Substitol reduzieren

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Quasimodus
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1802

BeitragVerfasst am: 19. Feb 2021 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

letztendlich ist die Entscheidung ohne Opiate zu leben ja an bestimmte Hoffnungen und Erwartungen geknüpft, sonst würdest du diesen Kampf ja nicht auf dich nehmen.
Du sprichst deine Konsumgewohnheiten an (Videos/TV), deine Unkonzentriertheit, diese Barriere im Kopf aktiv am Leben teilzunehmen.
Ich hab diese Probleme auch, schiebe alles vor mir her.
Ich habe seit 2 Monaten eine neue Badezimmerlampe noch verpackt rumliegen, ich kriege es einfach nicht hin, ein paar Löcher in die Wand zu bohren.
Nachts schlafe ich schlecht, am morgen muss ich erstmal eine Nase ziehen, um überhaupt in die Gänge zu kommen, und das wiederholt sich alle 4-6 Stunden.
Und ich habe permanent schlechte feelings und ein schlechtes Gewissen.
Dann taucht dieses "Warum geb ich mir das ? " auf und man stellt wieder alles Frage, das zehrt.
Ich bin überzeugt davon, dass die Lebensqualität ohne Opiate steigt, aber klar, mit einer Minimaldosis kann ich auch ganz gut leben.
Oder was ? Rolling Eyes
Wenn man sich dann noch sozial isoliert, wird man die Zweifel nicht mehr los.

Du hast einen Termin für Ende März, das ist eine gefühlte Ewigkeit, ich würde versuchen, früher das Gespräch zu suchen.
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Weaver
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 11.07.2013
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 19. Feb 2021 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Quasi!

Ja, ich hatte die Hoffnung, dass wenn ich keine Substis mehr nehme ich Zugang zu Erinnerungen bekomme, die durch Dissoziation nicht zugänglich sind.
Das war mein Hauptmotiv.
Aber ich glaube nicht, dass das eintreten wird. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass zwischen 30, 20, 10mg und Null da so ein großer Unterschied ist.
Vielleicht irre ich mich aber auch...

Mein Hauptproblem ist, dass ich mich so schwer konzentrieren kann. Reicht für Filme, Musik hören und so Zeugs, aber nicht um am Buch weiter zu schreiben oder zu zeichnen.
Das fühlt sich original an, als müsste ich dafür meine Gehirnzellen aufwendig ausrichten, wie Steine die man über einen Bach legt um ihn überqueren zu können, aber kaum liegen sie dort, kann man den Weg nicht nutzen, weil sie sich woanders verteilt haben. Das ist total anstrengend. Rolling Eyes

Meinen Alltag hab ich mittlerweile gut auf der Reihe - ich erledige Zeugs das zu erledigen ist ziemlich zügig Wink Ich kenne aber nur zu gut was du ansprichst. Frag nicht wie lange es gedauert hat bis die Wohnung halbwegs eingerichtet war Shocked

Schlafstörungen sind echt mies. Tut mir leid, dass du die sogar mit Drogen hast!
Ich hab mit Benzos angefangen wegen Panikattacken und Schlafstörungen. Schlimmste Alpträume noch dazu.

Früher, als ich ärger drauf war, hab ich mich auch oft gefragt warum ich mir das gebe, aber es ging mir auch zu mies um was dran zu ändern. Das ist echt schwierig.

Jetzt frage ich mich dasselbe Wink
Warum konnte ich mich nicht über eine Reduktion auf 10 (oder meinetwegen auch 20mg) freuen? Hätte das nicht auch gereicht? Dafür hätte ich auch nicht in der Substi bleiben müssen...

Ich weiß nicht ob die Lebensqualität ohne Opiate besser ist. Echt nicht.
Ich nehme das Zeug aber auch seit 30 Jahren durchgehend.

Gegen meine soziale Isolation muss ich dringend was unternehmen, da hast du ganz Recht. Ist mir Corona dazwischen gekommen. Hatte geplant bei einer Tierschutzorganisation mitzumachen und mich nach ehrenamtlicher Arbeit umzusehen.
Ich brauche aber auch echt viel Zeit für mich.

Früheren Termin gab es nicht. Also nicht für jemanden wie mich der noch nie bei der Beratungsstelle war - da braucht man einen Erstgespräch Termin Surprised Und einen Ausweis und Meldezettel.
Echt cool.
Leute die obdachlos sind nehmen die dort wohl gar nicht.

