut an. Das du dich nicht zum Komlizen machen willst verstehe ich und es ist gut das du das merkst. Aber... ... ...
warum sagst du denn nicht einfach nein zu ihr wenn sie dich bittet eine Flasche zu öffnen?
Finde herraus was deine Frau sich wünscht, was vermisst sie?
Nach so langer Beziehung und Kinder kann sich eine routine einschleichen die deine Frau vermutlich (unbewußt) mit Wein kompensiert. Wenn das Gewohnheit wird, wirds gefährlich. |
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Horizont Anfänger
Anmeldungsdatum: 19.08.2011 Beiträge: 7
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Verfasst am: 21. Aug 2011 15:54 Titel: |
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Hallo,
Ich habe die Dinge angesprochen und immerhin verlief das Gespräch besser als gefürchtet, aber schlechter als erhofft. Liegt aber vielleicht auch daran, daß es erst mal sacken muß. Ich trinke jetzt gar nichts mit mir und entziehe mit komplett der Komplizenschaft, dann muss ich mir wenigstens keinen Vorwurf machen, es auch noch geduldet zu haben.
Ich habe angesprochen, daß ich denke, das die Situation uns auseinandertreibt und ich mir Sorgen um die Gesundheit mache. Sie hat zugegeben, daß es zuviel war und ist.
Meine erste Sorge ist nun, daß das ganze ein wenig unter den Teppich gekehrt wird und in1-2 Wochen steht man wieder da wie vorher. Ich habe aber auch nichts erwzungen, wollte nur ein statement und eine Reaktion. Und genau die fiel sehr nüchtern aus. Wie ironisch.
Liebe grüsse und macht eure Keller dicht!
Horizont |
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Sonnenscheinchen Silber-User
Anmeldungsdatum: 09.06.2011 Beiträge: 202
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Verfasst am: 21. Aug 2011 16:40 Titel: |
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Glückwunsch Horizont !
Der erste wichtige Schritt ist somit getan, nun kannst du erst mal abwarten was passiert. Finde ich super deinen Entschluss erstmal mit der Trinkerei zu streiken . Sie kann sich jetzt Gedanken machen, ohne Druck deinerseits, und doch mit dem Wissen um deine Sorge bezüglich ihr, eurer Partnerschaft und eurer Familie.
Und das
Zitat: | Sie hat zugegeben, daß es zuviel war und ist. |
ist wenigstens schon mal ein Eingeständnis ihrerseits. Wer weiß, vielleicht ist sie sogar froh darüber das sie jetzt über dieses Thema mit dir sprechen kann. Blöderweise vertraut man ja oft dem eigenen Partner die Dinge die einen am meisten bedrücken nicht an . Ich wünsche dir weiterhin soviel Mut und Kraft !
Zitat: | und macht eure Keller dicht! |
Mein geistiger Keller läuft leider noch ein wenig voll , gehe aber am Mittwoch, zum ersten Mal in meinem Leben ( *aufdiebrustklopf* ), in eine Selbsthilfegruppe. Bin mal gespannt.
Auch liebe Grüße, Sonnenscheinchen |
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Horizont Anfänger
Anmeldungsdatum: 19.08.2011 Beiträge: 7
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Verfasst am: 21. Aug 2011 17:49 Titel: |
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Hey Sonnenscheinchen!
Auch Dir Glückwunsch zum mittwöchlichen Entschluss! *schulterklopf*. Ich denke dies ist ein guter und richtiger Entschluss, denn du hast im Prinzip schon eins der wichtigsten DInge geschafft: Ehrlich zu Dir selbst zu sein!
Danke für die positiven Worte, die Zeit wird zeigen, was passiert. Ich warte ab. Einerseits war es erleichternd es rauszulassen und ich denke, die Worte waren auch gut gewählt und sind angekommen (hatte befürchtet, dass es schlimmer wird), andererseits kenne ich die Reaktion und bin gespannt, ob diesmal wirklich was passiert...
LG,
Horizont (halb verhangen, halb sonnig) |
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Sonnenscheinchen Silber-User
Anmeldungsdatum: 09.06.2011 Beiträge: 202
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Verfasst am: 21. Aug 2011 18:03 Titel: |
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Du wirst hoffentlich weiter berichten !
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Horizont Anfänger
Anmeldungsdatum: 19.08.2011 Beiträge: 7
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Verfasst am: 24. Aug 2011 11:15 Titel: |
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Das hoffe ich von Dir auch, Sonnenscheinchen! Man ist ja neugierig
Bei mir gibt es eigentlich nciht viel Neues zu berichten, aber das ja wenigstens auch: Nichts Schlechtes. Ich bin nicht mal verhalten optimistisch, dafür ist es viel zu früh.