Wien ist ein Dorf, da gibt es nicht so viele Angebote. Liest sich viel wenn man im Netz guckt, aber in der Praxis sieht es dann anders aus.
Es gibt noch eine niedrigschwellige Drogenberatung. Da gäbe es vermutlich früher einen Termin, aber bei denen geht es eher darum Spritzen zu tauschen, duschen und wo abhängen zu können...

Ich hoffe es läuft für dich bald besser, dass du aus den schlechten feelings und schlechtem Gewissen raus findest.
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Weaver
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 11.07.2013
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2021 11:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ein kurzes Update:

Ich war dann nochmal bei meinem Hausarzt/Substiarzt, aber diesmal bei ihm persönlich (ist eine Teampraxis und ich bin zuvor immer bei einem der anderen Ärzte gelandet). Er hat vorgeschlagen, dass ich auf Tramal Tropfen umstelle und da einfach immer mal einen Tropfen weg lasse.
Einige Tage später hatte ich den Termin bei der Drogenberatung, die machten denselben Vorschlag.

Ich habe also mit Tramal weiter reduziert. Begonnen mit 3 mal 10 Tropfen. Was eigentlich zu wenig war, mein Arzt meinte 3 mal 30 oder auch 40, das müsse ich selber ausprobieren.

Anyway, mit den Tramal lief es gleich viel besser.

Wie es bei mir häufig der Fall ist, musste natürlich wieder was Blödes passieren. Das Haus in dem ich wohne wird ja seit Jahren immer wieder verkauft und jeder neue Eigentümer will mich raus bringen.
Jetzt haben sie wieder krassen Druck gemacht und ich muss sagen, ich kann nicht mehr. Darum habe ich zugestimmt auszuziehen, in eine andere Wohnung, die größer ist, aber die Lage sagt mir nicht so zu...
Naja, alles extrem stressig und eine echt blöde Sache. Und ärgerlich, dass die Menschen die Geld haben und noch mehr Geld machen wollen, andere vertreiben. Aber das ist ja nix neues.

Ich werde nun Anfang Juli umziehen und nun, da die Entscheidung gefallen ist, beginnen die Tramal zu reduzieren.
Als es so extrem stressig war, wollte ich damit gar nicht erst anfangen.

Sonst finde ich es super angenehm, nicht mehr in Substi zu sein ; ) Muss nun nicht mehr jeden Monat zum Arzt. Mit so einem Tramal Fläschchen komme ich gut 6 Wochen aus.
Wobei die Tramal eine Dosierpumpe haben, mit der man nicht weniger als 5 Tropfen auf einmal entnehmen kann. Damit ist in kleinen Schritten reduzieren eh nicht möglich. Tramabene hingegen kommen ohne diese Pumpe. Das musste ich erst mal rausfinden und ein Rezept dafür besorgen.

Sonst geht es mir gut. Ich fühle mich langsam wieder normal Smile
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Quasimodus
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1802

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2021 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

hi weaver,

interessant, das es mit Tramal so gut läuft bei dir.
Ich steh ja auch vor dem Absprung von Oxycodon, und brauche was "Niederpotentes", was aber auch ein gutes feeling erzeugt.
Tramal hab ich sporadisch genommen, ich kann mich aber nicht an einen schlechten turn erinnern.
Das es die in Tropfen gibt , ist natürlich sehr cool.
Ich werde meinen doc mal fragen diesbezüglich, er kennt sich aus mit drugs.
Pola/Metha kommt nicht mehr in Frage, Tramal bzw Tramadol hört sich echt gut an, um damit abzuturnen.
Gib abundzu mal ein update, auch welche Mengen du brauchst , wie oft am Tag etc
Das wäre mir eine Hilfe
cu
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 3. Jun 2021 08:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Quasi,

wieso gehst Du nicht über Tex raus? Bist bei 200 Oxy etwa noch? (hatte ich gelesen iwann mal) Plus ne Kugel...Da würde man sich an der " Krampf- Schwelle" bewegen, in Tramadol umgerechnet.

Ich war auch super verwundert, dass das funzt mit Tramdol, aber Weaver war ja viel viel weiter runter mit Substitol, als sie es eindosierte.

Und etwa auf der Oxy Dosis, wie Du - das sitzt fest nach ner gewissen Zeit. Hab das nur über Tex gepackt. Und selbst das, war haarig. Hat einiges an Disziplin verlangt. Du hast ja auch schon etliche Hammerentzüge hinter Dir, samt Switschen, etc. (Hatte mal alte threads gelesen). Neue Reize setzen, um aus alten Mustern raus zu kommen. (Auslösereiz-Gewohnheit -Belohung) Das funzt im Suchtbereich ebenso, wie bei allem anderen. Wenn man das alleine macht, geht es halt nicht anders, als wenn man bspweise in ner Klinik alles vorgesetzt bekommt. Völlig gleich, wie Du das machst, iwas wirste ändern müssen. -> Ich hab an den Fäden gezogen, die mich am meisten behinderten. Morgens aufstehen und den Tag anders beginnen, war eine große Hilfe...(ich geh gleich raus und mache meine Atem- und Dehnübungen, Moron macht jeden frühen Morgen Dehn-, KraftTraining, läuft, macht Übungen gegen die Schmerzen, nimmt Physio in Anspruch in D, samt Med. Massagen, NEMs. Schon seit längerem, hat sich körperlich aufgebaut, er hat früher angefangen, als ich, manches w i r k l i c h zu ändern, aus ihm wurde u.a. ein durchtrainierter Mann, körperliches nimmt Einfluss auf unsere Psyche...)

Du schreibst öfter mal, Du hättest nie gedacht, dass Du so alt wirst - jetzt ist es aber so und das ist doch schön! Möglichkeiten zu nutzen, so dass wir unser Leben mögen - es kommt entschieden darauf an, Muster zu ändern. Die erste Zeit kann was zäh werden, aber dann - geht es wie von selbst, das haben Gewohnheiten so an sich. Smile

Auf jeden Fall gut, Oxy erst mal los zu werden, doch ich befürchte, Tramdol ist zu nieder potent, bz die Umrechnungsdosis wäre nicht tragbar.

Drück Dir die Daumen, was auch immer Du machst und änderst, den hinderlichen Mist los zu werden!
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Quasimodus
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1802

BeitragVerfasst am: 3. Jun 2021 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

ja, tex.
das bedeutet kein H mehr.
Soweit bin ich noch nicht.
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2021 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, wäre unsinnig. Wobei ich eine Zeitlang Tex als Grundversorgung nahm und am Wochenende mal was holte. Aber jeden Tag ist doof, schon wegen der Ärzte, wenn Du das nicht schwarz besorgen kannst. Warum willste denn die Oxys dann raus nehmen? Die sind doch perfekt für ein Wattefeeling, das Du noch brauchst - oder möchtest. Kommen H am nächsten, je nach Galenik.
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Weaver
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Anmeldungsdatum: 11.07.2013
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 4. Jun 2021 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Pola/Metha kommt nicht mehr in Frage, Tramal bzw Tramadol hört sich echt gut an, um damit abzuturnen.
Gib abundzu mal ein update, auch welche Mengen du brauchst , wie oft am Tag etc
Das wäre mir eine Hilfe


Quasi, ich denke da hat dakini Recht - du würdest wohl eine ziemlich hohe Dosis vom Tramal brauchen und dann können die Krampfanfälle auslösen.

Ich habe mit 3 mal 10 Tropfen am Tag begonnen und 10 Tropfen entsprechen 25mg Tramadol.

Ich würde versuchen mit möglichst wenig Oxys auszukommen oder auf Morphium umsteigen, weil es da eben ziemlich geringe Dosierungen gibt, bevor ich auf Tramal umsteigen würde.

Ich hoffe du findest einen guten Weg für dich!
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Quasimodus
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1802

BeitragVerfasst am: 22. Jun 2021 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

ja, komisch, dass Oxycodon bei mir nicht hinhaut.
Vielleicht liegt es daran, dass ich gut 10 Jahre anfangs hochdosiert auf Metha/Pola war und man spricht ja immer von seinem persönlichen Suchtgedächtnis.
Ich mein, klar , wenn ich 3 mal 40mg Oxy nehme, bin ich nicht mehr affig, aber mir fehlt da was, obwohl es ja tatsächlich so ist, das Oxy dem H am nächsten kommt.
Bin jetzt 3 Jahre raus von Pola und möchte eigentlich nie wieder rein, kaufe mir zum Oxy trotzdem Gift, was ja eigentlich Schwachsinn ist.
Aber das Ritual des Nehmens, ne Nase Gift mit ner Rivo morgens nach dem aufstehen, das wird noch dauern, bis ich mich davon abwenden kann.
Benzos sind immer meine Hauptdrogen gewesen und immer in Verbindung mit H.
Der Blutdruck geht runter, blödes Argument, aber isso.
Es fällt mir extrem schwer , auf diese beiden Substanzen zu verzichten, zumal ich noch ganz andere Baustellen habe suchttechnisch.
Im Moment hänge ich fast jeden Tag an der crackpfeife, ich muss auf Entgiftung, echt, fuck.
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2021 07:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Quasi,