LG,
Horizont |
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Sonnenscheinchen Silber-User
Anmeldungsdatum: 09.06.2011 Beiträge: 202
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Verfasst am: 24. Aug 2011 11:51 Titel: |
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Wie gesagt, es braucht alles seine Zeit, deine Frau weiß jetzt woran sie ist. Der Schritt von dir war gut und richtig. Das Positive ist ja, das sie wenigstens nicht jeden Tag getrunken hat und DAS AUCH DU ES EINFACH SEIN LASSEN KANNST. Glaub mir, auch das wird ihr helfen ! Wenn du meinst sie wird unruhig oder so, dann griebel ihr auf der Kopfhaut rum, so kopfhautmassagemäßig, das ist herrlich entspannend ! Sofern sie das mag .
Was mich betrifft, ich war schon 20 Tage nicht mehr besoffen , und ehrlich gesagt, es ist schön einen klaren Kopf zu haben, sei es morgens oder abends. Nur bin ich das halt gar nicht mehr gewöhnt. Jedenfalls fühlt es sich so gut an, dass ich überhaupt keinen Bock auf voll sein habe. Ist nach 11 Jahren ja auch was . Wenn nur diese blöden 2 Bier abends nicht mehr wären, na ja, schaun mer mal. Heute geh`ich ja zur Selbsthilfegruppe, bin mal so was von gespannt.
Und ganz ehrlich gesagt, ohne golden-tulip und frau holle hier im Forum wäre ich weder zum Arzt noch zur Drogenberatung gegangen. Oberherzlichen Dank an dieser Stelle an die Beiden !
Ich wünsch euch weiterhin viel Glück Horizont !
Gruß Sonnenscheinchen |
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Horizont Anfänger
Anmeldungsdatum: 19.08.2011 Beiträge: 7
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Verfasst am: 24. Aug 2011 12:23 Titel: 2 Bierchen |
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Hallo,
Ich denke, daß Dein "2-Bierchen-Problem" sicher in der Gruppe zur Sprache kommen wird. Insofern kannst Du Dich ja schon freuen über den Erfahrungsaustausch.
Du bist auch sicherlich auf dem allerbesten Wege und Du kannsts tolz auf Dich sein!
Ich ziehe meine Abstinenz voll durch, während meine Frau jeden Abend wenig trinkt...
Ich bleibe aber realistisch, der ANfang ist (hoffentlich) gemacht und die nächste Krise kommt irgendwann...
Liebe Grüsse,
Horizont |
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Sonnenscheinchen Silber-User
Anmeldungsdatum: 09.06.2011 Beiträge: 202
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Verfasst am: 24. Aug 2011 12:45 Titel: Re: 2 Bierchen |
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Horizont hat Folgendes geschrieben: | Ich ziehe meine Abstinenz voll durch, während meine Frau jeden Abend wenig trinkt... |
Cool das du das machst und nicht locker lassen, auch für dich !
Warte mal ab, kann ja auch sein das es ihr bei Zeiten gar nicht mehr gefällt was intus zu haben, während du fröhlich ohne Alk das Leben meisterst.
Drück`euch die Daumen ganz fest ! Und kuschelt, das gibt auch Geborgenheit !
Grüße |
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Saufnix Bronze-User
Anmeldungsdatum: 21.08.2011 Beiträge: 60
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Verfasst am: 24. Aug 2011 23:50 Titel: |
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Hallo Sonnenscheinchen und Horizont,
ich bin in ambulanter Therapie seit 2,5 Monaten. Und (Sonnenscheinchen) jetzt lass mich mal raten was die SG sagt:
Absolute Abstinenz und sofortige Therapie...
Leider bis Du schon in unserem "Alkohlclub" Sonnenscheinchen. Bei 2 Bierchen wird es nicht bleiben. Mit der Zeit wird es erfahrungsgemäß wieder mehr. Nur wenige, die die Schwelle vom gelegendlichen Trinken zum Dauertrinken überschritten haben können dauerhaft wieder zurück. Ist leider so.
Ich würde auch gerne wieder normal trinken (zB. das Bierchen zum Grillen). Jedoch wird mir nicht nur in der Therapie, sondern auch hier im Forum (und wo sonst ich noch lese) vermittelt, das wer einmal Alkohliker ist nur noch Saufen oder Abstinenz wählen kann. Es gibt scheinbar nur eine verschwindend kleine Gruppe die wieder normal Trinken kann.
Also wenn Du die 2 Bierchen nicht sein lassen kannst bist Du Alkoholikerin und mußt abstinent leben.
An Horizont:
Wenn deine Frau nicht Im "Club" landen will sollte sie unbedinkt ein par Monate aussetzen.
Mir fällt es noch schwer zu akzeptieren das ich nie wieder Alkohol trinken darf.
Jetzt heißt es kämpfen oder saufen
Ich bin am kämpfen
Macht ihr mit
Gruß Saufnix
PS. Lasst die Köpfe nicht hängen wenn es mit der Abstinenz nicht sofort klapt aber KÄMPFT darum |
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