Rituale & lange Sucht, sitzen fest und jeder Schritt zur Veränderung tut weh, ist nicht grad "zufällig" was im Leben aufgetaucht, was es einem erleichtert. oder wie bei Weaver - ein guter Zeitpunkt IN ihr. Die Motivation ist halt auch ganz entscheidend, Schutz in der ersten langen Zeit... Weißte ja selbst alles.

Naja, Oxy fand ich zu Beginn schier gar öde. Mein Stoffwechsel hat völlig anders reagiert, als ich von anderen hörte. (warmes anfluten, ect). Eines leisteten sie, als ich die für mich passende Galenik fand (heumann): sie beruhigten mich. Und zwar absolut zuverlässig. Zudem verschwanden sämtlichen Schmerzen. Bis zu einer für mich verträglichen Dosis, war mein vegetatives Nervensystem absolut all right, mein Konzentrationsvermögen fantastisch! Moron hatte auf dem Zeug einen Bomben Abschluss hingelegt. Es ist ein hervorragendes Medikament, das einiges mehr kann, als manch anderes Pillchen.

3x40 mg ist nicht so viel für einen Süchtigen, der zus. Benzos, H konsumiert und Koka...also voll drauf ist. (andersrum addiert es sich) Die Dosen können schnell klettern. Selbst yes, war auf 3x80, wenn ich mich recht erinnere, steht hier ja iwo...der Entzug hatte es in sich zudem nach einigen Jahren. Man sollte es nie zu lange einnehmen und nicht zu hoch. (ist man nicht drauf angewiesen aus Krankheitsgründen, die sich nicht mit diversen Maßnahmen abmildern lassen)

Find ich also höchst normal, dass sich Aufregung legt bei Opiaten. (somit der Blutdruck sinken kann)

Das zeigt doch vllt auch, wo bei Dir Knackpunkte liegen könnten, Quasi! Nicht jeder Süchtige used, um sich zu beruhigen! (oft geht es um tief sitzendes Leid, ect, bunte Sträuße an Diagnosen) Bei echten Junkys kenne ich persönlich niemanden, der nicht entsprechende Diagnosen mit brächte, Kindheitstraumen, whatever. (im Zeitverlauf kommt manches hinzu)

Und vllt wäre es nicht das dümmste, das noch einmal abklären zu lassen? Was bei Dir möglicherweise zugrunde liegt? Heute sind die Methoden, Diagnostik gut voran gekommen. Klar ist die lange Zeit Faktor, aber doch nicht nur! Denke ich.

Die polytoxe Nummer macht es halt zus. echt schwer, da wieder raus zu kommen. Du kennst das alles, Teilentzüge, usw. Es scheint bei Dir doch sehr um Beruhigung zu gehen (auch Unsicherheiten -> zeigte sich im Entzug damals 2016 auf null) - plus Kicksuche, die nun mal bei den meisten dazu gehört.

Lass doch mal in Richtung AD(H)S, impulsiver Bordie,... schauen (dazu passen rezidivierende Depris, polytoxes Suchtverhalten, Selbstunsicherheit, ...) , Quasi. Vllt kommt was bei raus? Das würde Dir entschieden helfen, mit Dir selbst umzugehen, Deine Gefühle aushalten zu lernen, sie in andere Bahnen zu lenken.

Wenn Du weißt, wie Du Dich besser regulieren kannst und dazu ist eine vernünftige Diganostik unerlässlich - auch in dem Alter. Ich meine, dass man gerade in dem Alter manches besser kapiert und sich besser helfen kann, wenn alles auf dem Tisch liegt!

Es lohnt sich entschieden. Manchmal hab ich auch keinen Bock, alles auszuhalten, was ich so fühle! Wer hat das schon! Gar mit solch einem Köpfchen! Aber mit der Zeit geht es besser und gute feelings überwiegen. Ich sehe wirklich keinen vernünftigen Grund, warum das bei Dir anders sein sollte. Hättest es doch fast geschafft 2016 - was kam Dir da in die Quere?, auch ein Ansatzpunkt therapeutisch.

Ich bin anderer Meinung als die Ärzte, die Berge von Pillen verordenen, in dem Glauben, sie würden "nur" helfen und Schlimmeres verhindern. Sie verhindern nicht selten das Wichtigste, was der Mensch hat: das Gute fühlen zu können, das es immer gibt, seine Anlangen zu formen, sich persönlich zu entwickeln!

Es gibt Zeiten im Leben, da sind Pillen hilfreich. Aber man darf erkennen, wann es nicht mehr nötig ist! Außerdem gibt es wenig geileres, als die erste Zeit, wenn die Gefühle zurück kommen, sich unsere ureigene Kraft regt! Letzteres, mag jeder anders empfinden, aber für mich ist das der größte Kick, den ich kenne!

Dagegen ist Koka ein billiger Abklatsch und ich rauchte, als es noch bestes Material gab - lang ist´s her, aber so was vergisst man nicht. Ich kann mich daran erinnern, wie ich den Rauch aushauchte, mich zurück legte und der Kick wie ein Hammer meine Sinne erreichte. Ja, es war Bombe. Ein kurzer Moment! Danach sah die Welt mal so richtig beschissen aus. Man fühlte sich hundeelend...

Für mich hat die Natur immer mehr zu bieten, als alles künstliche! Man vergisst es, wenn man lange daran gewöhnt ist, dass die Substanzen alles für einen regeln. Alles nix neues für Dich.

Auch ich, liebe Drugs - aber es gibt so viel anderes, unglaublich Schönes, darauf mag ich nicht verzichten! (ich rauche seit langer Zeit kl Dosen, wie manch andere ihr "Feierabend Bier" trinken, wenn der Tag zur Neige geht, mich abends zu beruhigen - vor allem im stressigen D, aber es geht auch ohne - und wie! Wenn ich feststelle, dass ich woanders stressfreier zurecht komme, werde ich mir die guten Jahre nicht nehmen lassen. Aber erstmal schauen, niemals aufgeben! Alle Register ziehen!)

Reizt Dich nicht das Neue? Unbekanntes zu erkunden? Die Welt zu erleben, was sie noch geradezu himmlisches zu bieten hat? Durch den Schmerz zu gehen, hört iwann auf - aber das Neue, außen wie innen - das hört niemals auf!

Ich habe mehrfach erleben müssen, wie Menschen sich kaputt machten und starben, die ich liebte. Und wenn ich den Spiegel schaute, wusste ich, ich kann leicht dazu gehören. Aber es gibt auch andere Anteile in mir, die letztendlich stärker sind. Das kam nicht von allein. (nur manches, liegt in der Wiege)

Für mich persönlich, war jeweils die richtige Diagnostik mit am wertvollsten,der Umgang mit mir und allem! Das hilft mir, nicht etwa "Verbote". Und mein unstillbares Verlangen nach unbekannten Bereichen. Das muss gar nicht immer super knallig sein, es ist eine Art Neugier. Ich kann auch Stunden lang Spinnen beobachten. (Beruflich sogar inzwischen, war mir früher doch latte. Mir ging es niemals etwa um Prestige, lach** - vor meinen Augen, ne "billige Größe". ..)

Du darfst heraus finden, was Dir hilft. Denn ich bezweifle, dass Du das weißt. E i n Grund, immer wieder zu fallen...Wink
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Quasimodus
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1802

BeitragVerfasst am: 25. Jun 2021 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

moin Dakini,

klar würd ich jetzt lieber auf ner Welle in Nazare surfen und mir den Sonnenuntergang in Portugal anschauen, mitm schrottigen Wohnmobil und einem guten Freund.

Ich steck da aber grad so tief drin in dem Sumpf, das ist schon Treibsand.
Mache Termine bei der Drobs, lasse sie platzen , weil ich morgens erstmal n Affenkiller brauche.
Hab jetzt n neuen Anlauf genommen, ohne professionelle Hilfe gehts nicht.
Was sich als schwierig herausstellt, da ich merke , dass man mit dem Alter bestimmte fest eingefahrene Sichtweisen hat, bekommen hat, wie zB das ich mir partout nichts sagen bzw vorschreiben lassen kann,
Nicht umsonst bin ich bei zig Ärzten rausgeflogen noch in Substi, dann hab ich sie noch mehr gehasst, letztendlich ist es Selbsthass, darüber brauchen wir nicht diskutieren.

Ich hab mit Interesse deine Ansichten über Galenik gelesen.
Du erwähnst Oxys von Heumann, was ja auch ein Generika ist , genauso wie meine von Zentiva.
Das da aber so Unterschiede in der Wirkung existieren, die sich auch aufs feeling, Verträglichkeit etc auswirken , war mir nicht bewusst.
Ich weiss jetzt auch nicht ob Zentiva den billigsten Scheiss herstellt, gehört habe ich von der Fa nicht viel.
Heumann dagegen sagt mir schon was.
Glaubst du, dass es gerade bei Morphinprodukten solche Unterschiede in der Herstellung gibt ?
okay, Rohypnol von Roche waren auch KingSize, aber letztendlich doch auch nur Flunitrazepam.
Ik wees och nich.
Habe mir jetzt B12 und OPC Traubenkernextrakt bestellt, wobei B12 ja auch die Stimmung heben soll.
Ich bin überzeugt, depressive Phasen zu haben, bin da aber skeptisch.
Nur ein Bsp.:
Bin inner Klinik und da ist ein Mitpatient, der auch immer Depris geschoben hat.
Der Chefarzt hat ihm dann was rausgetan, was anfluten muss über 2 Wochen, aber dann bei ihm sehr gut gewirkt hat.
Er hat sich lang besser gefühlt.
Die NW waren allerdings übelste Fressattacken, und er war von Haus aus schon kein Spargel.
Da frag ich mich was ist besser ?
Das Medikament nehmen und fressen und dann iwann so genervt sein von seiner Gewichtszunahme, dass man sich unattraktiv fühlt und in den Rückfall schlittert durch eine kleine junk Diät und sich wieder scheisse fühlt ?
Ich weiss, es gibt AD`s wie Fluctin, die machen nicht dick, was ich mich aber frage ist wie ein Chefarzt auf so eine Idee kommt einem Süchtigen, der eh schon problems mit dem Selbstwert hat sowas zu verschreiben.
Naja , ich schweufe ab.
Erklär mir das mal mit Oxy von Heumann und Galenik, evtl wäre es ein Anfang, mir kein Gift mehr kaufen zu müssen.

Thanks
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2021 15:56    Titel: Antworten mit Zitat

Quasimodus hat Folgendes geschrieben:



Ich hab mit Interesse deine Ansichten über Galenik gelesen.
Du erwähnst Oxys von Heumann, was ja auch ein Generika ist , genauso wie meine von Zentiva.
Das da aber so Unterschiede in der Wirkung existieren, die sich auch aufs feeling, Verträglichkeit etc auswirken , war mir nicht bewusst.
Ich weiss jetzt auch nicht ob Zentiva den billigsten Scheiss herstellt, gehört habe ich von der Fa nicht viel.
Heumann dagegen sagt mir schon was.
Glaubst du, dass es gerade bei Morphinprodukten solche Unterschiede in der Herstellung gibt ?





Das ist doch Blödsinn...

Wo Oxycodon draufsteht ist auch Oxycodon drin,ob ne 10mg oder ne 80mg Pille !Egal von welchem Herrsteller und Generika...der Wirkstoff bleibt gleich.
Ich bin jetzt fast 10 Jahre auf Oxy und nehme es immer unretardiert und habe schon einige Hersteller durch wie z.b.
STADA,ratiopharm,Hexal,Heumann und auch Zentiva.Z.zt. nehme ich auch die Oxycodon von Zentiva! Ich konnte noch nie Unterschiede von der Wirkung und Feeling feststellen oder spüren...
Der einzige geringe Unterschied ist das "Anfluten" z.b. die Oxy's von Heumann fluten schneller an wie die Oxy's von Zentiva aber das ist nichts im Vergleich zu den Oxycodon-Akut-Kapseln ,die ich auch schon mehrmals hatte.Aber die Kapseln sind mir persönlich doch zu heikel da man sich ruckzuck ganz schnell viel zu hoch dosiert ( die Gier eben...) Wink
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Weaver
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Anmeldungsdatum: 11.07.2013
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 2. Sep 2021 09:29    Titel: Antworten mit Zitat

So, mal ein Update von mir Wink

Ich habe nun die Tramal weiter reduziert auf 3 mal 7 Tropfen und merke da auch keinen Unterschied.
Mittlerweile schlafe ich wieder gut, das einzige was immer noch Mist ist, ist dass mir der Zugang zu kreativen Dingen fehlt. Und die haben blöderweise einen Großteil meines Lebens ausgemacht.
Darum überlege ich immer öfter, ob es nicht besser für mich ist eine kleine Dosis Substitol zu nehmen. Mit 20mg lief ja noch alles gut.

Nun ja, gestern dachte ich, was solls, ich probiere es einfach mal und hab 10 mg genommen. Ich wollte wissen, ob ich dann die Ruhe habe um etwas zu zeichnen oder zu schreiben, usw... Hab eine Weile überlegt und mich dann entschieden die 10 mg retardiert zu nehmen.
Mir ging es gut, ich war gut drauf und alles fein. Nach einer Stunde etwa setzte die Wirkung ein und es war einfach nur mistig.
Hab mich müde gefühlt, die Augen schwer, aber zugleich auch unruhig. Das gute Gefühl von zuvor war weg, als hätte sich ein Schleier aus Missmut darüber gelegt.
Nach 4 oder 5 Stunden wurde es dann besser und da war ich echt froh drüber. Auf so einen mieses feeling kann ich dankend verzichten. Confused

Jetzt fühle ich mich ein bisschen wie in einer Sackgasse. Ich habe damit gerechnet, dass es ein gutes feeling sein wird und das Problem eher darin bestehen wird, dass ich es wieder haben will.
Naja, komisch.
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ast
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Anmeldungsdatum: 14.03.2012
Beiträge: 3321

BeitragVerfasst am: 2. Sep 2021 09:45    Titel: Antworten mit Zitat

Weaver hat Folgendes geschrieben:
So, mal ein Update von mir Wink

Ich habe nun die Tramal weiter reduziert auf 3 mal 7 Tropfen und merke da auch keinen Unterschied.
Mittlerweile schlafe ich wieder gut, das einzige was immer noch Mist ist, ist dass mir der Zugang zu kreativen Dingen fehlt. Und die haben blöderweise einen Großteil meines Lebens ausgemacht.
Darum überlege ich immer öfter, ob es nicht besser für mich ist eine kleine Dosis Substitol zu nehmen. Mit 20mg lief ja noch alles gut.

Nun ja, gestern dachte ich, was solls, ich probiere es einfach mal und hab 10 mg genommen. Ich wollte wissen, ob ich dann die Ruhe habe um etwas zu zeichnen oder zu schreiben, usw... Hab eine Weile überlegt und mich dann entschieden die 10 mg retardiert zu nehmen.
Mir ging es gut, ich war gut drauf und alles fein. Nach einer Stunde etwa setzte die Wirkung ein und es war einfach nur mistig.
Hab mich müde gefühlt, die Augen schwer, aber zugleich auch unruhig. Das gute Gefühl von zuvor war weg, als hätte sich ein Schleier aus Missmut darüber gelegt.
Nach 4 oder 5 Stunden wurde es dann besser und da war ich echt froh drüber. Auf so einen mieses feeling kann ich dankend verzichten. Confused

Jetzt fühle ich mich ein bisschen wie in einer Sackgasse. Ich habe damit gerechnet, dass es ein gutes feeling sein wird und das Problem eher darin bestehen wird, dass ich es wieder haben will.
Naja, komisch.

freu Dich doch, der Körper weiß wohl besser als der Kopf, was gerade angesagt ist Wink
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Weaver
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Bronze-User


Anmeldungsdatum: 11.07.2013
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 2. Sep 2021 10:07    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
freu Dich doch, der Körper weiß wohl besser als der Kopf, was gerade angesagt ist Wink


Danke ast!
Ja eh. Wink
Hab aber noch nie gehört, dass man als langjähriger Konsument Schwierigkeiten hat sein alten Konsummuster wieder aufzunehmen Smile Das ist strange.

Und es fühlt sich halt scheiße an, wenn man nicht zurück kann.
Ich hab am Dienstag mit der Sozialarbeiterin der Drogenberatung noch bequatscht, dass es eine Option ist, wieder Substitol zu nehmen, denn letztlich soll es mir ja gut gehen.
Vielleicht ist clean sein auch nix für mich Question
Vielleicht wird es irgendwann in den nächsten Monaten doch noch was... keine Ahnung...
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